Bargeld Ferien im Ausland am günstigsten?

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  • BenutzernameMoneyland-Nutzer-Fragen
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Habe gehört, dass es mich mit Bargeld im Urlaub im Ausland am günstigsten kommt. Günstiger als wenn ich mit der EC-Karte oder der Kreditkarte zahle. Stimmt das?

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
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Guten Tag

Ganz so einfach ist es nicht. 

Das können wir an einem Beispiel aufzeigen: Sie kaufen etwas im Wert von 100 Euro in Deutschland. Der Wechselkurs sei 1.10 Franken pro Euro, der Kaufwert betrage also umgerechnet 110 Schweizer Franken.

Fall 1:

Cash in Euro zahlen.

Euro beziehen am Automaten der Hausbank Schweiz mit Debitkarte: Keine Gebühr (ausser Wechselkursaufschlag). Manchmal Aufpreis, zum Beispiel im Fall einer Kantonalbank: 0.5%. Gebühren in diesem Beispiel: 55 Rappen.

Fall 2:

Cash in Euro zahlen.

Euro beziehen am Automaten einer Drittbank in der Schweiz mit Debitkarte (zum Beispiel Maestro): In der Regel Bargeldbezugsgebühr plus Wechselkurs. Beispiel einer Kantonalbank: 5 Franken Gebühren plus Aufschlag von 0.5%. Gebühr in diesem Beispiel: 5 Franken 55 Rappen.

Fall 3:

Cash in Euro zahlen.

Euro beziehen am Schalter der Hausbank: Beispiel einer Kantonalbank: Kostenlos (abgesehen von Wechselkurs). Gebühr in diesem Beispiel: 0 Franken.

Fall 4:

Cash in Euro zahlen.

Euro per Fremdwährungs-Sendung nach Hause schicken lassen: In der Regel Gebühr plus Wechselkurs. Beispiel einer Kantonalbank: 5 Franken Gebühren plus Aufschlag von 0.5%. Gebühr in diesem Beispiel: 5 Franken 55 Rappen.

Fall 5:

Cash in Euro zahlen.

Euro beziehen am Automaten in Deutschland mit Debitkarte (zum Beispiel Maestro): Bargeldbezugsgebühr Ausland. Am Beispiel einer Kantonalbank: 5 Franken plus Wechselkurs und Aufpreis von 0.5%. Gebühr in diesem Beispiel: 5 Franken 55 Rappen.

Fall 6:

Mit Debitkarte (zum Beispiel Maestro) zahlen. Es fällt eine Transaktionsgebühr an, die je nach Bank variieren kann. Beispiel-Gebühr einer Kantonalbank: 1.50 Franken plus Fremdwährungszuschlag von 0.5%. Gebühr in diesem Beispiel: 2 Franken 5 Rappen.

Fall 7:

Mit Kreditkarte zahlen. Es fällt eine Transaktionsgebühr an, die je nach Karte und Kreditkartenfirma variieren kann. Beispiel-Gebühr einer Kreditkarte einer Kantonalbank: Bearbeitungsgebühren von 1.75% plus Aufpreis im Fremdwährungskurs. Gebühr in diesem Beispiel: 1.95 Franken (plus Kursgebühren).

Wenn die Kursgebühren zum Beispiel 1.5% betragen: Gebühren von rund 3.60 Franken. Allerdings kann es je nach Kreditkarte „Rückvergütungen“ in Form von Bonuspunkten oder Cashback geben.

(Die Fälle eines Bargeldbezugs mit einer Schweizer Kreditkarte im In- oder Ausland werden hier absichtlich weggelassen, da ein Bargeldbezug mit der Debitkarte (wie Maestro) praktisch immer günstiger kommt.)

Die Fallbeispiele 1 bis 7 zeigen, dass die Bezahlung mit Bargeld am günstigsten sein kann, sofern man die optimale Bezugsmethode wählt und einen guten Fremdwährungskurs erhält. Allerdings muss beachtet werden, dass die obigen Gebührenbeispiele je nach Bank variieren können.

Im Fall von Hauptwährungen (Euro und USD) ist also die Barzahlungsvariante mit einem Bargeldbezug in der Schweiz bei der Hausbank (am Schalter oder via Bankomat der Hausbank per Debitkarte) häufig am günstigsten. Eine Zahlung per Debitkarte ist aber je nach Gebührenstruktur der Bank nicht massiv teurer (zum Beispiel 1.50 Franken pro Kauf). Für kleinere Beträge ist auch die Zahlung per Kreditkarte eine Option.

Wenn das Bargeld allerdings im Ausland bezogen wird, ist häufig die Bezahl-Variante per Debitkarte oder sogar per Kreditkarte (für kleinere Beträge) günstiger.

In den Beispielen wird ausserdem vereinfachend davon ausgegangen, dass es sich überall um den gleichen Umrechnungskurs handelt – was in der Praxis allerdings nicht der Fall ist. Gerade im Fall von Nebenwährungen (also andere Währungen als USD oder Euro) ist aber der Fremdwährungsbezug im Reiseland selbst häufig vorteilhafter als in der Schweiz, da diese Nebenwährungen als Bargeld in Schweizer Bankfilialen häufig nur zu unvorteilhaften Kursen verkauft werden.

Bei Nebenwährungen lohnt sich deshalb häufig eine Zahlung im Reiseland mit der Debitkarte beziehungsweise (bei kleineren Beträgen) mit der Kreditkarte.

Beste Grüsse vom Moneyguru

Weitere Informationen:
Kreditkarten-Vergleich
Auslandsgeld: Fremdwährung günstig kaufen
Mit der Kreditkarte in die Ferien: die besten Tipps

 
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  • BenutzernameMoneyland-Nutzer-Fragen
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Guten Tag

Ich hätte gerne eine Auskunft. 

Ich möchte mir etwas im Ausland (Österreich) für 9000€ kaufen.

Ich habe eine Mastercard bei der Cembra Money Bank sowie eine V-Pay Card der Raiffeisen Bank. Andere Überlegung: Euro in der Schweiz oder im Österreich abheben, um bar zu bezahlen. 

Was ist für mich die günstigste Option diesen Kauf zu tätigen?

Vielen lieben Dank für Ihre Auskunft. 

Freundliche Grüsse

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
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Guten Tag

Regel für Einkäufe im Ausland mit der Karte: Bei grösseren Einkaufsbeträge in einer Fremdwährung kommen Sie in der Regel mit der Debitkarte (Maestro, V Pay) günstiger als mit der Kreditkarte.

Grund: Häufig wird mit der Debitkarte ein absoluter Betrag pro Transaktion (zum Beispiel 1.50 Franken) fällig, bei der Kreditkarte jedoch immer prozentuale Bearbeitungsgebühren (zum Beispiel 2% wie bei der Cembra Money Bank Mastercard oder 1.5% bei der Migros Cumulus Mastercard).

Möglicher Nachteil beim Kauf mit der Debitkarte: Es gibt keine Bonuspunkte (falls Ihre Kreditkarte solche haben sollte). Diese heben aber den Kostenvorteil nicht auf.

Kosten der Kurse kommen noch hinzu, allerdings können diese täglich wechseln.

Alternative: Bargeld in Euro in der Schweiz oder in Österreich beziehen. Hier kommt es ebenfalls auf die Kurse an, die Sie erhalten. Und natürlich, wo Sie das Geld mit welcher Karte beziehen.

Wichtig: Die Euros nicht mit der Kreditkarte, sondern mit Ihrer Debitkarte (V Pay) abheben - das gilt für die Schweiz und das Ausland.

Mit der Debitkarte (V Pay) können Sie das Bargeld in der Schweiz oder auch in Österreich abheben (Limiten beachten). In der Regel sind die Differenzen im Fall bei Euros nicht riesig.

Bei grossen Beträgen dürfte der Euro-Bezug im Ausland günstiger sein, sofern Sie das Geld an einem seriösen Bankomaten ohne Zusatzgebühren abheben. Am Schalter in der Schweiz bei der Hausbank mit der Debitkarte gibt es keine weiteren Gebühren, dafür wird ein teurerer Notenkurs verrechnet - im Ausland der günstigere Devisenverkaufskurs (dafür kostet es in der Regel noch ca. 5 Franken).

Noch günstiger wäre es mit den Karten Neobanken wie Neon (CH) oder TransferWise (UK), die deutlich günstigere Kurse als klassische Banken und Kreditkarten haben. Weitere Informationen: Neobanken (Smartphone-Banken) in der Schweiz.

Beste Grüsse