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News: Banken

Schweizer Sparerinnen und Sparer unter Druck

14. Januar 2020 - Benjamin Manz

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die derzeitige Zinssituation untersucht. Resultat: So tief waren die Sparzinssätze noch nie. Immerhin: Negativzinsen für Kleinsparer bleiben unwahrscheinlich.

Die Zinsen für Sparkonten fallen weiter. Anfang 2020 haben beispielsweise die Migros Bank, die Aargauische, die Basellandschaftliche und die Zuger Kantonalbank Sparkonto-Zinssätze gesenkt.

Die Sparkonto-Zinssätze liegen im Durchschnitt (Median) für Erwachsene noch bei 0.05% pro Jahr. Auf 3a-Sparkonten sieht es mit durchschnittlich 0.15% nicht viel besser aus. Auf Freizügigkeitskonten werden im Durchschnitt ebenfalls nur noch 0.05% angeboten. Auf einem durchschnittlichen Privatkonto für den Zahlungsverkehr gibt es gar keinen Zins mehr.                             

Hat das Sparkonto ausgedient?

Aufgrund der stetig sinkenden Sparzinsen ist immer häufiger zu hören, dass das Sparkonto ausgedient habe. Manche Stimmen empfehlen sogar ein Umschichten der Gelder auf Privatkonten, die einfachere Rückzugsbedingungen haben. Die Zinsdifferenz zwischen Spar- und Privatkonten sei vernachlässigbar.

Das mag für durchschnittliche Sparkonten zutreffen. «Auch im jetzigen historischen Tiefzinsumfeld haben aber Sparkonten durchaus noch ihre Berechtigung: So gibt es Angebote mit einer höheren Verzinsung – nicht nur für Jugendliche. Ein Vergleich kann sich also lohnen», meint Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.

Zins-Unterschiede je nach Anbieter

Immer mehr Banken haben die Zinsen auf ihren Sparkonten auf 0% gesenkt. Dazu gehören die UBS und die Zuger Kantonalbank. Am oberen Ende der Skala gibt es allerdings auch Sparkonten für Erwachsene mit Verzinsungen bis zu 0.7%.

Leider gelten für Sparkonten mit höheren Verzinsungen meistens spezielle Einschränkungen oder Bedingungen. So gibt es das Sparkonto Bonviva Platinum mit 0.4% nur im Rahmen eines kostenpflichtigen Platinum-Bankpakets. Das Sparkonto Energy von Crédit Agricole bietet 0.3% nur bis 50‘000 Franken mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten an.

Verschiedene Bonussparkonten knüpfen einen höheren Zinssatz an weitere Bedingungen wie Neugelder. So ist mit dem Bonussparkonto der WIR Bank ein Zinssatz von 0.7% möglich – allerdings nur mit Stammanteilen und jährlichem Neugeld in der Höhe von mindestens 5000 Franken. Im interaktiven Sparkonto-Vergleich auf moneyland.ch werden all diese speziellen Bedingungen berücksichtigt.

Höhere Sparzinsen für Jugendliche und Studierende

Für Studierende und Jugendliche sind die Sparkonto-Zinssätze immer noch deutlich höher als für Erwachsene. Im Durchschnitt werden auf Studenten- und Jugendsparkonten immer noch 0.5% pro Jahr vergeben. Je nach Anbieter betragen die Zinssätze sogar noch bis zu 1% pro Jahr (bei der Crédit Agricole next bank für Kunden bis im Alter von 18 Jahren sogar noch bis zu 1.5%). Die hohen Zinssätze gelten meistens nur bis zu einem bestimmten Betrag – zum Beispiel bis 25‘000 oder 50‘000 Franken. Die Alterslimite liegt bei Jugendsparkonten häufig bei 25 Jahren, bei Studentensparkonten häufig etwas höher (zum Beispiel bei 30 Jahren).

Negativzinsen auf Schweizer Sparkonten

Schweizer Banken haben mittlerweile auch auf Sparkonten Negativzinsen eingeführt. In aller Regel gelten diese aber erst ab hohen Sparbeträgen.

So verlangt die Aargauische Kantonalbank ab einem Sparbetrag von 2 Mio. Franken -0.8%, die Credit Suisse, die Neue Aargauer Bank und die Glarner Kantonalbank ab 2 Mio. Franken -0.75%, die Graubündner Kantonalbank ab 250‘000 Franken -0.75%, die PostFinance ab 250‘000 Franken -1%.

Ausnahme ist der «Sonderfall» der Alternativen Bank Schweiz, die auf Sparkonten bereits ab 50‘000 Franken Negativzinsen erhebt (auf dem Privatkonto sogar ab Franken 0). Bei anderen Banken wie der UBS und der ZKB können Negativzinsen je nach Kundenprofil ab unterschiedlich hohen Beträgen erhoben werden. Eine Übersicht über Schweizer Negativzinsen finden Sie hier.

Negativzinsen für Kleinsparer weiterhin unwahrscheinlich

«Es ist davon auszugehen, dass die Schwellen für Negativzinsen in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin sinken werden. Trotzdem dürften Kleinsparer im Jahr 2020 nicht direkt von Negativzinsen betroffen sein», so Benjamin Manz.

«Die Banken würden sich mit Negativzinsen auf Sparkonten für Kleinsparer ins eigene Fleisch schneiden». Die betroffenen Bankkunden würden bei Negativzinsen zu anderen Banken abwandern.

Wer aufgrund eines grossen Sparvermögens bereits jetzt von Negativzinsen bei der Bank betroffen ist, gibt Manz folgenden Tipp: «Vermögende Sparer können zu einem Sparkonto ohne Negativzinsen wechseln oder den Sparbetrag auf mehrere Sparkonten bei mehreren Banken splitten». 

Alternativen zu Sparkonten

Es gibt diverse Alternativen zu klassischen Sparkonten. Mögliche Alternativen sind Festgelder mit leicht höheren Zinsen, allerdings geringerer Flexibilität. Wer etwas mehr Risiko eingehen kann und möchte, kann in Aktien oder ETF investieren. Diese sollten bei einem günstigen Online-Broker gekauft werden.

Wer sich den selbständigen Kauf von Wertpapieren nicht zutraut, kann das Anlegen auch einem Online-Vermögensverwalter anvertrauten. Eine Vermögensverwaltung bei solchen «Robo Advisor» ist ab jährlichen Verwaltungskosten von 0.5% möglich. Bei aktiv gemangten Anlagefonds von Banken ist aufgrund der oft hohen Gebühren Vorsicht geboten.

Eine empfehlenswerte Alternative ist ausserdem die freiwillige Säule 3a. Diese kann sich vor allem aufgrund der Steuerersparnis lohnen. Im Rahmen der Säule 3a können Anleger in Vorsorgefonds-Lösungen oder auch konservativ in 3a-Sparkonten investieren.

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.