Altersvorsorge mit ETF-Portfolio

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  • BenutzernameMoneyland-Nutzer-Fragen
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Guten Tag

Ich bin 27 Jahre alt und möchte etwas für meine Altersvorsorge tun und mein Vermögen in ETFs investieren. Ich habe nur noch ein paar offene Fragen und hoffe, dass Sie mir diese beantworten können. Bei Ihnen gehe ich davon aus, dass Sie weitestgehend objektiv bleiben und das nötigen Fachwissen besitzen. Deswegen wende ich mich auch an Sie. Ich finde mich gerade so zurecht in der Börsen-Welt; bin also noch sehr unerfahren. 

1. Frage

Sind ein oder zwei ETFs im Portfolio für einen Anfänger wie mich ausreichend? Ich dachte dabei an eine Gewichtung von max. 80% in Aktien und 20% in Obligationen.

2. Frage

Stimmt die Theorie, dass man besser ein passives Depot führt, wenn man sein Vermögen über einen längeren Zeitraum anlegen möchte? Ich will nur einmal im Jahr einen gewissen Betrag in die ausgewählten ETFs investieren, um die laufenden Kosten so tief wie möglich zu halten. 

3. Frage

Ich habe bei CornerTrader ein Demo-Konto eingerichtet, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen, wie so ein ETF-Kauf vonstatten geht. Ist diese Art von ETF-Handel auch in gewisser Weise als Sparplan möglich? Macht das längerfristig Sinn, auf diese Weise Geld anzulegen oder bin ich besser dran, wenn ich monatlich bei Postfinance in einen Fonds investiere?

Ich bin mir einfach noch nicht sicher, ob das der richtige Weg ist, längerfristig Vermögen aufzubauen, wenn ich selber mit ETFs handle. Können Sie mir sagen, ob ich mich auf dem richtigen Weg befinde?

Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse

 

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
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  • Beiträge4002

Guten Tag

Zur Ihrer ersten Frage: 

Eine definitive Antwort ist hier ohne weitere Informationen kaum möglich. Das kommt erstens ganz auf Ihre finanzielle Situation und Ihre finanziellen Ziele an. Und ist zweitens davon abhängig, welche ETF Sie auswählen. Auch bei den ETF gibt es ganz unterschiedliche Diversifizierungsgrade. Beispiel: Wenn Sie einen ETF auf den Swiss Market Index kaufen, sind Sie "nur" über 20 Aktien diversifiziert. 

Wenn Sie aber zum Beispiel "nur" einige tausend Franken zur Verfügung haben, ist eine Aufteilung auf diverse ETF nicht unbedingt sinnvoll.

Zu Ihrer zweiten Frage:

Das ist richtig: Zumindest aus finanzwissenschaftlicher Sicht sind passive Anlagestrategien (via ETF) den aktiven Anlagestrategien (via aktiv gemanagten Fonds) vorzuziehen. Die meisten aktiven Geldmanager, die sich nicht an den Index halten, sondern die Titel selbst auswählen, konnten in diversen Studien den Index langfristig nicht schlagen. Bei aktiv gemanagten Anlagefonds kommen zudem die hohen Gebühren dazu, die sich negativ auf die Performance auswirken. Das gilt auch für Schweizer Anlagefonds, die häufig zu teuer sind.

ETF sind hingegen im Durchschnitt deutlich günstiger. Allerdings steht der Anleger auch bei ETF heutzutage vor der "Qual der Wahl". Zumindest die Entscheidung für den richtigen Index / ETF muss ja weiterhin aktiv getroffen werden.

Zu Ihrer dritten Frage:

Prinzipiell ist es tatsächlich am günstigsten, die ETF bei einem günstigen Online-Broker selbst zu kaufen. Insofern ist das eine gute Lösung, die allerdings ein entsprechendes Vorwissen voraussetzt (welche ETF kaufen usw.). Es gibt übrigens mittlerweile sogar Multi-Asset-ETFs.

ETF-Sparpläne sind nach unserem Wissen noch nicht richtig in der Schweiz angekommen. Allerdings gibt es einige Robo Advisors (True Wealth, VZ, Swissquote etc.), die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren und für Sie in ETF investieren und auch das Rebalancing übernehmen. Vorteil: Sie müssen sich selbst nicht um die Anlage kümmern. Nachteil: Es werden weitere Gebühren fällig (bei True Wealth zum Beispiel 0.5%, was im Vergleich zu aktiven Fonds allerdings verhältnismässig wenig ist).

Übrigens: Der Cost-Average-Effekt bei Sparplänen ist umstritten, vgl. https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/schwung-im-markt-fuer-fondssparplaene-1.18639510.

Last but not least gibt es auch die Möglichkeit, über die Säule 3a in ETFs zu investieren. Da profitieren Sie zusätzlich von Steuervorteilen. Allerdings sind die 3a-Gelder bis vor Pensionierung gesperrt (mit Ausnahme von einigen speziellen Gründen wie Kauf eines Eigenheims, Ausreise oder Selbständigkeit). Weitere Informationen zu 3a-Fonds finden Sie hier.

Beste Grüsse vom Moneyguru