Vorsorgefonds Studie 2021
News: Banken

Massive Unterschiede bei 3a-Vorsorgefonds

17. November 2021 - Felix Oeschger

moneyland.ch hat die Performance und Gebühren von Schweizer Vorsorgefonds im Jahr 2021 untersucht. Das Resultat: Manche Vorsorgefonds sind mehr als siebenmal so teuer wie die günstigsten Fonds. Bei der Jahresperformance gibt es Unterschiede von mehr als 40 Prozentpunkten.

Aufgrund des anhaltenden Negativzinsumfelds werden Anlagen in Vorsorgefonds im Rahmen der Säule 3a von Jahr zu Jahr beliebter. Zusätzlich gefördert wird dieser Trend von Schweizer Banken, die mit erhöhten Marketing-Ausgaben auf die Vorteile von 3a-Fonds aufmerksam machen. Auffällig ist auch, dass in den letzten Jahren zahlreiche neue Vorsorgefonds mit hohem Aktienanteil lanciert wurden, die im Gegensatz zum klassischen 3a-Sparkonto auch in Negativzinszeiten Renditepotenzial bieten.

Doch wie gut sind Schweizer Vorsorgefonds wirklich? Um diese Frage zu beantworten, hat der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch 85 Vorsorgefonds untersucht (siehe Tabelle, die Sie sich in der untenstehenden Box zustellen lassen können).

So teuer sind Vorsorgefonds

Die Gesamtkosten sind bei der Wahl des richtigen Vorsorgefonds entscheidend, da sie die zukünftige Performance schmälern. «Wichtig ist ein Vergleich aller anfallenden Gebühren», betont Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.

Um diese Zahl zu ermitteln, hat moneyland.ch bei allen Fonds die Gesamtkosten für einen Betrag von 100‘000 Franken für einen Zeitraum von 10 Jahren berechnet. Zu den berücksichtigten Kosten gehören dabei nicht nur die eigentlichen Fondsgebühren, die sogenannte Total Expense Ratio (TER), sondern auch allfällige Depot-, Ausgabe-, Pauschal- und Rücknahmegebühren.

Das Ergebnis der Studie von moneyland.ch: Die Gesamtkosten der untersuchten Vorsorgefonds betragen durchschnittlich 1.08 Prozent pro Jahr.

Zwischen den Fonds gibt es aber riesige Unterschiede. Für einen Betrag von 100‘000 Franken betragen die Gesamtkosten für 10 Jahre beim teuersten Fonds 17‘400 Franken, das sind 1.74 Prozent pro Jahr. Andere Fonds hingegen kosten im gleichen Rechenbeispiel nur 2300 Franken (oder 0.23 Prozent pro Jahr).

Passive Vorsorgefonds sind günstiger

Aktiv gemanagte Fonds kosten im Durchschnitt 1.17 Prozent, während es bei passiven Fonds nur 0.76 Prozent sind. «In der Regel sind passive Fonds deutlich günstiger und deshalb aktiven vorzuziehen», empfiehlt Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch.

Auch hinsichtlich der Performance schnitten passive Vorsorgefonds im Durchschnitt besser ab. Meist gelingt es aktiv verwalteten Fonds nicht, die höheren Kosten durch eine Überrendite zu kompensieren. 

So haben Vorsorgefonds performt

moneyland.ch hat neben den Kosten auch die Performance der Schweizer Vorsorgefonds analysiert. Und zwar für ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre und zehn Jahre bis zum 31. Oktober 2021 (mit Berücksichtigung der TER-Gebühren).

Das Ergebnis: Je höher der Aktienanteil der Vorsorgefonds ist, desto besser haben diese in den untersuchten Zeiträumen abgeschnitten. Die Erklärung ist einfach: Die Aktienmärkte haben in diesen Zeitperioden ebenfalls entsprechend positiv performt.

Wichtig ist allerdings auch zu betonen, dass die vergangene Performance kein aussagekräftiges Kriterium für die Wahl des richtigen Vorsorgefonds ist. «Entscheidend bei der Auswahl eines Vorsorgefonds sind die eigene Risikobereitschaft und die Gesamtkosten», so Oeschger.

Im vergangenen Jahr hatten die untersuchten 85 Vorsorgefonds eine Performance von durchschnittlich 14.5 Prozent. Je nach Fonds gab es eine Performance zwischen -1.2 und maximal 41 Prozent.

In den vergangenen drei Jahren gab es je nach Fonds eine Bandbreite von -2.6 bis 54.9 Prozent – der Durchschnitt aller Fonds lag bei 20.5 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren lag die durchschnittliche Performance bei 24.1 Prozent und die Bandbreite je nach Fonds betrug -4.4 bis 58.9 Prozent.

Am eindrücklichsten sind die Zahlen der vergangenen zehn Jahre: Die durchschnittliche Performance betrug 51.7 Prozent, die schlechteste Performance -6.3 und die beste 88.2 Prozent.

Zum Vergleich: Der Schweizer Aktienindex SMI performte für die gleichen Zeiträume mit 30.1 (1 Jahr), 47.7 (3 Jahre), 81.9 (5 Jahre) und 192.2 Prozent (10 Jahre).

Zwei Schritte zum richtigen 3a-Fonds

Viele Anlegerinnen und Anleger sind aufgrund der grossen Fondsauswahl verwirrt und vertrauen deshalb einfach ihrem Berater. Dabei ist die Wahl des richtigen Vorsorgefonds für die Säule 3a oder im Rahmen der beruflichen Vorsorge nicht schwierig.

Erstens sollten sich die Anlegerinnen und Anleger überlegen, wie gross der Aktienanteil des Fonds sein soll, also für welche Anlagestrategie sie sich entscheiden. Je höher der Aktienanteil ist, desto grösser sind die Gewinn-, aber auch die kurzfristigen Verlustmöglichkeiten. Ein reiner Aktienfonds ist also auf kurze Sicht riskanter. Auf lange Sicht – mit einem Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren – sieht die Sache aber anders aus: Das Risiko, mit einem breit diversifizierten Aktienfonds Verlust einzufahren, sinkt mit zunehmender Anlagedauer. Deshalb ist in der Regel ein Fonds mit hohem Aktienanteil empfehlenswert, wenn man den Fonds für mindestens zehn Jahre «ruhen» lassen kann.

Zweitens sollten sich die Vorsorgenehmer für einen möglichst günstigen Vorsorgefonds für die gewählte Strategie entscheiden. Das sind in der Regel nicht die 3a-Fonds der Hausbank. Deshalb lohnt es sich, unabhängig zu vergleichen. Mit dem interaktiven Vorsorgefonds-Vergleich auf moneyland.ch können sich Konsumentinnen und Konsumenten ganz einfach die günstigsten Fonds für die gewünschte Strategie anzeigen lassen. Als Alternative zu traditionellen Vorsorgefonds gibt es mittlerweile verschiedene gleichwertige digitale 3a-Lösungen, die häufig mit tiefen Kosten überzeugen.

Weitere Informationen:
Zum interaktiven Vorsorgefonds-Vergleich
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Experte Felix Oeschger
Felix Oeschger ist Analyst und Experte bei moneyland.ch.