Albert ZKB frankly Vorsorge Gespräch
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«Bei der Vorsorge nichts dem Zufall überlassen»

14. Dezember 2021

Mit der Säule 3a können Sparerinnen und Sparer Kapital für ihr Alter aufbauen. Judith Albrecht, Leiterin Finanzberatung der Zürcher Kantonalbank, erklärt im Interview, was es zu beachten gilt, um den Lebensstandard auch nach der Pensionierung zu halten.

Viele Schweizerinnen und Schweizer bangen um ihre Altersvorsorge. Sind ihre Ängste berechtigt?

Judith Albrecht: Das Vorsorgesystem in der Schweiz steht in der Tat vor einer grossen Herausforderung. Die Lebenserwartung steigt, während die Zinsen auf ein historisch tiefes Niveau gesunken sind. Um die Renten aus der ersten und zweiten Säule bis ans Lebensende garantieren zu können, muss die Beitragspflicht erhöht oder verlängert werden. Parallel dazu verändern sich auch die Familienstrukturen. Immer mehr Paare leben unverheiratet zusammen und gründen eine Familie ohne Trauschein. Mit den heutigen Rechtsgrundlagen führt dies zu Handlungsbedarf bei der Absicherung der Partnerin oder des Partners.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Früher galt: Die Rente aus Pensionskasse und AHV sollen zusammen 60 Prozent des zuletzt bezogenen Lohnes abdecken. Das Leistungsziel stammt noch von 1985, als das Gesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge in Kraft trat. Damals betrug der Mindestzinssatz in der beruflichen Vorsorge 4 Prozent. Aktuell ist er auf 1 Prozent festgesetzt. Bei der Einführung der AHV 1948 lebten 65-Jährige im Mittel noch knapp 14 Jahre, zurzeit liegt die Restlebenserwartung für 65-Jährige bei über 23 Jahren – also etwa 70 Prozent höher als damals. Das ordentliche Rentenalter ist heute aber nicht höher. Auch in der Pensionskasse muss das angesparte Guthaben immer länger reichen. Deshalb werden die Vorsorgeeinrichtungen gezwungen, ihre bisherigen Leistungen zu überdenken.

Müssen wir also weiter von sinkenden Renten ausgehen?

Davon ist auszugehen, trotz den bereits eingeleiteten Massnahmen von Pensionskassen. Solange die Zinsen tief bleiben, die Lebenserwartung steigt und keine Reformen umgesetzt werden, kommen Pensionskassen nicht darum herum, ihre Leistungen anzupassen. Nur mit entsprechenden Gesetzesreformen können wir sicherstellen, dass die Renten aus AHV und Pensionskassen nachhaltig gesichert werden können.

Wie können Vorsorgelücken vermieden werden?

Bei der Vorsorge ist mehr Selbstverantwortung gefragt. Um den Lebensstandard im Alter halten zu können, wird vor allem die private Vorsorge in der dritten Säule immer wichtiger. Denn damit lassen sich tiefere Leistungen und mögliche Vorsorgelücken aus der ersten und zweiten Säule abfedern.

Bei der Säule 3a können Sparerinnen und Sparer zwischen einem Zinskonto, einer Versicherungspolice und einer Wertschriftenlösung wählen. Was empfehlen Sie?

Ein 3a-Vorsorgekonto funktioniert ähnlich wie ein langfristig angelegtes Bankkonto. Bis zum gesetzlich festgelegten jährlichen Maximalbetrag von aktuell 6'883 Franken (mit Pensionskassenanschluss) kann man jederzeit flexibel und ohne Sparzwang darauf einzahlen. Nur: Auf einem 3a-Sparkonto gibt es im anhaltenden Negativzinsumfeld kaum noch Zins. Deshalb lohnt sich eine Wertschriftenlösung. Hier investieren Sie in einen breit diversifizierten Fonds und nehmen bereits mit kleinen Beiträgen an den Finanzmärkten teil. Gerade Vorsorgegelder, welche über einen langen Anlagehorizont verfügen, sind für Anlagen in Wertschriften geeignet.

Trotz der Möglichkeit von Steuerersparnissen haben viele Schweizerinnen und Schweizer noch keine dritte Säule.

In der Tat, bisher haben erst 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer eine dritte Säule. Und davon investieren nur 25 Prozent in eine Wertschriftenlösung. Ich denke, es gibt noch grossen Aufklärungsbedarf.

In Zeiten von Negativzinsen lohnt sich das klassische Sparkonto nicht mehr. Vielen Leuten ist nicht klar, welches Ertragspotenzial sie sich mangels einer dritten Säule entgehen lassen. Der so genannte «Zinseszinseffekt» beim Wertschriftensparen – das heisst der Einfluss der fortlaufenden Wiederanlage von Dividenden aus Aktien und Zinscoupons aus Obligationen auf die Wertentwicklung der Guthaben – wird unterschätzt. Da Wertschriften der 3. Säule in der Regel über einen längeren Zeithorizont angelegt werden, kommt dieser Wiederanlageeffekt so stark zum Tragen.

Die Schweizer Vorsorge ist leider kompliziert. Das schreckt wohl viele ab, sich mit Vorsorgethemen zu beschäftigen.

Das Thema ist durchaus komplex, teilweise schwer verständlich und individuell. Deshalb bringen unsere Beratungsdienstleistungen Transparenz und sind unsere Vorsorgeprodukte einfach zugänglich.

Eine unkomplizierte, digitale Lösung wie beispielsweise die Vorsorge-App frankly der Zürcher Kantonalbank erlaubt es den Sparerinnen und Sparern, ihr 3a-Portfolio einfach und kostengünstig zu verwalten.

Generell werden digitale Lösungen in der Finanzbranche an Bedeutung gewinnen. Die Kundinnen und Kunden wollen zeit- und ortsunabhängige Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Weshalb sollten sich Vorsorgesparerinnen und -sparer für frankly entscheiden?

Es gibt drei wichtige Faktoren: Sicherheit, Renditechancen und Kosten.

Sicherheit: Als verlässliche Partnerin steht hinter frankly die Zürcher Kantonalbank – eine der sichersten Universalbanken der Welt.

Attraktive Renditechancen: Kontosparen lohnt sich aufgrund der niedrigen Zinsen in der Säule 3a nicht. Mit frankly können Sie vollständig automatisiert oder individuell in die Anlageprodukten von Swisscanto Invest der Zürcher Kantonalbank investieren.

Kosten: Die All-in-Fee auf dem Guthaben beträgt dank dem Community-Rabatt nur noch 0.45% pro Jahr. Dies ist 60% günstiger als verglichene Angebote. Angaben dazu lassen sich unserem bewährten Gebührenrechner entnehmen.

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