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Kredite & Hypotheken

Öko-Hypotheken im Schweizer Vergleich

Viele Schweizer Banken haben so genannte Umwelt- oder Öko-Hypotheken im Angebot. Was sich hinter dem Label versteckt, erfahren Sie im folgenden Moneyland-Ratgeber.

Eine umweltbewusste Lebensweise, Einsparung von Ressourcen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien sind allgegenwärtige Themen. Während «nachhaltiges Banking» weiterhin ein Nischendasein fristet, sind Schweizer Banken immerhin im Bereich Hypotheken einen Schritt weiter.

Über 30 Schweizer Banken, darunter Kantonalbanken, die Alternative Bank Schweiz, Raiffeisen Schweiz, die Bank Cler und Regionalbanken bieten mittlerweile so genannte Öko- oder Umwelt-Hypotheken an (eine umfangreiche Liste findet sich am Ende des Artikels).

Ein relativ neuer Trend: Im Jahr 2000 gab es mit der Migros Bank, der Basellandschaftlichen Kantonalbank und der Zürcher Kantonalbank gerade einmal drei Anbieter, die Öko-Hypotheken in ihrem Portfolio hatten.

Umwelt-Hypotheken: Vergünstigungen

Öko-Hypothek, Minergie-Hypothek, Öko-Kredit, Umweltdarlehen oder Nachhaltigkeitshypothek sind nur einige der bankspezifischen Begrifflichkeiten, hinter denen sich stets dasselbe Prinzip verbirgt: Kunden, die ein energieeffizientes Eigenheim bauen oder renovieren, erhalten vorteilhafte Zins-Konditionen. Die offerierten Öko-Rabatte liegen meistens zwischen 0.125% und 0.8% Vergünstigung auf die üblichen Hypothekarzinsen.

Die Vergünstigungen sind meistens nicht mit anderen Rabatten (etwa für Familien-Hypotheken) kumulierbar. Wird die Hypothek vorzeitig gekündigt, muss der gewährte Zinsrabatt in der Regel wieder zurückerstattet werden.

Nachhaltige Hypotheken: Kriterien

Umwelt-Hypotheken werden sowohl für neue Bauten als auch für Renovationen an bestehenden Bauten gewährt. Wichtigstes Kriterium ist die energietechnische Bauweise; die Bauten müssen also einen bestimmten Grad an Energieeffizienz aufweisen.

Ein ökologisch qualifizierter Neubau verursacht im Durchschnitt mindestens fünf Prozent mehr Investitionskosten als ein herkömmlicher Bau. Eine gute Wärmedämmung, bauspezifische ökologische Besonderheiten sowie eine hochwertige energetische Bauweise sind Kriterien, die bei der Gewährung einer Öko-Hypothek berücksichtigt werden. Die meisten Institute fordern die Einhaltung der Standards nach Minergie oder GEAK.

Öko-Hypotheken: Minergie-Standard

Minergie ist der bekannteste Standard für energieoptimierte Immobilien. Die Kosten variieren je nach Minergie-Zertifikat, Gebäudegrösse und -kategorie und liegen bei mindestens 1200 Franken. Die Zertifikatsgebühren werden allerdings von manchen Banken übernommen.

Neben dem Standard-Zertifikat sind weitere Varianten wie Minergie-P (Energieverbrauch bei maximal 30 kWh/m2a), Minergie-A (Wärmeverbrauch bei Null) und Minergie-Eco (zusätzliche Kriterien bezüglich Gesundheit und Ökologie) in Anwendung.

Öko-Hypotheken: GEAK

Ein weiterer Standard, der von Schweizer Banken akzeptiert wird, ist der so genannte Gebäudeenergieausweis der Kantone oder kurz GEAK. Je nach Energiebedarf wird dabei ein Gebäude in eine Klasse von A bis G eingeteilt, wobei A einer sehr guten Energieeffizienz und G einer schlechten Energieeffizienz entspricht. Eine GEAK-Analyse kostet je nach Art, Aufwand und Kanton unterschiedlich viel.

Beim GEAK ist für Neubauten immer die Effizienz-Kategorie A erforderlich. Je nach kreditgebender Bank werden inzwischen auch ökologisch sinnvolle Renovierungen und Sanierungen des Eigenheims für Öko-Hypotheken berücksichtigt. Bei renovierten Gebäuden sind die GEAK-Kategorien A, B und C erlaubt. Bei manchen Banken richtet sich die Höhe der Zinsersparnis nach der Art des Standards: Je strenger der erfüllte Standard, desto höher der Nachhaltigkeitsrabatt.

Öko-Hypotheken: Eigenschaften

In der Regel ist der Öko-Hypotheken-Bonus nur für eine begrenzte Laufzeit gültig (häufig nur während der ersten 5 Jahre). Variable Öko-Hypotheken sowie Libor-Hypotheken mit Öko-Bonus sind seltener, Fest-Hypotheken häufiger.

Bei einem Grossteil der Anbieter entfällt die Amortisationspflicht innerhalb der ersten fünf Jahre. Manche Banken beschränken ihre Umwelthypotheken auf selbstbewohnte Eigenheime. Beim Neubau eines Eigenheims beträgt der Betrag für die gewährte Zinsermässigung im Allgemeinen maximal 200’000 bis 500'000 Franken, obwohl es auch hier Ausnahmen gibt.

Nachhaltige Hypotheken im Vergleich

Die Banken haben neben der Förderung einer ökologischen Bauweise natürlich vor allem ökonomische Absichten. So eignen sich Umwelthypotheken für eine Bank, um die eigene Marke und die Produkte in einem guten Licht zu vermarkten. Zudem werden die Umwelt-Hypotheken oft nur für limitierte Beträge und Laufzeiten garantiert, danach gilt der «gewöhnliche» Zinssatz. Manche Kritiker sprechen deshalb auch von Lockvogel-Angeboten.

Weiterhin sollten Sie beachten, dass Öko-Hypotheken trotz Rabatten für nachhaltig gebaute Immobilien nicht immer die günstigste Lösung sind. Die Angebotsunterschiede im Schweizer Hypothekenmarkt sind markant; häufig sind «konventionelle» Angebote von einzelnen Banken und Versicherungen günstiger als die Spezialhypotheken für energetisch optimierte Bauwerke. Ein unabhängiger Hypotheken-Vergleich und das Einholen von mehreren Offerten sind zu empfehlen.

Liste von Hypothekar-Anbietern mit Umwelt-Hypotheken

Acrevis, Alpha Rheintal Bank, Alternative Bank Schweiz, BancoStato, Bank Cler, Bank EKI, Banque Cantonale de Fribourg, Banque Cantonale de Genève, Banque Cantonale du Valais, Banque Cantonale Neuchâteloise, Banque Cantonale Vaudoise, Basler Kantonalbank, BBO Bank Brienz Oberhasli, Berner Kantonalbank, Crédit Agricole next bank, Graubündner Kantonalbank, Hypothekarbank Lenzburg, Luzerner Kantonalbank, Neue Aargauer Bank NAB, Nidwaldner Kantonalbank, Raiffeisen Schweiz, Schwyzer Kantonalbank, St. Galler Kantonalbank, Thurgauer Kantonalbank, UBS, Urner Kantonalbank, Zürcher Kantonalbank.

 

Weiterführende Informationen:
Grosser Hypothekarzins-Vergleich
Vorzeitiger Ausstieg aus Festhypotheken
Online-Hypotheken im Vergleich
Hypothek: Bank oder Versicherung?
Familien-Hypotheken
Variable Hypotheken unter der Lupe

Letzte Aktualisierung: August 2017

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Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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