Gibt es nur sehr teure CH Broker?

Hier finden Sie die richtigen Antworten

Über das Moneyland-Forum

Im Forum von moneyland.ch können Sie sich jederzeit und kostenlos zu einer Vielzahl von Geldthemen austauschen und die passenden Antworten finden. Diskutieren Sie mit Forum-Nutzern und Experten aktuelle Themen in den Kategorien Banken, Börse, Versicherungen, Vorsorge, Telekom und Geld im Alltag.

Kategorien anzeigen

Bitte melden Sie sich an, um sich im Forum auszutauschen.
 
avatar
  • Benutzernamemarkus.haltner3
  • Status Member
  • Registriert seit15.05.20
  • Beiträge5

Wenn ich z.B bei Swissquote meine ausländischen ETF 4-5 mal im Jahr kaufen würde, dann belaufen sich die Kauf- sowie Depotgebühren auf etwa 500 CHF/Jahr (60 CHF Depotgebühr/Quartal, 50 CHF pro Trade ausländischer ETF).

Alle anderen halbwegs passablen Broker, die es in der Schweiz gibt, haben ähnlich hohe Wuchergebühren. Man lockt immer mit den günstigen Konditionen für Schweizer Titel, aber es gibt halt noch eine Welt ausserhalb der Schweiz, und das interessiert halt eher.

Das heisst also, wenn wir von ca. 5% Wachstum im Jahr ausgehen, was schon ordentlich ist, dann muss ich 10'000 CHF "aufwenden", nur um die Gebühren von 500 CHF zu generieren. Und das nur, wenn die 5% auch wirklich geschafft werden. Performt es nur mit 2.5%, dann sind es bereits 20'000 CHF die aufgewendet werden müssen, nur für die Gebühren. Das kann es ja wohl nicht sein?

In anderen Ländern kostet ein Trade 10 Euro und es gibt keine Depotgebühren. Dann belaufen sich meine jährlichen Gebühren auf 40-50 Euro. Das ist einfach mal bloss ein Zehntel vom Schweizer Anbieter. Schweizer Kunden nehmen die aber nicht.

Wie macht ihr das? Tradet einfach niemand international domizilierte Produkte?

Ich sehe es nicht ein, je nach Performance mindestens 10'000 CHF "Leerlauf-Geld" im Depot zu haben, nur um die Gebühren wieder rein zu bekommen.

Lieber wäre mir, wenn diese 10'000 CHF für mich arbeiten, und nicht für den Broker.

 
avatar
  • BenutzernameMister Banks
  • Status Member
  • Registriert seit16.08.15
  • Beiträge175

Tatsächlich sind Schweizer Banken im Allgemeinen nicht günstig. Das gilt auch für den Aktienhandel / Broker.

Bei Schweizer ETFs gibt es, wie Sie erwähnt haben, immerhin bei einigen Anbietern tiefere Pauschalgebühren.

Bei ausländischen ETFs fallen bei Schweizer Broker häufig die gleichen Kosten wie für ausländische Aktien an.

Beispiel Kauf eines ausländischen ETFs in der Höhe von umgerechnet CHF 10'000. Bei den günstigeren Schweizer Broker kostet der Kauf etwas mehr als 30 Franken plus Umsatzabgaben (Stempel) von 16.50 Franken. Dazu kommen Depotgebühren.

Umsatzabgaben kommen bei allen Schweizer Banken dazu - das ist eine offizielle Schweizer Stempelsteuer.

Bei Ihrem Beispiel nicht ganz schlüsslig ist die Annahme, dass die erwähnten Gebühren jedes Jahr anfallen. Das ist nur bei Depotgebühren der Fall, nicht bei den Transaktionsgebühren. Diese fallen nur beim Kauf und Verkauf der ETFs an. Und ETFs sollte man bekanntlich ja möglichst lange im Portfolio haben, nicht immer wieder verkaufen.

Alternative sind ausländische Anbieter, wo Sie häufig tiefere Gebühren zahlen. Allerdings ist die Sicherheit häufig nicht mit Schweizer Banken vergleichbar. Also im Voraus gut abklären, dass der Anbieter wirklich seriös ist. Es geht ja um viel Geld.

 

 
avatar
  • BenutzernameSepl
  • OrtZürich
  • Status Member
  • Registriert seit11.10.19
  • Beiträge18

Hi Markus

Grundsätzlich gebe ich dir Recht, die Gebühren bei allen Schweizer Broker sind schon hoch.

Trotzdem denke ich, dein Beispiel ist etwas zu pessimistisch. Ich habe ebenfalls ein Konto bei Swissquote und zahle deutlich unter 5% pro Jahr, andernfalls hätte ich den Broker längst gewechselt, denn 5% pro Jahr wäre wirklich Wucher.

Zu den Depotgebühren:

Die Depotgebühr (Swissquote nennt es «Wertschriftengebühr») beträgt 0.025% pro Quartal, aber mindestens CHF 15 und maximal CHF 50. Wenn du also Wertschriften im Wert von CHF 10'000 hast, kommt die Mindestgebühr von CHF 15 pro Quartal, also CHF 60 pro Jahr zum Zug. Mit zunehmender Grösse des Depots, nimmt diese Gebühr prozentual gesehen weiter ab (wegen der Mindest- und Maximalgebühr).

Auch bezüglich ETF finde ich, rechnest du etwas zu pessimistisch, denn die Auswahl der ETF, welche unter den günstigen Tarif fallen (CHF/USD/EUR 9 pro Trade), ist ziemlich gross. Beispielsweise kannst du aus 350 iShares-ETF auswählen und findest Produkte auf alle grossen Indizes (z.B. S&P 500, Nasdaq, DAX, Nikkei), egal ob national oder international. Du kannst zwar nur ETF handeln, welche an der SIX gelistet sind, jedoch gehören dazu auch ETF der grössten internationalen Anbieter wie iShares oder Vanguard.

Wie liquide der Handel dieser Produkte an der SIX ist, kann ich nicht beurteilen, jedoch sollte dies bei einer langfristig orientierten Strategie mittels ETF eine untergeordnete Rolle spielen.

Gruss

Sepl

 
avatar
  • Benutzernamemarkus.haltner3
  • Status Member
  • Registriert seit15.05.20
  • Beiträge5

Mister Banks schrieb am 24. August 2020

 

Bei Ihrem Beispiel nicht ganz schlüsslig ist die Annahme, dass die erwähnten Gebühren jedes Jahr anfallen. Das ist nur bei Depotgebühren der Fall, nicht bei den Transaktionsgebühren. Diese fallen nur beim Kauf und Verkauf der ETFs an. Und ETFs sollte man bekanntlich ja möglichst lange im Portfolio haben, nicht immer wieder verkaufen.

Die 500 CHF werden jährlich anfallen, da ich jeweils 4-5 mal im Jahr einen Teil meines Einkommens in ETF inverstieren möchte.

 

Sepl schrieb am 24. August 2020

Trotzdem denke ich, dein Beispiel ist etwas zu pessimistisch. Ich habe ebenfalls ein Konto bei Swissquote und zahle deutlich unter 5% pro Jahr, andernfalls hätte ich den Broker längst gewechselt, denn 5% pro Jahr wäre wirklich Wucher.

Ich meinte nicht 5% Gebühren vom Portfoliowert, sondern dass bei 5% Wachstum 10'000 CHF um 5% wachsen müssen, um 500 CHF (für die Gebühren) abzuwerfen.