Ferien sollen in aller Regel der Erholung dienen. Doch wenn Sie an Betrüger geraten, kann sich die vermeintliche Traumreise rasch als nervenzehrender Albtraum entpuppen. In diesem Ratgeber sagt Ihnen moneyland.ch, auf welche geläufige Fallstricke und Betrugsmaschen Sie sich auf Reisen gefasst machen sollten – und gibt Ihnen Tipps, wie Sie negative Erfahrungen vermeiden können.
1. Gefälschte Anzeigen auf Buchungsportalen
Die erste Gefahr lauert bereits vor dem Reiseantritt. Stellen Sie sich vor: Sie finden auf einem Reisebuchungsportal Ihr Traumhotel, das Sie zudem noch mit einem unschlagbar günstigen Preis lockt. Doch vor Ort angekommen, müssen Sie feststellen, dass das Hotel entweder gar nicht existiert – oder dass Ihre Buchung niemals beim Hotel angekommen ist.
Während der Reservation einer Unterkunft ist immer Vorsicht angesagt. Überprüfen Sie zunächst, ob das Hotel oder die Ferienwohnung tatsächlich existiert und ob ein vollständiges Impressum vorliegt. Zudem lohnt es sich, einen Blick auf die Bewertungen der Unterkunft zu werfen – eine besondere Skepsis ist immer dann angebracht, wenn eine Unterkunft sehr negative oder nur sehr wenige Kundenrezensionen aufweist. Machen Sie sich zudem mit dem üblichen Preisniveau für Reiseunterkünfte vertraut: Ein Preis, der jenen der Konkurrenz erstaunlich deutlich unterbietet, ist nur auf den ersten Blick attraktiv: Häufig verbirgt sich dahinter ein Betrug.
Viele Unterkünfte bieten Ihnen zudem die Möglichkeit, Ihren Aufenthalt erst bei Ankunft zu zahlen – unter Umständen aber zu einem höheren Preis.
2. Vermeintliche Anfrage des Hotels
In bekannten Buchungsportalen wie Booking.com ist es üblich, dass Sie das Hotel über eine integrierte Chat-Funktion mit wichtigen Check-in-Informationen versorgt oder Ihnen bei Fragen zur Seite steht. Dass Sie eine Unterkunft in einer Nachricht auffordert, Ihre Kreditkartendaten zu bestätigen, ist nicht nur höchst ungewöhnlich – sondern in aller Regel ein Anzeichen für einen Betrug. Wichtig: Entsprechen Sie der Bitte in keinem Fall. Es besteht die Gefahr, dass Betrügerinnen und Betrüger Ihre Kreditkarte belasten und so hohe Summen erbeuten.
Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Unterkunft auf. Diese weiss in aller Regel nichts davon, dass sich Kriminelle ihres Accounts bemächtigt haben.
3. Taxi-Betrug
An der gewünschten Destination angekommen, steht nun der Transfer vom Flughafen zum Hotel an. Statt unbekümmert in das nächstbeste Taxi zu steigen, ist Wachsamkeit angesagt – denn eine vermeintlich entspannte Fahrt kann sich rasch als Albtraum entpuppen. Falsche Taxifahrerinnen und Taxifahrer sind vor allem in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern verbreitet, sind aber auch in Europa anzutreffen. Ein manipuliertes Taxameter ist nur eines der möglichen Ärgernisse. Im schlimmsten Fall können Sie auch Opfer eines bewaffneten Überfalls werden.
Um sicherzugehen, nicht in die Fänge eines Verbrechers zu gelangen, können diese Tipps hilfreich sein:
- Lizenz prüfen: Prüfen Sie, ob das Taxi über eine gültige Taxi-Lizenz verfügt. Diese ist in der Regel an oder in der Nähe der Frontscheibe angebracht. Aber Achtung: Auch die Lizenz könnte gefälscht sein.
- Rückgeld sofort zählen: Wenn Sie bar bezahlen, zählen Sie das Rückgeld sofort. Decken Sie den Schwindel erst auf, wenn sich das Taxi längst wieder aus dem Staub gemacht hat, kommt jede Einsicht zu spät.
- Über Hotel, Fluggesellschaft oder Reisebuchungsportalen reservieren: Bitten Sie das Hotel, ein Taxi für Sie zu reservieren. Viele Hotels bieten auch einen Shuttleservice vom Flughafen oder Bahnhof an. Transfers können Sie in der Regel auch über Ihre Fluggesellschaft und über Ihre Buchungsplattformen reservieren.
- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: In vielen Ländern, vor allem in und um Grossstädte, sind öffentliche Verkehrsmittel gut ausgebaut und sicher. Sofern Ihre Unterkunft gut mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen ist, kann es sich lohnen, Bahn, Bus oder Tram zu nutzen – und so auch häufig Geld zu sparen.
- Über lokale Gegebenheiten informieren: Die üblichen Preise und Konditionen von Taxis variieren stark je nach Urlaubsort. Es ist empfehlenswert, sich vorab über lokale Verhältnisse in Kenntnis zu setzen.
Eine Alternative können auch Fahrdienste wie Uber sein: Hierbei wird der Fahrpreis wird vorab festgelegt.
4. Falsche Polizisten
Als Ordnungshüter verkleidete Betrüger fordern Ihren Reisepass und Ihren Geldbeutel während einer vermeintlichen Polizeikontrolle. Diese Masche kann in verschiedensten Situationen lauern, zum Beispiel als angebliche Verkehrskontrolle. In der Regel werden Ihnen frei erfundene Gesetzesverstösse zur Last gelegt, die mit einer hohen Geldbusse geahndet werden. Denkbar ist auch, dass es sich zwar um echte Polizeibeamte handelt, die sich aber am Geld nur selbst bereichern wollen.
Sie sollten sich stets die Dienstausweise der vermeintlichen Polizistinnen und Polizisten zeigen lassen. Zudem ist es ratsam, in jedem Fall auf eine korrekte Abwicklung der vermeintlichen Bussenzahlung zu bestehen. Bitten Sie darum, sich gemeinsam mit den Polizistinnen und Polizisten zur Polizeistation zu begeben, um die vorgebliche Busse dort zu bezahlen.
Drohen Ihnen die Betrüger Gewalt an, kann es sinnvoll sein, für den Fall der Fälle immer ein wenig Bargeld zugänglich zu haben.
5. Betrug in der Wechselstube
Wer im Ausland Bargeld braucht, findet in Wechselstuben häufig die erste Anlaufstelle. Doch Wechselstube ist nicht gleich Wechselstube: Betrüger warten an jeder Strassenecke auf leichtgläubige Touristinnen und Touristen, die nicht mit der lokalen Währung vertraut sind.
Falsche Wechselstuben ziehen Sie nicht nur mit höchst ungünstigen Wechselkursen über den Tisch, sondern mischen Ihnen im ungünstigsten Fall auch Blüten oder geradezu wertlose Banknoten anderer Währungen unter das Geld.
Um «schwarzen Schafen» unter den Wechselstuben aus dem Weg zu gehen, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
- Wechseln Sie nur in offiziellen Wechselstuben oder Banken.
- Zählen Sie das Geld gleich vor Ort.
- Informieren Sie sich vorab über den Wechselkurs zwischen dem Schweizer Franken und der jeweiligen Landeswährung, um die angebotenen Kurse besser einschätzen zu können.
Alternativ können Sie Ihr Geld auch bereits in der Schweiz wechseln. Viele Anbieter, darunter zahlreiche Banken und die SBB, bieten diesen Service an. Bei vielen Banken können Sie die Fremdwährung via E-Banking bestellen, ehe diese dann per Post geliefert wird. Dies kann einige Tage dauern.
Bevor Sie unbedarft die Hausbank wählen, empfiehlt sich ein Gebührenvergleich. In vielen Fällen ist ein Geldwechsel im Ausland günstiger.
6. Falsche Tickets
Viele Strassenhändler bieten – bevorzugt an touristischen Hotspots – vermeintliche Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten an. Diese stellen sich jedoch häufig entweder als überteuert oder gar als Fälschung heraus, mit denen Ihnen der gewünschte Eintritt verwehrt wird.
Sie sollten Tickets für Touren und Sehenswürdigkeiten nur an offiziellen Verkaufsstellen erwerben. Kommt Ihnen ein Händler unseriös und aufdringlich vor, ist eine besondere Skepsis angesagt.
7. Betrug mit Hütchenspielen
Bei Hütchenspielen ein bisschen Geld gewinnen – was verlockend tönt, ist in aller Regel aber nichts als eine Betrugsmasche. Kriminelle schlagen ihr Quartier vor allem an frequentierten Lagen und vor Sehenswürdigkeiten auf. Verschiedene umstehende Personen gehören meist zur Show: Um reelle Gewinnchancen zu suggerieren, heimst eine der Personen vermeintlich einen Geldgewinn ein.
So sollen naive Touristinnen und Touristen angelockt werden. Zu gewinnen gibt es allerdings nichts – Sie verlieren in jedem Fall. Die beste Lösung: Lassen Sie sich niemals auf Hütchenspiele ein und gehen Sie einfach weiter.
8. Taschendiebstahl
Taschendiebinnen und Taschendiebe sind vor allem an belebten Strassen grosser Städte aktiv. Die Langfinger gehen geschickt zu Werke und schlagen bevorzugt im Gedränge unbemerkt zu. Viele Taschendiebe arbeiten in Gruppen: Während die einen das Opfer ablenken, schnappen andere klammheimlich zu.
Deshalb ist vor allem bei erhöhtem Andrang Wachsamkeit angesagt. Es ist ratsam, nur so viel Bargeld wie nötig mitzuführen und Wertgegenstände nicht allzu sichtbar zu tragen – oder im Hotel einzuschliessen. Es kann ratsam sein, Portemonnaies zu nutzen, die Sie unter Ihrer Kleidung tragen können.
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