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Anlegen & Vorsorge

Börsenaufträge von Schweizer Banken

29. Juli 2021 - Benjamin Manz

Im folgenden Ratgeber-Artikel vom Online-Vergleichsdienst moneyland.ch erfahren Sie, welche Börsenaufträge Schweizer Online-Trading-Anbieter im Angebot haben und wie diese funktionieren.

Es gibt viele Faktoren, die darüber entscheiden, ob Sie beim Wertpapierhandel Geld gewinnen oder verlieren. Ein wichtiger Faktor besteht in der Auswahl eines geeigneten Börsenauftrags (englisch: «Order»).

Im Rahmen des Online-Trading-Vergleichs können Sie via Filterkriterien einfach herausfinden, welche Schweizer Banken welche Auftragsarten anbieten.

Im Folgenden erklärt moneyland.ch Ihnen die häufigsten Auftragsarten, die von Schweizer Online-Trading-Plattformen angeboten werden.

1. Market-Order

Eine Market-Order (oder «Bestens-Auftrag») ist die einfachste Auftragsart. Wertpapiere werden zum Zeitpunkt der Auftragserteilung zum gerade verfügbaren bestmöglichen Preis gekauft oder verkauft.

Beispiel: Sie erteilen einen Börsenauftrag für eine Aktie mit einem aktuellen Kurspreis von 20 Schweizer Franken. Der Broker kauft diese Aktie zum gerade verfügbaren Preis. Der tatsächliche Preis kann je nach Kursentwicklung auch deutlich über (oder unter) 20 Franken liegen.

Nachteil: Je nach Kursentwicklung und Handelsvolumen zahlen Sie so deutlich mehr. Broker können mit Market-Orders besonders viel Geld verdienen, indem sie Ihnen einen schlechteren Kurs verrechnen.

Vorteil: Die Market-Order wird so rasch als möglich ausgeführt. Wenn Geschwindigkeit Ihr oberstes Gebot ist, ist eine Market-Order die richtige Wahl.

Alle Schweizer Online-Broker offerieren Market-Orders.

2. Limit-Order

Wenn Sie eine Limit-Order (oder «Limit-Auftrag») zum Kauf eines Wertpapiers erteilen, geben Sie den maximalen Preis an, den Sie bereit sind, für ein Wertpapier zu zahlen. Der Broker kauft das gewünschte Wertpapier für Sie nur dann, wenn es zum gewünschten (oder einem günstigeren) Preis gekauft werden kann.

Umgekehrt gilt auch: Mit einer Limit-Order können Sie den Mindestpreis angeben, zu dem Sie ein Wertpapier verkaufen möchten. Der Broker wird Ihr Wertpapier nur dann verkaufen, wenn der Verkaufspreis mindestens Ihrem gewünschten Preis entspricht.

Beispiel: Sie erteilen einen Limit-Auftrag für einen Aktienkauf mit einem Limit von 10 Franken. Wenn der Aktienkurs zurzeit 13 Franken beträgt, wird die Limit-Order noch nicht ausgeführt. Wenn der Aktienkurs allerdings auf Ihr Preislimit von 10 Franken oder darunter fällt, wird die Limit-Order ausgeführt. Achtung: Je nach Broker und Kursentwicklung kann es auch sein, dass nur ein Teil Ihres Auftrags ausgeführt wird (Teilausführung).

Limit-Orders werden von den meisten Schweizer Banken angeboten, darunter Bank Cler, Cornèrtrader, Credit Suisse, Migros Bank, money-net (BEKB), PostFinance, Swissquote, TradeDirect, Zürcher Kantonalbank.

Hinweis: Als konservativer «Buy-and-Hold-Anleger» können Sie sich in der Regel auf Limit-Orders beschränken und auf alle anderen Order-Typen verzichten.

3. Stop-Order

Mit dem Begriff Stop-Order (oder «Stop-Auftrag») ist in der Regel eine Stop-Loss-Order gemeint. Damit geben Sie einen bestimmten Kurs («Trigger» oder «Auslöser») an, zu welchem Ihre Aktie mit einer Market-Order verkauft werden soll, um weitere Verluste zu verhindern. Wenn der Kurs des Wertpapiers auf oder unter den von Ihnen angegebenen Trigger-Preis fällt, verkauft der Broker Ihr Wertpapier schnellst- und bestmöglich.

Beispiel: Sie platzieren für eine Aktie mit aktuellem Kurs von 20 Franken einen Stop-Loss-Auftrag mit einem Trigger von 18 Franken. Fällt der Wert der Aktie auf 18 Franken oder weniger, verkauft der Broker die Aktie zum gerade verfügbaren Preis. Im Idealfall würde die Aktie also zu 18 Franken verkauft. Je nach Kursentwicklung kann der Preis aber auch deutlich unter 18 Franken zu liegen kommen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Aktie sehr rasch an Wert verliert.

Stop-Orders können auch als Stop-Buy-Orders platziert werden. Wenn Sie eine Stop-Buy-Order platzieren, kauft der Broker ein Wertpapier zum Marktpreis, wenn der Kurswert den von Ihnen angegebenen Stop-Order-Kurs erreicht oder übersteigt.

Die meisten Schweizer Online-Broker bieten Stop-Orders an – einschliesslich Bank Cler, Cornèrtrader, Credit Suisse, Migros Bank, money-net (BEKB), PostFinance, Swissquote, TradeDirect, Zürcher Kantonalbank.

4. Stop-Limit-Order

Eine Stop-Limit-Order (oder Stop-Limit-Auftrag) kombiniert eine Stop-Order und eine Limit-Order. Das von Ihnen angegebene Preislimit («Trigger») gilt für den Stop-Order, für die Limit-Order legen Sie einen separaten Kurs fest.

Wenn der Kurs des Wertpapiers auf oder unter den gewünschten Trigger-Preis fällt, wird der Auftrag nicht wie beim Stop-Order bestens, sondern als Limit-Order ausgeführt. Dies bedeutet, dass das Wertpapier nicht unter dem angegebenen Preislimit verkauft wird.

Beispiel: Sie platzieren eine Stop-Limit-Order mit einem Trigger-Preis von 10 Franken und einem Limit von 8 Franken für eine Aktie mit einem aktuellen Kurs von 15 Franken. Wenn der Kurs der Aktie auf 10 Franken fällt, löst das einen Limit-Auftrag zum Kurs von 8 Franken aus. Der Broker darf die Aktie nicht unter dem Preis von 8 Franken verkaufen. Wenn der Preis allerdings zu rasch fällt, kann es sein, dass der Auftrag nicht oder nur teilweise ausgeführt wird.

Stop-Limit-Order können auch für den Kauf von Wertschriften verwendet werden. Wenn Sie eine Stop-Limit-Buy-Order platzieren, wird eine limitierte Kauforder aufgegeben, sobald der Kurswert den von Ihnen angegebenen Stop-Kurs erreicht oder übersteigt.

Stop-Limit-Orders werden von einigen (aber nicht allen) Schweizer Online-Brokern angeboten, darunter Bank Cler, Cornèrtrader, Credit Suisse, Migros Bank, money-net (BEKB), PostFinance, Swissquote, TradeDirect, Zürcher Kantonalbank.

5. Trailing-Stop-Order

Bei einer solchen Trailing-Stop-Order geben Sie anstatt eines fixen Stop-Preises eine (absolute oder prozentuale) Preisspanne an. Sobald der Kurs Ihres Wertpapiers um diese Preisspanne fällt oder steigt, wird das Wertpapier zum besten verfügbaren Preis als Market-Order verkauft oder gekauft. Am gebräuchlichsten sind Trailing-Stop-Orders in der Form von Trailing-Stop-Loss-Orders: In diesem Fall wird ein Wertpapier verkauft, sobald der Kurs um einen bestimmten Betrag gefallen ist.

Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie beträgt 15 Schweizer Franken. Sie platzieren einen Trailing-Stop-Auftrag für diese Aktie mit einer Preisspanne von 2 Franken. Der Kurs der Aktie steigt zuerst auf 25 Schweizer Franken und fällt dann wieder. Wenn der Kurs um 2 Franken (auf 23 Franken) fällt, wird die Aktie bestens (im Idealfall also für 23 Franken) verkauft. Der Verkaufspreis kann aber je nach Kursentwicklung und Handelsvolumen auch tiefer ausfallen.

Trailing-Stop-Orders sind nur bei wenigen Schweizer Online-Trading-Anbietern möglich, darunter Cornèrtrader, PostFinance, Strateo und Swissquote (bei Swissquote für die Schweizer Börse SIX).

6. Trailing-Stop-Limit-Order

Eine Trailing-Stop-Limit-Order unterscheidet sich von einer Trailing-Stop-Order dadurch, dass der Auftrag nach Erreichen des Trigger-Preises nicht bestmöglich, sondern als Limit-Order ausgeführt wird.

Im Fall einer Trailing-Stop-Loss-Limit-Order heisst das, dass das Wertpapier verkauft wird, wenn der Kurs um eine bestimmte absolute oder prozentuale Preisspanne auf oder unter den Trigger-Preis gefallen ist. Allerdings kommt der Verkauf nur zustande, wenn mindestens der Limit-Preis erzielt werden kann.

Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie beträgt 15 Schweizer Franken. Sie platzieren einen Trailing-Stop-Limit-Auftrag für diese Aktie mit einer Preisspanne von 2 Franken. Der Kurs der Aktie steigt zuerst auf 25 Schweizer Franken und fällt dann wieder. Wenn der Kurs um 2 Franken (auf 23 Franken) fällt, wird eine Limit-Order für beispielsweise 22 Franken platziert. Der Verkaufspreis beträgt in diesem Fall also mindestens 22 Franken. Je nach Kursentwicklung kann es aber sein, dass der Verkauf nicht oder nur teilweise zustande kommt.

Trailing-Stop-Limit-Orders sind nur bei wenigen Schweizer Online-Trading-Anbietern möglich, darunter Cornèrtrader, PostFinance und Swissquote (bei Swissquote für die Schweizer Börse SIX).

7. One-Cancels-Other-Order (OCO)

Mit einer One-Cancels-Other-Order können Sie zwei verschiedene Orders miteinander verknüpfen, zum Beispiel eine Stop-Loss-Order und eine Limit-Order. Wenn eine Order erfüllt ist, wird die andere automatisch storniert. Es wird also der eine Auftrag oder der andere ausgeführt.

OCO-Orders können je nach Order-Angebot des Brokers auf zahlreiche Arten kombiniert werden.

Beispiel: Sie erteilen einen OCO-Verkaufsauftrag für eine Aktie. Die OCO-Order kombiniert eine Trailing-Stop-Order (Trailing-Stop-Loss-Spanne von 5 Franken) und eine Limit-Order (mit einem Verkaufslimit von 50 Franken). Steigt der Aktienkurs auf das 50-Franken-Limit oder höher, wird die Aktie mindestens zum Betrag von 50 Franken verkauft und die Trailing-Stop-Order storniert. Fällt der Kurs des Wertpapiers hingegen um 5 Franken wird die Aktie zum bestmöglichen Preis verkauft und die Limit-Order annulliert.

Zu den Schweizer Online-Trading-Anbietern, die OCO-Orders ermöglichen, gehören nur ganz wenige Anbieter wie Cornèrtrader und Swissquote (bei Swissquote im Fall der SIX und von FX-Plattformen).

8. If-Done-Order

Mit einer If-Done-Order können Sie zwei Auftragsarten miteinander so kombinieren, dass der eine Auftrag nur in Kraft tritt, wenn der andere ausgeführt worden ist.

Beispiel: Sie platzieren eine If-Done-Order für eine Aktie mit einem aktuellen Kurs von 15 Franken, die aus einer Limit-Order mit einem 10-Franken-Kauf-Limit und einer Stop-Loss-Order mit einem 9-Franken-Stopp-Preis besteht. Fällt der Aktienkurs auf 10 Franken, kauft der Broker den Titel. Fällt der Aktienkurs weiter auf den 9-Franken-Stoppkurs, wird die Aktie wieder verkauft.

If-Done-Aufträge können sowohl für Kauf- als auch für Verkaufsaufträge in vielen verschiedenen Kombinationen verwendet werden, je nachdem, welche Auftragsarten von Ihrem Broker angeboten und von der verwendeten Börse akzeptiert werden.

Nur wenige Schweizer Online-Trading-Anbieter bieten If-Done-Orders an. Dazu gehören Cornèrtrader und Swissquote (für den FX-Bereich).

9. Ausführungszusätze

Neben den eigentlichen Auftragsarten (Orders) gibt es auch Orderzusätze, die Aufträge (wie zum Beispiel Limit Orders) weiter spezifizieren. Dazu gehören die Order-Zusätze «Fill or Kill» (FOK), «All or none», «Good till canceled», «Immediate or cancel» (IOC) und so weiter.

Der Zusatz «Fill or Kill» verhindert Teilausführungen: Eine Ausführung wird entweder vollständig ausgeführt oder sonst wieder ganz gelöscht. Ein IOC-Auftrag enthält die Bedingung, dass der Auftrag entweder sofort ausgeführt wird oder sonst storniert wird.

Die Zusätze «Fill or Kill» und «Immediate or cancel» sind zum Beispiel bei PostFinance oder Swissquote möglich.

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Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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