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Kredite & Hypotheken

Stipendien und Studiendarlehen: Wie Sie Ihre Ausbildung in der Schweiz finanzieren

2. Juni 2022 - Daniel Dreier

Erfahren Sie im folgenden Ratgeber-Artikel, wie Sie Ihre Ausbildung in der Schweiz finanzieren können.

Studien zeigen auf, dass Schweizer Hochschulabsolventen deutlich mehr verdienen wie Gleichaltrige ohne Hochschulabschluss. Selbst Fachhochschulabgänger erhalten im Durchschnitt 1000 Franken mehr Lohn pro Monat als Personen ohne höhere Ausbildung.

Der Weg zum Hochschulabschluss hingegen ist lang – und kostspielig. Um die finanzielle Durststrecke des langen Studiums zu überbrücken, werden in der Schweiz häufig Stipendien in Anspruch genommen. Eine andere Finanzierung stellen Studiendarlehen dar. Daneben gibt es aber auch noch andere Modelle, um das Studentenleben zu finanzieren.

1. Stipendien vom Kanton

Stipendien sind eine beliebte Möglichkeit, eine Hochschulbildung zu finanzieren. Gemäss Bundesamt für Statistik erhielten im Jahr 2020 7.8% der Hochschulstudierenden in der Schweiz ein Stipendium. Die Höhe des durchschnittlichen Stipendiums betrug 6000 Schweizer Franken (Median).

Besonders attraktiv: Ein kantonales Stipendium müssen Sie in der Regel nicht zurückzahlen.

Generell berechtigt für ein kantonales Stipendium sind Einwohnerinnen und Einwohner, die in der Schweiz oder im Ausland studieren wollen. Die Regeln für die Gewährung eines Stipendiums sind von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich. Auf den Webseiten der kantonalen Stipendienstellen finden Sie die nötigen Informationen.

2. Studiendarlehen vom Kanton

Nicht jede oder jeder Studierende kommt für ein Stipendium in Frage. Als Alternative stellen die kantonalen Stipendienbehörden auch zinslose Darlehen zur Verfügung. Diese müssen nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden. Die Bedingungen sind jedoch in der Regel relativ locker.

Ein zinsloses Studiendarlehen hat gegenüber einem klassischen Privatkredit Vorteile: Es gibt keine Zinsen und bessere Rückzahlungsbedingungen. Kantonale Studiendarlehen können aber nur zur Finanzierung der Erstausbildung - nicht zur Weiterbildung - verwendet werden.

3. Private Stipendien

Neben den kantonalen Stipendien haben Sie möglicherweise Anspruch auf zahlreiche private Stipendien von einer der zahlreichen Schweizer Stiftungen. Hier gibt es eine Liste von möglichen privaten Stipendien.

Die Zulassungsbedingungen der einzelnen Stipendien können sehr umfangreich sein. Einige Stipendien werden nicht gewährt, wenn Sie bereits eine kantonale Finanzierung in Anspruch nehmen.

Educa Swiss agiert als Vermittler, der Sie mit einem potenziellen Kreditgeber zusammenbringt und Ihnen hilft, einen Kreditvertrag aufzusetzen. Der Darlehensvertrag selbst wird zwischen Ihnen und der Person oder Organisation, die das Darlehen gewährt, geschlossen. Die Zinssätze sind in der Regel niedriger als bei kommerziellen Studienkrediten und Privatkrediten.

4. Private Darlehen

Wer kein Stipendium erhält und keinen Kredit bei einer Bank aufnehmen will, kann sich auch an die Familie oder Freunde wenden. Diese sind unter Umständen bereit, Ihnen für einen tieferen Zinssatz Geld zu leihen als ein Kreditanbieter. Aber auch ein Kredit unter Freunden oder Familienmitgliedern sollte zu klaren Konditionen vergeben werden. Halten Sie die Bedingungen für das private Darlehen unbedingt in einer schriftlichen Vereinbarung fest.

5. Ausbildungskredite von Banken

Spezialisierte Studienkredite von Schweizer Banken sind in der Schweiz relativ neu und noch nicht etabliert. Einige Regionalbanken bieten zwar Studienkredite an, verlangen aber, dass Sie an bestimmten Institutionen studieren oder bestimmte Altersvoraussetzungen erfüllen. So gewährt die Bank Linth beispielsweise Darlehen an Personen, die an der Hochschule Rapperswil studieren. Ein weiteres Beispiel ist die Walliser Kantonalbank, die ebenfalls einen Ausbildungskredit offeriert. 

Im Gegensatz zu den üblichen Schweizer Privatkrediten, die nur an Erwerbstätige vergeben werden, müssen Sie in der Regel nicht angestellt sein, um einen Studienkredit zu erhalten.

6. Privatkredite

Wenn möglich sollten Sie eine Studien-Finanzierung ohne Privatkredit anstreben. Denn Privatkredite haben ihren Preis. Ausserdem wird in der Regel vorausgesetzt, dass Sie zumindest Teilzeit arbeiten. Wer nicht erwerbstätig ist, erhält keinen Privatkredit.

Die genauen Zinssätze hängen von Ihrem Einkommen und Ihrer Bonität ab. Auf moneyland.ch erhalten Sie im Schweizer Privatkreditvergleich einen guten Überblick über die Zinssätze verschiedener Kreditgeber.

7. Peer-to-Peer-Kredite

Noch wenig etabliert sind Peer-to-Peer-Darlehen für Studenten in der Schweiz. Sie funktionieren folgendermassen: Wer ein Darlehen benötigt, listet sich auf der Plattform als Kreditnehmer. Im zweiten Schritt gibt er die Kredithöhe und den gewünschten Zinssatz an. Die Investoren auf der anderen Seite überprüfen die Eckdaten und gehen eventuell auf das Kreditbegehren ein.

Als Zwischenhändler zwischen den beiden Seiten fungiert die Peer-to-Peer-Plattform. Sie prüft die Kreditwürdigkeit des Antragstellers und übernimmt die Abrechnung. Wie bei klassischen Privatkrediten gilt aber auch hier: Prüfen Sie zuerst die Kosten, bevor Sie sich verpflichten. Andere Finanzierungsformen sind günstiger.

Zu den Peer-to-Peer-Plattformen für Studienkredite gehören splendit.ch mit Sitz in Zürich, Educa Swiss und Prodigy Finance, ein Online-Kreditgeber mit Sitz in London. Weitere Informationen zu Peer-to-Peer-Krediten finden Sie hier.

8. Kreditkarten

Werden Kreditkarten-Schulden nicht innerhalb eines Monats bezahlt, fallen hohe Teilzahlungszinsen bis 12% an. Wer die Rechnungen nicht rechtzeitig begleicht, muss ausserdem hohe Mahngebühren zahlen. Deshalb eignen sich Kreditkarten nicht, um ein Studium mittel- oder langfristig zu finanzieren.

9. Grosszügige Arbeitgeber

Manche Arbeitgeber übernehmen einen Teil der Kosten der Weiterbildung, sofern diese etwas mit Ihrem Job zu tun hat. Informieren Sie sich, ob und wie viel Ihr Unternehmen zahlt.

Ein möglicher Nachteil: Bei vielen Arbeitnehmer müssen Sie sich dazu verpflichten, längerfristig im Unternehmen zu bleiben. Wenn Sie frühzeitig abspringen, müssen Sie je nach Vereinbarung die Ausbildungskosten wieder zurückzahlen.  

Weitere Informationen:
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Redaktor Daniel Dreier
Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.
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