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News: Versicherungen

Was taugt die neue Hausratversicherung von Ikea?

12. März 2020 - Daniel Dreier

Mit Ikea gibt es in der Schweiz einen neuen Anbieter für Hausrat- und Privathaftplichtversicherungen. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch zeigt Ihnen, wie die «Hemsäker Haushaltversicherung» von Ikea im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet.

Im Februar 2020 hat Ikea seine Hemsäker-Haushaltversicherung in der Schweiz eingeführt. Die primäre Zielgruppe ist der Kundenstamm von Ikea. Die Versicherung steht aber allen Schweizer Haushalten offen.

1. Wer steht hinter der Ikea-Haushaltversicherung?

Hinter der Haushaltversicherung «Hemsäker» von Ikea steht iptiQ, ein in Luxemburg ansässiger Versicherungsanbieter. iptiQ selber ist eine Tochtergesellschaft der Swiss Re. Die iptiQ-Niederlassung in Zürich ist sowohl für die Kundenbetreuung, die Schadenbearbeitung als auch für die Rechnungsstellung zuständig.

2. Welches sind die Vorteile der neuen Versicherung?

Die Ikea-Versicherung ist jederzeit und ohne Frist kündbar. Wenn Sie mitten im Jahr kündigen, kriegen Sie die anteilige Jahresprämie zurückerstattet.

Eine Hausratversicherung ohne Kündigungsfrist hat in der Schweiz Seltenheitswert. Ähnliches bietet sonst nur noch die WG-Versicherung Splitsurance an. Die anderen Versicherer verlangen normalerweise eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Bei smile.direct und Visana ist eine Kündigungsfrist von 1 Monat und bei Groupe Mutuel von 6 Monaten vorgeschrieben.

Ein weiterer (wenn auch geringer Vorteil): Wenn Sie im Ikea Family Club Mitglied sind und ein Jahr lang keinen Schaden melden mussten, erhalten Sie 20 Franken in Form eines Ikea-Gutscheins geschenkt. Neu ist diese Art von Bonus allerdings nicht. Wer das Jahr schadenfrei überstanden hat, wird auch von der CSS belohnt (10% Rabatt für zwei schadensfreie Jahre, bis zu einem maximalen Rabatt von 30%). Ein weiteres Beispiel ist die Zurich, die 15% Prämienrückerstattung nach drei schadensfreien Jahren gewährt.

3. Welches sind die Nachteile?

Ein Nachteil ist der fehlende Versicherungsschutz bei Glasschäden - und das ausgerechnet beim weltgrössten Einrichtungskonzern.

Ausserdem ist die Versicherungssumme von 1000 Franken für einfache Diebstähle auswärts im Vergleich zu anderen Versicherungen gering. Mit einem Selbstbehalt von 200 Franken eignet sich die Ikea-Versicherung auch nicht für die Deckung von kleineren Schäden.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Sie die Privathaftplichtversicherung nicht separat, sondern nur in Kombination mit einer Hausratversicherung abschliessen können.

4. Wie schneidet die Hausratversicherung von Ikea im Vergleich ab?

Mit der Ikea-Hausratversicherung können Sie Ihren Hausrat in der Höhe von 20'000 bis 300'000 Franken versichern. Das ist für die Mehrheit der Schweizer Haushalte ausreichend. Andere Versicherer bieten allerdings noch höhere Versicherungssummen – zum Beispiel smile.direct (bis 400'000 Franken) und Vaudoise (bis 500'000 Franken).

Die Deckungshöhe der Ikea-Hausratversicherung beim einfachen Diebstahl auswärts ist mit 1000 Franken relativ gering – bei anderen Versicherungen sind es in der Regel 2000 Franken. Manche Anbieter wie die CSS und Visana ermöglichen sogar eine Deckung bis zu 10'000 Franken.

Feuer-, Wasser- und Elementarschäden werden bei Ikea Hemsäker standardmässig gedeckt. Hochwasser zählt jedoch nicht dazu. Bei den meisten Schweizer Hausratversicherungen werden Hochwasserschäden hingegen gedeckt. Auch Schäden durch Erdbeben werden bei der Ikea Hemsäker nicht erstattet – im Unterschied zu Baloise, Generali, Groupe Mutuel, Helvetia, Sympany und Zurich.

Bei der Ikea-Versicherung können Sie ausserdem keine Deckung für Glasgegenstände abschliessen. Bei fast allen anderen Schweizer Hausratversicherungen ist Glasschaden inbegriffen oder wird als Zusatzversicherung angeboten.

Ebenso wenig deckt die Ikea Hemsäker den Schaden ab, der durch Elektrizität verursacht wird. Zum Vergleich: Bei Axa, Elvia, Groupe Mutuel, Helvetia, Mobiliar, Splitsurance, Sympany, Vaudoise, Visana und Zurich sind Stromschäden im Versicherungsschutz bereits enthalten.

5. Wie schneidet die Privathaftpflichtversicherung von Ikea im Vergleich ab?

Bei der neuen Versicherung können Sie eine Versicherungssumme zwischen 5 und 10 Millionen wählen – was auch bei anderen Versicherern üblich ist. Bei Ikea liegt der tiefstmögliche Selbstbehalt bei 200 Franken. Andere Versicherer – zum Beispiel Groupe Mutuel, Helvetia, smile.direct und Sympany – starten bereits bei 0 Franken.

Der Umfang des Versicherungsschutzes ist mit der der Konkurrenz vergleichbar. Auch anfallende Anwaltskosten sind gedeckt – was sonst nur bei Generali, Groupe Mutuel und Vaudoise der Fall ist.

6. Wie hoch sind die Kosten im Vergleich zu anderen Schweizer Hausratversicherungen?

Ein Prämienvergleich des unabhängigen Online-Vergleichsdienstes moneyland.ch zeigt, dass die Hemsäker-Hausratversicherung von Ikea im Kostenvergleich in der Regel sehr gut abschneidet. Hinter smile.direct ist die Ikea-Versicherung oft die günstigste der Schweiz.

Ein Beispiel: Ein 40-Jähriger wohnt alleine in einer 2-Zimmerwohnung in Zürich. Die Versicherungssumme seines Hausrats beträgt 70'000 Franken. Die Jahresprämie bei Ikea Hemsäker beläuft sich auf 169.60 Franken. Bei smile.direct bezahlt er nur 140.35 Franken.

In einigen Fällen ist die Ikea-Versicherung sogar günstiger als smile.direct. Dazu ein Beispiel: Eine vierköpfige Familie hat eine 4-Zimmer-Eigentumswohnung in Zürich. Hier ist die Ikea-Jahresprämie in der Höhe von 169.60 Franken am günstigsten.

Die Privathaftpflichtversicherung von Ikea ist in vielen Fällen die günstigste Versicherung – leider kann sie aber nur in Kombination mit einer Hausratversicherung abgeschlossen werden.

Fazit    

Ikea offeriert mit der neuen Hemsäker-Versicherung eine günstige Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung. Sie kostet deutlich weniger als der Durchschnitt der anderen Schweizer Hausratversicherungen.

Positiv ist ausserdem die Möglichkeit, dass Kunden die Versicherung jederzeit kündigen können.

Negativ zu vermerken sind die fehlenden Leistungen in den Bereichen Glas-, Hochwasser- und Stromschaden sowie die geringe Deckung beim einfachen Diebstahl auswärts.

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Redaktor Daniel Dreier
Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.