Finanzen Kinder Schweiz
Geld im Alltag

Finanzielle Bildung für Kinder

25. April 2024 - Daniel Dreier

In diesem Ratgeber-Artikel von moneyland.ch erhalten Sie Ideen, wie Sie Ihren Kindern finanzielle Grundkenntnisse vermitteln können.

Wenn Sie Kindern gute Gewohnheiten in Sachen Geld beibringen, kann das einen grossen Einfluss auf ihren künftigen materiellen Wohlstand haben. Aber viele Eltern wissen nicht recht, wie sie damit anfangen sollen. In diesem Artikel gibt Ihnen moneyland.ch einfache Ideen, wie Sie Kindern die wichtigsten finanziellen Grundlagen beibringen können.

1. Märchen vorlesen

Es gibt einige klassische Märchen, die sich mit finanziellen Grundlagen befassen – zum Beispiel «Die Ameise und die Heuschrecke» (sparen und Altersvorsorge), «Die goldene Gans» (anlegen) und «Hans und die Bohnenranke» (Chancen nutzen). Wenn die Kinder älter werden, können Sie den Lerneffekt noch verstärken, indem Sie die Geschichten mit realen Situationen vergleichen.

2. Mit Kindern einkaufen gehen

Einkaufsausflüge sind eine einzigartige Möglichkeit, Kindern in der realen Welt den Wert von Geld zu vermitteln. Planen Sie viel Zeit ein, um verschiedene Läden zu besuchen. Machen Sie eine kleine Einkaufsliste mit Dingen, für die sich Ihr Kind interessiert (zum Beispiel sein Lieblingssnack). Helfen Sie Ihrem Kind in jedem Geschäft, die Preise für die verschiedenen Dinge auf der Liste zu notieren. Nachdem Sie alle Läden besucht haben, vergleichen Sie die Preise jedes Artikels und kaufen Sie sie in demjenigen Geschäft, wo sie am günstigsten sind.

Kinder können lernen, dass man Einkäufe bezahlen muss, indem sie Ihnen beim Bezahlen helfen. Verwenden Sie dafür Bargeld, denn so kann das Kind verstehen, dass Sie etwas (das Geld) für die gewünschten Produkte eintauschen – und dass Geld nicht unbegrenzt verfügbar ist. Ob Sie in bar oder mit anderen Methoden zahlen, zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie nur eine bestimmte Menge an Geld haben und dass Sie weniger Geld haben, nachdem Sie etwas gekauft haben.

3. Spielen

Rollenspiele sind eine perfekte Möglichkeit, Kindern praktische Dinge mitzugeben, an die sie sich ein Leben lang erinnern werden. Das kann mit einem Kinderlädeli anfangen – aber mit etwas Kreativität und Engagement können Sie ihnen auch komplexere Konzepte wie etwa Angebot und Nachfrage, Kredite sowie Anlegen beibringen.

4. Gamen

Kinder lernen besonders dann, wenn es ihnen Spass macht. Spielen Sie Karten- und Brettspiele wie Ciao Cash, Monopoly, Börsenspiel, Spiel des Lebens und Cashflow mit Ihren Kindern – dabei gibt es viele Gelegenheiten, verschiedene finanzielle Aspekte zu besprechen. Computerspiele wie Finance Mission Heroes können ebenfalls geeignet sein. Viele Spiele, die sich nicht direkt mit Finanzthemen befassen, bringen den Spielerinnen und Spielern ebenfalls Konzepte bei, die auch für Finanzen relevant sind. Das gilt sowohl für bestimmte Karten- und Strategiespiele als auch für Computerspiele. Hinweis: Selbst die besten Spiele für finanzielle Bildung sind nie komplett realistisch. Nehmen Sie sich darum die Zeit, Ihren Kindern die Unterschiede zwischen den Spielen und der echten Welt zu erklären.

5. Kindern kleine Jobs geben

Damit ein Kind den Umgang mit Geld lernen kann, muss es erst einmal etwas Geld haben, für das es selbst verantwortlich ist. Sie können Ihrem Kind ein Taschengeld geben oder ihm zusätzlich zu seinen Pflichtaufgaben kleine, bezahlte Jobs anbieten. Wenn Sie Ihrem Kind die Möglichkeit geben, seine eigenen finanziellen Entscheidungen zu treffen und auch Fehler zu machen, erhält es wertvolle Gelegenheiten, etwas zu lernen. Mit dem Schweizer Taschengeldrechner auf moneyland.ch erhalten Sie Empfehlungen, wie viel Taschengeld Sie Ihren Kindern je nach Alter und Wohnort geben sollten.

6. Sparen

Vor allem junge Kinder müssen lernen, dass Geld fassbar, wertvoll und begrenzt ist. Eine einfache Möglichkeit ist es, Sparkässeli zu nutzen. Sie können die emotionale Verbindung zu Geld stärken, indem Sie Ihr Kind ein eigenes Kässeli basteln lassen. Wenn Sie mehrere Kässeli für verschiedene Arten von Ausgaben, fürs Sparen, Anlegen und Spenden verwenden, kann Ihr Kind die Grundlagen eines Budgets lernen.

7. Kindern helfen, Einkommen zu verdienen

Ein Einkommen ausserhalb der Elternhauses zu verdienen, ist wichtig, um zu lernen, wie Märkte, Angebot und Nachfrage funktionieren.

In der Schweiz ist es Kindern ab 13 Jahren gesetzlich erlaubt, bezahlte Teilzeitjobs auszuüben – solange es eine sichere, nicht zu anspruchsvolle Tätigkeit ist, die sich nicht negativ auf die Entwicklung oder die Ausbildung des Kindes auswirkt. Das Einkommen aus dieser Tätigkeit gehört dem Kind. Einige Beispiele für solche Jobs, die es praktisch überall in der Schweiz gibt: Babysitting, einfache und sichere Arbeit auf Bauernhöfen, Rasenmähen und einfache Gartenarbeit.

Sie können Ihrem Kind aber schon lange bevor es 13 Jahre alt wird helfen, ein Einkommen zu verdienen. Eine gute erste Möglichkeit ist es, alte Spielsachen oder Sportausrüstung auf Kleinanzeigen-Websites, Flohmärkten oder an Börsen zu verkaufen. Falls Sie einen Garten haben, kann das Kind durch den Anbau und Verkauf von Gemüse das Prinzip der Wertschöpfung verstehen. Eine andere Option ist es, Ihrem Kind dabei zu helfen, Dinge zu basteln, die online (oder an Märkten, falls Sie das bevorzugen) verkauft werden können.

8. Bildungsangebote nutzen

Zahlreiche Aktivitäten, Videos und Aufgabenblätter sind gratis verfügbar und machen es möglicherweise viel einfacher, Ihren Kindern Finanzwissen zu vermitteln. Am besten beginnen Sie Ihre Suche auf Websites, die sich an Lehrer richten (zum Beispiel Zebis). Auf den Websites vieler Schweizer Banken sowie in den Gratis-Magazinen für Inhaberinnen und Inhaber von Jugendkonten gibt es zudem lehrreiche Aktivitäten, die mit Geld zu tun haben. Es gibt auch viele Bücher, um Kindern verschiedenen Alters grundlegende oder fortgeschrittenere Finanzkonzepte beizubringen. In diesem Ratgeber-Artikel finden Sie Tipps, wie Sie bei Büchern sparen können.

9. Kindern zeigen, wie bargeldlose Zahlungen funktionieren

Privatkonten, Kreditkarten, Debitkarten und Mobile Payment werden in der Schweiz viel genutzt. Darum ist es wichtig, dass Kinder lernen, wie bargeldlose Transaktionen funktionieren. Ohne Erklärung kann es für Kinder so aussehen, als würden Bankkonten und bargeldlose Zahlungsmethoden grenzenlosen Zugang zu Geld bieten.

Mit Rollenspielen und Anschauungsmaterial ist es einfacher, bargeldlose Transaktionen so zu erklären, dass Kinder sie verstehen und es sich merken können. Zum Beispiel kann Ihr Kind die Bank spielen, die Ihr Geld für Sie (den Einkäufer) hält und es einem «Verkäufer» übergibt, wenn Sie mit einer Karte zahlen – bis irgendwann kein Geld mehr auf Ihrem Konto übrig ist.

Sie können auch PFM-Tools für Kinder verwenden, um ihnen mit echtem Geld zu zeigen, wie Bankgeschäfte funktionieren. PFM-Apps für Kinder sind normalerweise mit einem Privatkonto verknüpft, sie eignen sich also nur, wenn Ihr Kind ein Bankkonto nutzen darf. In der Regel gibt es eine separate App, mit der Eltern neben vielen anderen Funktionen die Aktivität des Kindes prüfen und Kriterien für Überweisungen festlegen können.

Momentan ist die App Finny (Beta-Version) des Schweizer Start-ups Fintune eines der wenigen Schweizer PFM-Tools, das sich an Kinder richtet und mit einem beliebigen Jugendkonto verbinden lässt. Andere Apps gibt es nur für Konten bei bestimmten Banken. Dazu gehören Minibank (St. Galler Kantonalbank), Yapini von Yapeal und GKB Gioia Kids (Graubündner Kantonalbank). Die britische Neobank Revolut, die in der Schweiz relativ beliebt ist, bietet in ihrem Konto für Kinder ebenfalls eine PFM-Software.

10. Kindern das Anlegen beibringen

Viele Kinder lernen nie, wie man investiert, und diese Wissenslücke kann zu lebenslangen finanziellen Nachteilen führen. Wenn Sie Ihr Kind dazu ermutigen, einen Teil seines Taschengelds anzulegen, lernt es, langfristig zu denken, statt von der Hand in den Mund zu leben.

Sparkonten für Kinder sind das einfachste und am wenigsten riskante Anlageinstrument.

Fondssparpläne für Kinder sind eine einfache Möglichkeit für Kinder, in den Aktienmarkt zu investieren. Schweizer Banken nennen diese normalerweise Geschenksparpläne oder Jugendsparpläne. Bei einigen davon sind die Konditionen besser als bei herkömmlichen Produkten. Im Gegensatz zu Sparkonten besitzt Ihr Kind Anteile von Fonds oder Aktien und es kann den Wert seines Vermögens an der Börse schrumpfen und wachsen sehen.

Für ältere Kinder können Sie ein kostenloses Demo-Depot bei einer Schweizer Online-Trading-Plattform eröffnen. Das ist ein einfacher Weg, Kindern den Aktien- und Anleihenmarkt näherzubringen, ohne echtes Geld aufs Spiel zu setzen.

11. Den ökonomischen und ökologischen Einfluss von Geld besprechen

Wie wir Geld ausgeben und investieren, hat einen Einfluss auf die Welt, in der wir leben. Kinder können lernen, dieses Konzept zu verstehen. Sprechen Sie beispielsweise über folgende Dinge mit Ihren Kindern:

  • Wie und unter welchen Arbeitsbedingungen Konsumgüter hergestellt werden
  • Woher Ressourcen für Güter und Dienstleistungen kommen, wie viel Ressourcen überhaupt vorhanden sind, wie sie gewonnen werden und wie sich die Gewinnung auf die Umwelt auswirkt – mit Fokus auf Dinge, die Kinder nutzen wollen, inklusive immaterielle Dinge wie Unterhaltung
  • Wo die Nahrungsmittel, die Sie essen, herkommen und wie sie angebaut werden
  • Was mit Dingen passiert, die Sie entsorgen, welche Ressourcen für die Herstellung nötig waren und wie sich Ihr Abfall auf die Umwelt auswirkt
  • Wie Sie mit Geld wichtige Anliegen fördern können, indem Sie investieren oder spenden
  • Die Auswirkungen von Diebstahl und Korruption

Wenn Sie diese Dinge offen mit Ihren Kindern besprechen, hilft ihnen das, die Auswirkungen ihrer finanziellen Auswirkungen auf die Welt zu verstehen.

12. Kindern das Schenken beibringen

Wenn Kinder lernen, verantwortungsbewusst zu schenken, wirkt sich das langfristig positiv auf ihr finanzielles und emotionales Wohlbefinden aus, wie mehrere Studien zeigen. Freiwilligenarbeit beispielsweise hilft Ihrem Kind, seine Fähigkeiten und sozialen Kontakte zu erweitern. Wenn Sie dem Kind beibringen, Geld für Spenden zur Seite zu legen, lernt es gleichzeitig auch, zu budgetieren. Schenken kann auch dazu beitragen, dass Ihr Kind Geld als Mittel sieht, um die Welt zu beeinflussen – statt nur als Mittel, Konsumgüter und Dienstleistungen zu kaufen.

Eine einfache Möglichkeit, einem Kind das Schenken beizubringen: Bestimmen Sie ein Kässeli nur für Spenden. Lassen Sie das Kind dann regelmässig (zum Beispiel einmal im Monat) bestimmen, wie das gesparte Geld gespendet werden soll.

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Kind zu ermutigen, freiwillig zu arbeiten. Es gibt ganz einfache Formen von Freiwilligenarbeit, zum Beispiel wenn Sie zusammen im öffentlichen Raum Abfall sammeln. Bei vielen Schweizer Nachbarschaftsvereinen und Clubs gibt es freiwillige Aktivitäten für Kinder, von denen Sie Gebrauch machen können.

13. Prepaid-Handys verwenden

Wenn Sie älteren Kindern ein eigenes Handy geben möchten, kann es sinnvoll sein, eine Prepaid-SIM-Karte mit einem festgelegten Guthaben zu nutzen. Wenn Ihr Kind selbst entscheiden kann, wie es dieses Guthaben nutzt, lernt es, zu budgetieren.

14. Museen besuchen

Für ältere Kinder sind Museen ein interessanter Ort, um im Rahmen eines Familienausflugs etwas über Geld zu lernen. Das Schweizer Finanzmuseum in Zürich ist komplett der finanziellen Bildung gewidmet. Die Stadtführung «Geschichte des Geldes in Zürich» führt Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Zürichs Entwicklung zum Finanzzentrum. Im Schweizerischen Zollmuseum im Tessin können Sie etwas über Zölle lernen. Viele Geschichtsmuseen geben ebenfalls Einblicke in Dinge wie Handel, Wirtschaft und Währungen. Finanzmuseen finden Sie auch an vielen beliebten Reisedestinationen wie etwa Österreich (der Erste Financial Life Park in Wien), Frankreich (die Citéco in Paris), Deutschland (das Geldmuseum in Frankfurt) und das Vereinigte Königreich (das Bank of England Museum in London).

Weitere Informationen:
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Redaktor Daniel Dreier
Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.
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