Die Interchange Fee wird auch «Interbanken-Entgelt» genannt. Es handelt sich um eine Gebühr, welche die Acquirer den Kreditkartenherausgebern (Issuer) für Zahlungen mit Karten (in erster Linie Kreditkarten) entrichten müssen.
Die Interchange Fee wird von den Acquirern den Händlern weiterbelastet. Händler müssen neben den Interchange Fees aber noch weitere Kosten im Rahmen der so genannten Merchant Service Charge (MSC) zahlen.
Festgelegt werden die Interchange Fees von den Kartennetzwerken Visa und Mastercard. Die Höhe der Schweizer Interchange Fees ist in den letzten Jahren auf Druck der Händler und Wettbewerbskommission WEKO stetig gesunken.
2005 wurde von Schweizer Issuern noch eine Interchange Fee von durchschnittlich 1.67% erhoben, 2009 waren es noch 1.29%, 2012 0.99% und ab 1. August 2015 noch 0.7%. Seit dem 1. August 2017 gilt bis jetzt eine durchschnittliche Interchange Fee von 0.44% für Transaktionen mit Schweizer Kreditkarten.
Allerdings können die Interchange Fees je nach Transaktionsart, Branche und Technologie höher oder tiefer liegen. Visa und Mastercard publizieren die unterschiedlichen Interchange Fees auf ihren Webseiten - allerdings leider in intransparenter Form.
Fluggesellschaften bezahlen für Transaktionen in der Schweiz mit Schweizer Kreditkarten grundsätzlich eine Interchange Fee von 0.5%. Bei anderen Branchen ist die Gebühr abhängig von der eingesetzten Technologie. Bei einer kontaktlosen Zahlung fällt zum Beispiel im Allgemeinen eine Interchange-Gebühr von 0.4% an.
Gut zu wissen: Für Transaktionen mit ausländischen Karten werden in der Schweiz oft deutlich höhere Interchange Fees verlangt als mit Schweizer Kreditkarten.
Zum Vergleich: In der EU betragen die Interchange-Gebühren maximal 0.3%. Bei Debitkarten in der EU beträgt die Interchange-Fee maximal 0.2%.
Für Zahlungen in der Schweiz mit Schweizer Maestro-Debitkarten werden keine Interchange Fees erhoben.
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