Wasser sparen Schweiz Tipps
Geld im Alltag

So viel Wasser können Sie täglich sparen

26. Januar 2023 - Raphael Knecht

Besonders wenn es heiss ist und der Regen lange ausbleibt, machen sich Schweizerinnen und Schweizer Sorgen um den Wasserverbrauch. moneyland.ch verrät, wie Sie sparen können und was das bringt.

Eine Person in Schweizer Haushalten und Kleingewerbe verbraucht in der Schweiz durchschnittlich rund 160 Liter Trinkwasser pro Tag. Der grösste Teil davon wird aber nicht getrunken (empfohlen sind 2 bis 3 Liter pro Tag), sondern anderweitig verwendet. Wenn Sie Wasser sparen wollen, müssen Sie also nicht weniger trinken – das würde praktisch gar keinen Unterschied machen und wäre womöglich sogar noch ungesund. Stattdessen lohnt es sich, in folgenden Bereichen zu sparen:

Baden: 150 Liter Wasser sparen

Wer gerne ein Bad nimmt, wird es nicht gerne hören (und hat es wahrscheinlich schon tausendmal gehört): Baden verbraucht normalerweise mehr Wasser als Duschen. Je nach Fassungsvermögen Ihrer Badewanne braucht ein Bad um die 150 Liter Wasser. Das ist gleich viel, wie wenn Sie ungefähr 10 Minuten lang duschen (oder sogar noch länger, wenn Sie unsere Spartipps fürs Duschen berücksichtigen). Falls Sie eine kleinere Badewanne haben oder Sie sie einfach nicht komplett füllen, verbrauchen Sie natürlich weniger Wasser.

Jedesmal, wenn Sie auf ein Bad verzichten und stattdessen 3 Minuten lang duschen, können Sie um die 100 Liter Wasser sparen. Wenn Sie statt in die Badewanne in ein öffentliches Gewässer (See, Fluss, Meer) springen, sparen Sie sogar die gesamten 150 Liter Trinkwasser – vorausgesetzt, dass Sie danach nicht zusätzlich duschen wollen.

Tipps, wie Sie beim Duschen noch weiter Wasser sparen können, folgen direkt als nächstes.

Dusche: 30 Liter Wasser pro Tag sparen

Eine Dusche verbraucht um die 15 Liter Wasser pro Minute. Wie viel Wasser für eine Dusche effektiv benötigt wird, ist also in erster Linie davon abhängig, wie lange Sie duschen – oder noch genauer: wie lange Sie das Wasser laufen lassen. Wenn Sie 3 Minuten lang ununterbrochen duschen, entspricht das einem Wasserverbrauch von circa 45 Liter.

Sie können Wasser sparen, indem Sie die Dusche zwischenzeitlich ausschalten, während Sie sich einseifen beziehungsweise schamponieren. Wenn Sie so das Wasser statt 3 nur noch 2 Minuten lang laufen lassen, sparen Sie 15 Liter Wasser. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, nur kurz zu duschen, gibt es einen kleinen Trick: Duschen Sie mit kaltem Wasser. Kalte Duschen laden weniger zum Verweilen ein – und Sie sparen erst noch die Kosten für das Erwärmen des Wassers.

Zudem gibt es spezielle Sparduschköpfe, die Sie montieren können, um Wasser zu sparen. Diese Duschköpfe regulieren den Druck, sodass weniger Wasser durch den Hahn fliesst. Gute Sparduschköpfe können den Wasserverbrauch pro Minute um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Teils sprühen diese Duschköpfe das Wasser so, dass es sich praktisch gleich anfühlt wie bei voller Wassermenge. Ein Sparduschkopf kann bestenfalls also den Wasserverbrauch reduzieren, ohne dass Sie in der Dusche etwas von dieser Reduktion spüren.

Wenn Sie normalerweise einmal pro Tag 3 Minuten lang ohne Sparduschkopf duschen und das Wasser dabei die ganze Zeit laufen lassen, beträgt Ihr Sparpotenzial somit circa 30 Liter pro Tag, sofern Sie das Wasser künftig nur noch 2 Minuten und durch einen Sparduschkopf laufen lassen – das verbraucht dann noch circa 15 Liter Wasser.

Waschmaschine: 30 Liter Wasser pro Waschgang sparen

Der Wasserverbrauch Ihrer Waschmaschine hängt vom Modell und dem gewählten Waschgang ab. Viele moderne Waschmaschinen haben zahlreiche Systeme, die dazu beitragen, dass möglichst viel Wasser und Energie gespart werden kann. Der sparsamste Waschgang heisst oft «Eco»-Programm. Vorwaschprogramme sind praktisch immer unnötig – ausser Sie reinigen eine ausserordentlich schmutzige Ladung Wäsche.

Manche Maschinen verfügen über einen Sensor, der den Wasserverbrauch reduziert, falls die Trommel nur teilweise gefüllt ist. Sofern Ihre Waschmaschine diese Funktion nicht bietet, sollten Sie darauf achten, dass die Trommel komplett voll ist, bevor Sie waschen. Wenn Sie eine neue Maschine anschaffen, kann es sinnvoll sein, ein Gerät mit der für Ihren Haushalt passenden Trommelgrösse zu wählen (zum Beispiel 3 bis 6 Kilogramm für Einzelpersonen, 6 Kilogramm oder mehr für Familien).

Grundsätzlich gilt: Je moderner das Modell, umso niedriger ist in der Regel der Wasserverbrauch. Falls Sie eine alte Waschmaschine besitzen, könnte der beste Spartipp darum sein, auf ein modernes Modell umzusteigen. Alte Geräte verbrauchen schnell mal 80 Liter Wasser pro Waschgang. Bei neueren Modellen sind es im Schnitt hingegen knapp 50 Liter. Sie sparen mit einem Upgrade durchschnittlich 30 Liter Wasser pro Waschgang. Sie können sogar ein System mit Regenwasser installieren – dann verbrauchen Sie beim Waschen gar kein Trinkwasser mehr.

Gartenbewässerung: 20 Liter Wasser pro Quadratmeter sparen

Jeder Garten ist anders, aber egal ob Topfpflanze auf dem Balkon oder Gemüsebeet hinter dem Haus, ohne Wasser läuft da nichts. Wie viel Wasser Sie genau brauchen, hängt von der Art des Bodens und der Pflanzen ab. Es ist sinnvoll, sich über die genauen Mengen, die Ihre Pflanzen benötigen, zu informieren – nicht nur um allenfalls Wasser zu sparen, sondern auch weil die falsche Bewässerung schädlich sein kann. Durchschnittlich benötigt 1 Quadratmeter Gartenfläche im Sommer circa 20 Liter Wasser pro Woche. Wenn Sie Pflanzen wählen, die wenig Wasser brauchen, sparen Sie natürlich automatisch Wasser.

Im Garten ist es besonders einfach, auf Regenwasser umzusteigen. Für bestimmte Pflanzen ist das sowieso besser als das Trinkwasser aus der Leitung. Idealerweise haben Sie eine Regentonne, die über das Hausdach Regenwasser sammelt. Aber wenn diese Ausrüstung fehlt, reicht es auch, einfach einen Kübel draussen stehen zu lassen. Wenn es regnet, füllt er sich von alleine – und Sie können das Wasser dann in einer Giesskanne nutzen, wenn der Regen später ausbleibt. Im Idealfall können Sie so Ihren Trinkwasserverbrauch im Garten auf null reduzieren.

Auch das Timing des Giessens kann einen Unterschied machen: Wenn Sie in der Mittagshitze Pflanzen giessen, verdunstet das Wasser womöglich zu schnell und es gelangt nicht bis zu den Wurzeln. Dann müssen Sie schon bald erneut giessen, um zu verhindern, dass Ihre Pflanzen lampig werden. Es ist darum zu empfehlen, morgens oder abends den Garten zu tränken. Denn verdunstetes Wasser bringt Ihrem Garten wenig.

Des Weiteren trägt eine lockere Bodenoberfläche zu einer langsameren Verdunstung bei. Sie können die Erde mit einer Hacke auflockern oder den Boden beispielsweise mit Mulch oder geschnittenem Gras bedecken.

Mit einer Tropfbewässerungsanlage können Sie das Verdunsten sowie das Versickern von Wasser weiter verhindern. Solche Anlagen gehen generell sehr effizient mit Wasser um. Allerdings ist die Installation in der Regel teuer und aufwändig.


WC: 6 Liter Wasser pro Spülung sparen

Das WC verbraucht circa 6 Liter Wasser pro Spülung, wobei es auf den Mechanismus und die Grösse des Tanks ankommt. Meistens können Sie selber festlegen, ob viel oder wenig Wasser beim Spülen verbraucht wird. Entweder gibt es für unterschiedliche Wassermengen unterschiedliche Spülknöpfe, oder Sie können den Spülhebel von Hand nach oben drücken und so die Spülung vorzeitig beenden.

Es gibt auch viele technische Mittel, um den Wasserverbrauch der WC-Spülung zu reduzieren. Ein relativ einfaches ist der Wasserstopp für Spülkästen: Dabei handelt es sich um ein Gegengewicht, das im Spülmechanismus dafür sorgt, dass der Spülvorgang schneller beendet wird. Alternativ können Sie natürlich auch den gesamten Spülkasten gegen ein effizienteres Modell austauschen oder sogar eine Regenwasserspülung installieren. In diesem Fall verbrauchen Sie gar kein Trinkwasser mehr beim Spülen.

Zudem können Sie sich überlegen, ob wirklich nach jedem Toilettenbesuch eine Spülung nötig ist. Wenn Sie bei kleinen Geschäften auf das Spülen verzichten, sparen Sie jedesmal 6 Liter Wasser. Aber Achtung: Wenn Sie nicht alleine wohnen, sollten alle Mitglieder Ihres Haushalts mit dieser Regelung einverstanden sein – niemand will eine grusige Überraschung am stillen Örtchen finden. Angenommen, Sie gehen normalerweise viermal pro Tag aufs WC, spülen aber künftig nur noch jedes zweite Mal, dann sparen Sie so um die 12 Liter Wasser pro Tag.

Geschirrspüler: 3 Liter Wasser pro Spülgang sparen

Bei Geschirrspülern können Sie Wasser sparen, indem Sie praktisch die gleichen Tipps berücksichtigen wie bei Waschmaschinen. So hängt der Wasserverbrauch auch bei Geschirrspülern stark mit deren Alter zusammen: Ältere Geräte verbrauchen in der Regel mehr Wasser (teils mehr als 12 Liter pro Spülgang) als neuere (circa 9 Liter). Mit einem neueren Geschirrspüler können Sie also schnell mal 3 Liter pro Spülgang sparen.

Eco-Programme verbrauchen in der Regel weniger Wasser als Schnellspül- oder andere Programme. Auch Herstellerangaben zur Energieeffizienz von Spülmaschinen beziehen sich in der Regel nur auf das sparsamste Programm.

Zudem kommt es auf die Grösse des Geschirrspülers an: Grosse Geräte gehen meist effizienter mit Wasser um als kleine. Zwar nutzen grosse Geschirrspüler pro Spülgang mehr Wasser als kleine, aber mit dem kleinen Gerät würden Sie mehr Wasser benötigen, um die gleiche Menge Geschirr zu reinigen. Das heisst: Solange Sie eine grosse Maschine komplett füllen können, ohne dass Ihnen in der Zwischenzeit das Geschirr ausgeht, sparen Sie im Vergleich zu kleinen Geräten Wasser.

Wenn Sie hingegen nicht genügend Geschirr haben, um die Maschine vollständig zu füllen, ist ein kleineres Gerät zu bevorzugen. Denn grundsätzlich gilt auch bei Geschirrspülern: Lassen Sie die Maschine nicht laufen, bevor sie vollständig mit schmutzigem Geschirr gefüllt ist.


Lohnt sich Wasser Sparen überhaupt?

Der Klimawandel bedroht das Wasserschloss Schweiz nicht so stark wie andere Gegenden der Welt. Das Bundesamt für Umwelt versichert, dass die Wasserversorgung des Landes auch künftig gesichert ist. Lediglich an Orten, wo das Grundwasservorkommen klein ist, kann es in Trockenperioden zu Engpässen kommen. Nur der Umwelt zuliebe beziehungsweise aus Rücksicht auf die Nachbarn ist das Wassersparen also nicht so dringend, wie man meinen könnte – nur wenn es gerade besonders heiss ist, oder der Regen länger ausbleibt, kann es wirklich nötig sein.

Allerdings gibt es neben der Umwelt noch einen anderen guten Grund, zu sparen: das Portemonnaie. In einem Einpersonenhaushalt beispielsweise zahlen Sie im Schnitt rund 2.05 Franken pro Kubikmeter (1000 Liter) Trinkwasser. Bei 160 Liter pro Tag sind das 120 Franken im Jahr. Noch teurer ist es, wenn das Wasser erhitzt werden muss (zum Beispiel für eine warme Dusche). Wer den Verbrauch reduziert, zahlt weniger. Das dürfte für viele Grund genug sein, den Hahn künftig etwas früher zuzudrehen.


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Redaktor Raphael Knecht
Raphael Knecht war bis Ende Februar 2023 Analyst und Fachredaktor bei moneyland.ch. Seither unterstützt er die Redaktion gelegentlich als Freelancer.
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