Anlegerinnen und Anleger in der Schweiz sind eher risikoscheu. Wie aus der Anlage-Umfrage von moneyland.ch hervorgeht, bleiben Privat- und Sparkonten die beliebtesten Anlageformen der Schweizerinnen und Schweizer. Für die Studie hat moneyland.ch im Frühjahr 2025 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt, ob und wie viel Geld sie in verschiedene Anlageformen und -produkte investiert haben.
82 Prozent der Befragten geben an, zumindest einen Teil ihres Vermögens auf einem Privatkonto zu halten. Das Sparkonto kommt mit 79 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt vom Bargeld (68 Prozent) an dritter Stelle.
Tabelle 1: Geldanlage nach Anlageform
Anlageform |
Anteil mit einer
Geldanlage |
Privatkonto |
82% |
Sparkonto |
79% |
Bargeld |
68% |
Säule-3a-Konto |
61% |
Säule-3a-Wertschriftenlösung |
52% |
Immobilien |
43% |
Lebensversicherungen |
42% |
Einzelaktien |
42% |
Aktiv verwaltete Fonds |
40% |
ETF |
38% |
Gold |
35% |
Bitcoin oder andere Kryptowährungen |
35% |
Obligationen (Anleihen) |
33% |
Strukturierte Produkte |
32% |
Kassenobligationen/Festgeld |
32% |
Andere Edelmetalle |
31% |
Lesebeispiel: 82 Prozent der Befragten geben an, mindestens einen Teil ihres Vermögens auf einem Privatkonto angelegt zu haben.
«Über eine ausreichende Liquiditätsreserve auf einem Sparkonto zu verfügen, ist grundsätzlich sinnvoll, zum Beispiel als Notgroschen», erklärt Dan Urner, Redaktor für Anlagethemen bei moneyland.ch. 36 Prozent der Befragten geben indes an, einen Grossteil ihres Vermögens auf dem Sparkonto deponiert zu haben – der geringen Verzinsung zum Trotz.
35 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung halten einen Gutteil des eigenen Vermögens auf dem Privatkonto, obschon Privatkonten meist gar nicht verzinst werden. «Das Privatkonto eignet sich lediglich für den alltäglichen Zahlungsverkehr. Als Geldanlage taugt es nicht», gibt Dan Urner zu bedenken.
ETF fassen Fuss
Zwar lassen Schweizerinnen und Schweizer beim Investieren eher Vorsicht walten. Gleichwohl ist festzustellen, dass Exchange Traded Funds (ETF) – also börsengehandelte Fonds – an Bedeutung gewinnen. «ETF sind für viele Anlegerinnen und Anleger kein Fremdwort mehr», befindet Dan Urner. Noch vor fünf Jahren gaben nur 17 Prozent der Befragten an, in ETF zu investieren, heute sind es mit 38 Prozent mehr als doppelt so viele. «Mit diesen Fonds ist schon mit kleinen Anlagebeträgen und bei geringen Gebühren ein diversifiziertes Investment möglich. Ein Beispiel stellen ETF dar, die globale Aktienindizes wie den MSCI World oder den FTSE All-World abbilden.»
Einzelaktien sind mit 42 Prozent gemäss der Umfrage noch etwas verbreiteter als ETF. Dies gilt auch für aktiv gemanagte Investmentfonds (40 Prozent), obwohl diese meist mit höheren Gebühren als die meisten ETF aufwarten.
Frauen legen weniger an
Auffällig: Frauen legen laut der Umfrage weniger an als Männer – über sämtliche Anlageformen hinweg. Besonders gross ist der Unterschied bei Einzelaktien: Dort beträgt die Differenz zwischen den Geschlechtern stolze 20 Prozentpunkte. Aber auch bei ETF (18 Prozentpunkte) und Kryptowährungen (17 Prozentpunkte) lassen sich erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen feststellen.
Tabelle 2: Frauen und Männer im Vergleich
Anlageform |
Frauen |
Männer |
Privatkonto |
76% |
87% |
Sparkonto |
75% |
83% |
Bargeld |
62% |
74% |
Säule-3a-Sparkonto |
56% |
66% |
Säule-3a-Wertschriftenlösung |
45% |
59% |
Immobilien |
37% |
49% |
Lebensversicherungen |
37% |
47% |
Einzelaktien |
32% |
52% |
Aktiv verwaltete Fonds |
32% |
48% |
ETF |
29% |
47% |
Gold |
29% |
42% |
Bitcoin oder andere Kryptowährungen |
27% |
44% |
Obligationen (Anleihen) |
27% |
38% |
Strukturierte Produkte |
26% |
38% |
Kassenobligationen/Festgeld |
26% |
38% |
Andere Edelmetalle |
25% |
36% |
Lesebeispiel: 76 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer geben an, mindestens einen Teil ihres Vermögens auf einem Privatkonto angelegt zu haben.
Unterschiede nach Vermögen
Unterschiede werden auch je nach Vermögen deutlich. Je höher das Vermögen der Befragten, desto eher geben sie an, in Aktien, ETF und strukturierte Produkte zu investieren. Legen gemäss der Umfrage nur 28 Prozent der Personen mit einem Vermögen von unter 20’000 Franken in Einzelaktien an, liegt dieser Anteil bei Personen mit einem Vermögen von mindestens 500’000 Franken bei 80 Prozent.
Methodik
Die Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von moneyland.ch im Frühjahr 2025 durchgeführt hat. Es wurden 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz gefragt, wie viel Geld sie in verschiedene Anlageformen investiert haben. Dabei antworteten sie auf einer Skala von 1 (Nichts) bis 10 (Ganzes Vermögen). Enthaltungen waren möglich. Um zu ermitteln, wie viele Personen grundsätzlich in eine Anlageform investieren, wurden die Werte von 2 bis 10 zusammengezählt.
Für die weitere Analyse wurden die Werte von 1 (nichts investiert) bis 10 (gesamtes Vermögen investiert) wie folgt in Gruppen unterteilt:
- 1: nichts
- 2 bis 3: wenig
- 4 bis 6: mittel
- 7 bis 10: viel/alles
Weitere Informationen:
Tabellen zur Umfrage (PDF)
Geld anlegen in der Schweiz