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News: Banken

Smartphone-Bank N26 in der Schweiz gestartet

3. September 2019 - Benjamin Manz

Die deutsche Smartphone-Bank N26 bietet ab sofort auch für Schweizer Kunden ein Euro-Konto an. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat das Angebot von N26 analysiert.

Eine Übersicht über Smartphone-Banken in der Schweiz finden Sie hier

Bei N26 handelt es sich um eine Smartphone-Bank oder «Neobank», welche als «Challenger-Bank» klassische Banken herausfordert. Nach den britischen Anbietern Revolut und TransferWise sowie den Schweizer Anbietern Neon und Zak buhlt damit ein weiteres Fintech-Startup um Schweizer Bankkunden. Die Schweiz ist bereits das 26. Land, das N26 mittlerweile abdeckt. Nach eigenen Angaben hat N26 insgesamt schon 3.5 Millionen Kunden.

Euro-Konto für Schweizer Kunden

N26 bietet für Schweizer Kunden ein deutsches Euro-Konto (mit einer deutschen IBAN) und eine Debit-Mastercard-Karte an. N26 offeriert noch kein Konto in Schweizer Franken – dieses soll zu einem späteren Zeitpunkt lanciert werden. N26 verrechnet weder für das Konto noch die Karte eine Grundgebühr. Ausserdem sind fünf Bargeldbezüge pro Monat in Euro-Ländern – allerdings nicht in der Schweiz – gratis. In der Schweiz fallen bei Bargeldbezügen in Schweizer Franken Gebühren in der Höhe von 1.7% an.

Rasche Kontoeröffnung und Funktionen

Gemäss N26 dauert es nur wenige Minuten, um ein N26-Konto via Smartphone zu eröffnen. Als Smartphone-Bank bietet N26 über ihre App diverse Funktionen an. Dazu zählen zum Beispiel Push-Benachrichtigungen bei allen Transaktionen und Ausgaben-Kategorien. N26 unterstützt ausserdem Apple-Pay.

Wechselkurs und Bearbeitungsgebühren

N26 wendet gemäss eigenen Angaben einen «echten Devisenmittelkurs ohne Fremdwährungszuschlag» an. Wie auch Revolut und TransferWise verspricht N26 damit ihren Kunden, einen wesentlich besseren Kurs als die etablierten Schweizer Banken anzuwenden. Ausserdem verzichtet N26 auf zusätzliche Fremdwährungszuschläge. Zum Vergleich: Bei Schweizer Kreditkarten fallen Bearbeitungsgebühren von bis zu 2.5% an.

Unterschiede zu klassischen Eurokonten von Schweizer Banken

Gebührentechnisch ist N26 gegenüber klassischen Schweizer Banken im Vorteil. Denn Schweizer Banken verrechnen unter anderem Grundgebühren für ein Euro-Konto sowie Gebühren für den Bargeldbezug im Ausland.

Schweizer Banken bieten den Vorteil, dass sie umfassende Dienstleistungen für Schweizer Kunden anbieten. Dazu zählen auch Schweizer Konten in Schweizer Franken, Trading, Vermögensverwaltung, Hypotheken, Privatkredite und viele weitere Angebote.

Guthaben auf Schweizer Konten sind durch die schweizerischen Einlagensicherung (esisuisse) bis zu einer Höhe von 100'000 Franken «geschützt». N26 ist dem gesetzlichen Einlagensicherungssystem in Deutschland angeschlossen. Bei einem Konkurs sind Einlagen bis zu 100'000 Euro abgesichert.

Unterschiede zu Kreditkarten von Schweizer Banken

N26 setzt auf die Debit-Mastercard-Karte. Kunden können mit der Karte nur so viel Geld ausgeben, wie sie auf dem Konto haben. Schweizer Kreditkarten-Kunden hingegen können ihre Karte ohne Vorauszahlung im Rahmen ihrer Kreditlimite nutzen.

Einkäufe in Fremdwährungen sind mit N26 aufgrund der besseren Wechselkurse und der fehlenden Bearbeitungsgebühren deutlich günstiger.

N26 unterstützt – im Gegensatz zu vielen Schweizer Kreditkarten – Apple Pay. So erhalten Kunden der grossen Schweizer Banken Raiffeisen, der Zürcher Kantonalbank, der UBS und der PostFinance noch keine Apple-Pay-kompatible Kreditkarte ihrer Hausbank (der Kreditkarten-Vergleich zeigt Ihnen an, welche Schweizer Kreditkarten bereits Apple Pay unterstützen). Kunden von Schweizer Banken erhalten hingegen die Möglichkeit, Twint zu nutzen, was mit N26 nicht möglich ist.

Unterschiede zu Revolut und TransferWise

Die Unterschiede zu den britischen Anbietern Revolut und TransferWise sind nicht markant. N26 setzt wie Revolut und TransferWise auf Interbanken-Kurse. Wie Revolut verrechnet N26 keine Fremdwährungsgebühren. TransferWise verlangt eine kleine Umtauschgebühr.

Ein Vorteil von Revolut und TransferWise ist, dass Schweizer Kunden Geld gebührenfrei auf das Schweizer Konto von Revolut und TransferWise überweisen können. Kunden von Revolut und TransferWise erhalten zwar ebenfalls kein eigenes Schweizer Konto. Sie haben aber immerhin die Möglichkeit, Schweizer Franken im «Währungstopf» zu nutzen. Bei N26 ist ein Karteneinsatz für Transaktionen in Schweizer Franken noch nicht sinnvoll.

Ein Vorteil von N26: Kunden profitieren im Gegensatz zu Revolut und TransferWise von einer Einlagensicherung.

Für Überweisungen ins europäische Ausland und auch innerhalb der Schweiz verrechnet N26 keine Gebühren. Allerdings stellt sich die Frage, in welcher Form N26 die Überweisung vornehmen wird und ob die Kunden nicht doch versteckte Gebühren bezahlen. Vor kurzem wurde beispielsweise bekannt, dass bei Überweisungen von Revolut-Kunden bis zu 12 Franken Gebühren verlangt werden. N26 versichert aber, dass es keine versteckten Gebühren gibt.

Wie kommt das Geld auf das N26-Konto?

Sofern Kunden via SEPA-Überweisung das Geld von ihrer Schweizer Bank auf das deutsche N26-Konto überweisen, werden – je nach Bank – zusätzliche Gebühren entstehen und ausserdem ein schlechter Wechselkurs verrechnet. Als Alternative kann TransferWise für die Überweisung genutzt werden, TransferWise ist ausserdem ein Kooperationspartner von N26. Wer bereits TransferWise-Kunde ist, braucht aber unter Umständen kein N26-Konto mehr.

Einschätzung von moneyland.ch

N26 ist noch kein vollwertiger Ersatz für ein Schweizer Privatkonto. Es dürfte in einer ersten Phase vor allem als Nischenprodukt für günstige Transaktionen im Ausland gebraucht werden.

Bezüglich günstigen Transaktionen im Ausland steht N26 vor allem in Konkurrenz zu Revolut und TranferWise, die ähnliche Dienstleistungen anbieten.

Gegenüber Revolut und TransferWise hat N26 für Kunden in der Deutschschweiz immerhin den Vorteil, einen deutschsprachigen Kundendienst anzubieten. Gerade der Kundendienst von Revolut ist in letzter Zeit scharf kritisiert worden. Mit einem besseren Kundenservice könnte N26 gegenüber Revolut an Terrain gewinnen.

Für Schweizer Kunden, die häufig im Ausland unterwegs sind, kann das Angebot von N26 interessant sein. Ebenso für Kunden, die regelmässig Geld ins europäische Ausland überweisen oder Geld aus dem europäischen Ausland erhalten.

Allerdings wird es für N26 ohne ein klares Alleinstellungsmerkmal in den nächsten Jahren wohl schwierig sein, viele Kunden in der Schweiz zu gewinnen. Zumal die internationale Konkurrenz mit Revolut und TransferWise bereits in der Schweiz an Bekanntheit gewonnen hat.

Weitere Informationen:
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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.