Revolut: Kostenfalle bei Euro-Überweisungen wegen GB-IBAN

Guten Tag,

ich bitte Sie, den Abschnitt Erhalte ich als Kunde von Revolut eine Bank-Kontonummer? in den FAQ zu Revolut zu überprüfen und ggf. zu ändern

Nach rund 20 Überweisungen von meinem Euro-Konto auf deutsche Bankkonti erfuhr ich zum ersten Mal, dass dem Begünstigten von seiner Bank (Sparkasse Frankfurt) eine Gebühr in der Höhe von 4.25€ für den Transfer belastet wurde. Begründung der Bank: die Überweisung wurde mit einer britischen IBAN ausgeführt und somit würde die Regelung der Gebühren für SEPA-Überweisungen nicht gelten, weil das UK kein Mitgliedstaat des EWR sei. In der Auftragsbestätigung von Revolut war tatsächlich eine GB-IBAN aufgeführt.

Der Kundendienst von Revolut hat mir auf Anfrage mitgeteilt, dass Schweizer anders als EU-Kunden eine britische IBAN erhalten und keine Möglichkeit besteht, das Konto auf eine litauische IBAN umzustellen um die erwähnte Gebühr zu vermeiden.

Das Vereinigte Königreich ist derzeit noch Teil von SEPA. Einzelne Banken in EU-Ländern erheben jedoch Gebühren für SEPA-Überweisungen von und auf britische Bankkonten.

Auch einige Schweizer Banken erheben Gebühren für SEPA-Überweisungen, obwohl die Schweiz ebenfalls an SEPA teilnimmt.

Dass die Bank die Gebühren mit dem EWR begründet, finde ich komisch, denn SEPA und EWR sind nicht dasselbe. Zum Beispiel sind die Schweiz und Andorra auch Teil des SEPA, obwohl sie nicht Teil des EWR sind.

Guten Tag

Zuerst möchte ich nachfragen, ob ich die Situation richtig verstanden haben. Sie wohnen in der Schweiz und haben ein Revolut-Konto, dass über Ihre Schweizer Adresse läuft, verwendet, um Geld auf ein Konto bei der Sparkasse Frankfurt zu überweisen. Habe ich das richtig verstanden?

Revolut ist leider sehr intransparent und es ist sehr schwierig, korrekte Informationen von Revolut zu erhalten. Wir kämpfen immer wieder damit, an die Informationen zu gelangen.

Ein Problem ist, dass Revolut Überweisungen nicht mit der Anweisung "Shared" überträgt. In diesem Fall gilt eine Zahlung nicht als SEPA-Überweisung, selbst wenn die Überweisung innerhalb des SEPA-Raums ausgeführt worden ist.

Es ist auch fraglich, ob eine Zahlung von einem EUR-Konto von Revolut effektiv direkt mit der EUR-Kontonummer ausgeführt wird, oder nicht doch vom britischen Konto. Denn das EUR-Konto ist nur eine Erleichterung für das Einzahlen von Geld.

Grundsätzlich rate ich davon ab, Geld mit Revolut zu überweisen. Es kann immer wieder zu bösen Überraschungen kommen. So können dem Empfänger bei einer Überweisung auf ein Bankkonto in der Schweiz durchaus Gebühren von 12 Prozent verrechnet werden.

Meine persönliche Empfehlung: Probieren Sie Wise aus. Wise hat die besseren Wechselkurse als Revolut, erhebt aber für die Umrechnung der Währung eine kleine Gebühr (meist um die 0.5 Prozent bei gängigen Währungen). Gemäss unseren Erhebungen in der Vergangenheit war Wise nur minimal teurer als Revolut. Bei Wise wird eine Überweisung stets als lokale Zahlung über das entsprechende nationale System ausgeführt (auch wenn gar keine lokale Kontonummer vorhanden ist).

Mehr Infos zu Wise erhalten Sie in unserem Ratgeber-Artikel
https://www.moneyland.ch/de/transferwise-schweiz-fragen-antworten-analyse

Wir haben die Probleme mit den Gebühren im Text noch entsprechend erwähnt. Ausserdem überlegen wir uns, wie die Informationen betreffend EUR-Konto angepasst werden können. Es gibt keine klare Informationen.
Liebe Grüsse

Ralf Beyeler
moneyland.ch

Guten Tag Herr Beyeler

Vielen Dank für Ihren Rat.

Ja, ich lebe in der Schweiz und habe ein Standard-Abo von Revolut mit einem Guthaben in CHF (IBAN CH37-XXXX) und einem in Euro (IBAN GB61-REVO-XXXX).

Das Euro-Konto nutze ich im europäischen Ausland sowohl vor Ort als auch online für das Bezahlen mit meiner Visa Debit Card. In letzter Zeit habe ich auch öfters Waren über die Verkaufsplattform Kleinanzeigen.de gekauft und jeweils aus der Revolut App durch Euro-Überweisungen auf die Konti der privaten Verkäufer bezahlt. Bis zur Überweisung auf ein Konto bei der Sparkasse Frankfurt erhielt von den Zahlungsempfängern keinerlei Rückmeldungen über belastete Gebühren. Auf den Auftragsbestätigungen von Revolut stand jeweils: Überweisung via SEPA Instant. Daher ging ich davon aus, dass die Transaktionen der Gebührenregelung für SEPA-Überweisungen unterliegen.

Freundliche Grüsse
Christian Lüthi

Guten Tag

Zuerst möchte ich Sie darüber informieren, dass die von Ihnen angegebene CHF-IBAN ein Konto von Revolut bei der Credit Suisse ist, auf das alle Kundinnen und Kunden einzahlen können. Es ist also nicht Ihr Konto. Bei Revolut läuft das Guthaben unabhängig von einem klassischen Konto, somit gibt es in der Regel auch keine IBAN.

Die Bemerkung heisst nur, dass die ÜBerweisung via SEPA-Instant ausgeführt worden ist. Das ist eine Echtzeitüberweisung, nicht zu verwechseln mit einer SEPA-Zahlung. Siehe auch mein Ratgeber-Text dazu https://www.moneyland.ch/de/instant-payment-echtzeit-ueberweisung-schweiz

Die komplette Preisliste der Frankfurter Sparkasse ist online nicht einsehbar, deshalb kann ich dazu keine weitere Information geben.

Ich kann Ihnen empfehlen, Wise auszuprobieren. Meines Wissens sollte es diese Probleme bei Wise nicht geben, da die Überweisung jeweils als nationale Überweisung und nicht als internationale Überweisung ausgeführt wird.

Liebe Grüsse


Ralf Beyeler
moneyland.ch

Guten Tag Herr Beyeler,

vielen Dank für Ihre hilfreiche Erklärung. Bislang habe ich Wise nur für die Überweisung von grösseren Beträgen ins Ausland genutzt und dabei das Geld von meinem Schweizer Konto zuerst an Wise überwiesen. Um Kleinbeträge einfach und ohne versteckte Gebühren an Emfänger in Deutschland überweisen können, werde ich bei Wise nun ein Guthaben in Euro anlegen.

Freundliche Grüsse
Christian Lüthi