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News: Versicherungen

Grosse Unterschiede bei der Prämienentwicklung 2019

24. September 2018 - Benjamin Manz

moneyland.ch, der unabhängige Online-Vergleichsdienst der Schweiz, hat die Krankenkassenprämien für 2019 analysiert. Resultat: Im Durchschnitt nehmen die Prämien zwar weniger stark als in den Vorjahren zu. Je nach Krankenkasse, Kanton, Modell und Franchise unterscheiden sich die Prämien allerdings erheblich und steigen oder sinken in Einzelfällen um mehr als 40%.

moneyland.ch hat den Prämienanstieg für alle Franchisen, Modelle und Altersgruppen mit rund 500'000 Prämiendaten der Prämienjahre 2018 und 2019 detailliert analysiert. Die Untersuchung von moneyland.ch zeigt, dass die Prämien im nächsten Jahr im gewichteten Durchschnitt mit Berücksichtigung aller Krankenkassen-Modelle, Franchisen und Altersgruppen effektiv um 1.3% steigen.

Zum Vergleich: Im letzten Jahr betrug der allgemeine Prämienanstieg deutlich höhere 4.3%. Der gegenüber den Vorjahren geringere Anstieg ist unter anderem auf das gedrosselte Kostenwachstum zurückzuführen. «Trotzdem darf der durchschnittlich tiefere Prämienanstieg nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Prämien für viele Versicherte markant ansteigen», so Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch.

Prämienschock: Einzelne Prämien steigen mehr als 40%

«Überdurchschnittlich steigen die Krankenkassenprämien für Kinder, Erwachsene und Versicherte mit einem Standard-Modell», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Einzelne Krankenkassenprämien steigen sogar mehr als 40% gegenüber dem Vorjahr – zum Beispiel eine HMO-Prämie der Krankenkasse Provita im Kanton Uri für Kinder. Auch manche erwachsene Versicherte erleiden einen Prämienschock: So steigen die Prämien für erwachsene Provita-Versicherte mit einer 2500er-Franchise im Kanton Wallis mehr als 20%.

Prämienreduktion für junge Erwachsene um bis zu 40%

2018 traf es die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 19 und 25 Jahren noch besonders hart. Ihre Prämien stiegen damals im Durchschnitt um 4.7% und damit stärker als die Prämien der Erwachsenen. Kein Wunder, dass junge Erwachsene sich auch bei der diesjährigen Kundenzufriedenheitsumfrage über Schweizer Krankenkassen negativer geäussert haben als ältere Altersgruppen.

Im Prämienjahr 2019 werden junge Erwachsene nun zum ersten Mal aufgrund eines entsprechenden Entscheids des Parlaments entlastet. Gemäss der Analyse von moneyland.ch sinken die Krankenkassenprämien für junge Erwachsene im gewichteten Durchschnitt um 14.9%. Das entspricht einer durchschnittlichen Prämiensenkung von 50 Franken pro Monat auf neu 286 Franken pro Monat.

In Einzelfällen sinken die Prämien sogar bis zu 40% oder in absoluten Zahlen ausgedrückt um mehr als 100 Franken pro Monat. Das ist bei der Krankenkasse Sanitas in verschiedenen Kantonen für junge Versicherte mit einer 2500er-Franchise der Fall.

Prämienanstieg für Kinder und Erwachsene

Für Kinder (Altersgruppe bis und mit 18 Jahren) steigen die Krankenkassenprämien im gewichteten Durchschnitt um 2.9%. In absoluten Werten nehmen die Krankenkassenprämien der Kinder um 3 Franken pro Monat zu und betragen 2019 im Mittel 104 Franken pro Monat.

Bei der Altersgruppe der Erwachsenen (ab einem Alter von 26 Jahren) steigen die Krankenkassenprämien im gewichteten Durchschnitt um 2.8%. In absoluten Werten nehmen die Krankenkassenprämien der Erwachsenen um 10 Franken pro Monat zu und betragen 2019 im Mittel 384 Franken pro Monat.

Unterschiedlich hoher Prämienanstieg je nach Kanton

Die grössten Zunahmen der gewichteten Prämien haben die Bewohner der Kantone Wallis (Erhöhung um 3%) und Neuenburg (2.9%) zu beklagen. Am besten weg kommen die Versicherten in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (Prämienrückgang von 0.8%) und Uri (Prämienrückgang um 0.7%). Im Kanton Zürich beträgt die durchschnittliche Prämienzunahme 1.2%.

Standard-Prämien steigen 2019 besonders stark

Die Prämienentwicklungen unterscheiden sich je nach Krankenkassenmodell. Am stärksten steigen die Prämien aller Altersgruppen mit durchschnittlich 1.8% für Versicherte mit einem Standardmodell. Beim Hausarztmodell beträgt der Anstieg im gewichteten Durchschnitt 1.4% (3.1% für Erwachsene sowie Kinder und -15.2% für junge Erwachsene), beim HMO-Modell 1.3% (2.9% für Erwachsene, 3.5% für Kinder und -13.8% für junge Erwachsene) und beim Telmed-Modell nur 0.3% (2% für Erwachsene, 2.1% für Kinder und –14.9% für junge Erwachsene).

Prämienanstieg je nach Franchise

Während die Prämien mit einer 300er-Franchise für Erwachsene im gewichteten Durchschnitt um 2.7% auf rund 431 Franken pro Monat ansteigen, werden die Prämien der 500er-Franchise im Prämienjahr 2019 ebenfalls um 2.7%, der 1000er-Franchise um 2.9%, der 1500er-Franchise um 3.2%, der 2000er-Franchise um 3.4% und der 2500-Franchise sogar um 3.7% teurer.

Weiterführende Informationen:
Krankenkassen im umfassenden und interaktiven Vergleich

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.