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Zinssätze für Bankkunden auf historischem Tief

17. Januar 2017 - Benjamin Manz

Die Zinssätze für Schweizer Bankkunden sind so tief wie noch nie. Das gilt nicht nur für Sparkonten, sondern auch für Zahlungsverkehr-, Vorsorge- und Firmenkonten. Die Zinssätze sind auf allen Schweizer Bankkonten seit 2008 im Abwärtstrend. Auch 2016 sind die Zinssätze gesunken.

Zinstief auf Privat- und Firmenkonten

Auf Schweizer Sparkonten für Erwachsene beträgt der durchschnittliche Zinssatz noch 0.1% (Median: 0.065%), auf Euro-Sparkonten für Erwachsene 0.04% (Median: 0.01%), auf Jugendsparkonten 0.63% (Median: 0.5%), auf 3a-Sparkonten 0.46% (Median: 0.5%), auf Freizügigkeitskonten 0.19% (Median: 0.2%), auf Privatkonten für Erwachsene durchschnittlich nur noch 0%, auf Firmenkonten ebenfalls nur noch 0%. Damit steht auch 2017 im Zeichen des Zinstiefs.

Negativzinsen für Privatkunden im Vergleich

Schweizer Retailbanken geben weiterhin keine Negativzinsen an Schweizer Kleinsparer weiter. Einzelne Institute verlangen allerdings Negativzinsen ab hohen Betragslimiten auf ihren Sparkonten. Dazu gehört die Alternative Bank Schweiz (-0.75% ab 100'000 Franken), PostFinance (-1% ab 1 Mio. Franken) und Swissquote (-0.75% ab 1 Mio. Franken). Ohne Betragseinschränkungen ist die Alternative Bank das einzige Institut, das für Retailkunden Negativzinsen verlangt, allerdings nicht auf dem Spar-, sondern dem Privatkonto (Alltagskonto mit einem Negativzins von -0.125% beziehungsweise -0.75% ab 100'000 Franken).

Negativzinsen für Gross- und Firmenkunden

Anders sieht die Situation für institutionelle Grosskunden und grössere Firmen aus. Hier stellen bereits diverse Schweizer Banken Negativzinsen in Rechnung. Manche wie die Aargauische Kantonalbank erheben Negativzinsen ab 5 Millionen Franken, andere wie die WIR Bank ab 10 Millionen Franken. Viele andere Banken verlangen je nach Kundenprofil individuelle Negativzinsen. Seit Juli 2016 empfiehlt auch Raiffeisen Schweiz die Weitergabe der Negativzinsen an Firmenkunden.

Negativzinsen für private Sparer unwahrscheinlich

moneyland.ch hat im Januar 2017 eine Umfrage bei 40 Schweizer Retailbanken (Gross-, Kantonal- und Regionalbanken) durchgeführt und erfragt, als wie realistisch Negativzinsen für Privatkunden und Firmenkunden im Jahr 2017 eingeschätzt werden. Ergebnis: Die meisten Banken gehen davon aus, dass sie auch in Zukunft keine Negativzinsen für ihre Privatkundschaft erheben werden. Das würde sonst das Geschäftsmodell unterhöhlen, wie etwa die Basellandschaftliche Kantonalbank anmerkt.

Ausnahme: Wenn die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Negativzins-Politik zusätzlich markant verschärfen würde, schliesst die Mehrheit der Banken auch Negativzinsen auf Privatkonten nicht aus. Als deutlich höher wird aber die Wahrscheinlichkeit eingestuft, dass Negativzinsen für Firmen- und Grosskunden ausgeweitet werden.

Grosse Zinsunterschiede

Trotz tiefem Zinsniveau kann sich ein Vergleich lohnen. Bei Sparkonten für Erwachsene beträgt die Zinsspanne zwischen dem besten und dem schlechtesten Angebot immerhin 0.65%, bei Jugendsparkonten sogar 1.225%, bei Säule-3a-Sparkonten 1%. Ein Beispiel kann den Zinsunterschied verdeutlichen: Bei einem Startkapital von 50'000 Franken macht eine Zinsdifferenz von 1% auf eine Dauer von 5 Jahren bereits mehr als 2550 Franken aus, wie eine Analyse mit dem Sparrechner auf moneyland.ch zeigt.

Hypotheken und Konsumkredite im Zinsvergleich

Während die Kunden auf der Passivseite unter dem Zinsumfeld leiden, profitieren sie auf der Aktivseite bei Hypotheken und Krediten von tiefen Zinssätzen.

Allerdings wird der Zinsverlust der Sparer nicht einfach als Zinseinsparung an die Kreditnehmer weitergegeben. Im Bereich Konsumkredite sind die tieferen effektiven Zinssätze auf die regulatorische Senkung der Maximalzinssätze im Juli 2016 zurückzuführen. Die Zinssätze der Festhypotheken wiederum sind seit ihrem Zinstief im letzten Jahr wieder angestiegen.

Gibt es Alternativen für Sparer?

Ein häufiger Fehler von Sparern ist es, dass sie zu viel Geld auf dem Privatkonto lagern, das für den Zahlungsverkehr bestimmt ist. Auf Schweizer Privatkonten gibt es bei vielen Anbietern keinen Zins mehr. Etwas (aber nicht viel) besser sieht die Situation zurzeit auf Sparkonten aus – zumindest erhält man bei einigen Anbietern noch etwas Zins.

3a-Sparkonten sind gegenüber den gewöhnlichen Sparkonten auch 2017 zinsmässig im Vorteil, zudem locken für Einzahlungen in die Säule 3a Steuervorteile. Als Alternative besteht zudem die Möglichkeit, das Geld in 3a-Vorsorgefonds anzulegen. Eine Fondsanlage kann in einer besseren Rendite als auf Sparkonten resultieren, ist aber aufgrund des höheren Risikos nur als längerfristige Anlage zu empfehlen.

Auch wer ausserhalb der dritten Säule in Aktien oder Fonds investieren möchte, sollte sich des erhöhten Risikos bewusst und in der Lage sein, auch schlechtere Zeiten auszusitzen. Bei der Wahl des richtigen Fonds ist es entscheidend, auf möglichst tiefe Gebühren zu achten. Wer in Eigenregie Aktien kaufen möchte, sollte dies wenn möglich bei einem Online-Broker mit möglichst günstigen Konditionen tun.

Weiterführende Vergleiche und Rechner:
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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.