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Instant Payments: So überweisen Sie Geld in Echtzeit

4. Januar 2024 - Ralf Beyeler

Mit Instant Payments sind sekundenschnelle Überweisungen möglich. Dieser Ratgeber von moneyland.ch beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Echtzeitüberweisungen für Kundinnen und Kunden aus der Schweiz.

Was sind Instant Payments?

Instant Payments sind Geldüberweisungen, die bereits wenige Sekunden nach dem Absenden auf dem Bankkonto des Empfängers eintreffen. Daher werden Instant Payments auch Echtzeitüberweisungen genannt. Kundinnen und Kunden können Instant Payments täglich rund um die Uhr nutzen. Allerdings müssen sowohl die Bank des Absenders als auch die Bank des Empfängers Instant Payments unterstützen, damit Kundinnen und Kunden diesen Service nutzen können.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist überzeugt, dass Instant Payments zum neuen Standard im elektronischen Zahlungsverkehr werden.

Was ist der Unterschied zu normalen Überweisungen?

Bei normalen Überweisungen kann es mehrere Tage dauern, bis die Zahlungen beim Empfänger ankommen. Das liegt daran, dass die Banken die Überweisungen bislang in der Regel in einem digitalen Stapel sammeln und erst in der darauffolgenden Nacht verarbeiten.

Bis November 2023 konnten Überweisungen zwischen Schweizer Banken nur werktags zwischen 19.00 und 17.00 Uhr verarbeitet werden, jedoch nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Der grosse Vorteil von Instant Payments gegenüber normalen Überweisungen ist, dass das Geld sofort beim Empfänger ankommt, unabhängig von Wochentag und Tageszeit.

Seit dem 17. November 2023 ist das neue SIC5-System in Betrieb. Damit ist es den Schweizer Banken möglich, Überweisungen zwischen Schweizer Banken rund um die Uhr und auch am Wochenende und an Feiertagen zu verarbeiten. SIC5 ist Voraussetzung dafür, dass Schweizer Banken zukünftig Instant Payment im Zahlungsverkehr mit anderen Schweizer Banken anbieten können. 

Überweisungen ins Ausland dauern noch länger als Inlandszahlungen. Denn die Hausbank leitet die Überweisung über Korrespondenzbanken ins Ausland weiter. So kann es je nach Land mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern, bis das Geld auf einem ausländischen Bankkonto ankommt. Mit Instant Payment verkürzt sich diese Zeit auf wenige Sekunden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Schweizer Bank an die ausländischen Instant-Payment-Systemen angeschlossen ist.

In welchen Situationen können Instant Payments eingesetzt werden?

Instant Payment kann in verschiedenen Situationen nützlich sein. Hier einige Beispiele:

  • Online-Shopping: Beim Online-Shopping kann Instant Payment eine schnelle und einfache Zahlungsmethode sein. Das Geld ist sofort beim Händler und dieser kann die Ware sofort versenden. Die Käufer brauchen keine Debit- oder Kreditkarte und die Händler sparen hohe Gebühren.
  • Geld ins Ausland senden: Instant Payment kann auch bei Auslandsüberweisungen von Vorteil sein, da das Geld sofort beim Empfänger ankommt.
  • Handwerker oder Dienstleister direkt bezahlen: Wenn Sie einen Handwerker oder Dienstleister direkt bezahlen müssen, können Sie dies mit Instant Payment einfach per Smartphone erledigen. Der Handwerker benötigt dafür kein Bezahlterminal.
  • Notfälle: Wenn ein Familienmitglied oder ein Freund dringend Geld benötigt, können Sie mit Instant Payment schnell helfen. Das Geld kommt sofort an, auch am Wochenende und in der Nacht.

Können Schweizer Kunden Instant Payments bereits nutzen?

Schweizer Banken bieten ihren Kundinnen und Kunden Instant Payments derzeit noch nicht an.

Mit Twint betreiben die Schweizer Banken ein Mobile-Payment-System, mit dem Konsumentinnen und Konsumenten innert Sekunden Geld an Dritte senden können. So schnell geht es jedoch nur, wenn beide die Prepaid-App von Twint nutzen. Ist die Twint-App einer Bank involviert, dauert es oft deutlich länger, bis der Betrag dem Konto gutgeschrieben wird.

Schweizer Kundinnen und Kunden der britischen Smartphone-Banken Wise und Revolut können per Instant Payment Geld schicken und empfangen. Wise setzt sehr stark auf Instant Payment: Bei diesem auf internationale Zahlungen spezialisierten Anbieter werden mehr als die Hälfte aller Überweisungen als Instant Payments getätigt.

Wie sehen die Pläne der Schweizer Banken für Instant Payments aus?

Ab August 2024 müssen die meisten Schweizer Banken in der Lage sein, eingehende Instant Payments von anderen Schweizer Banken zu empfangen. Kleine Banken, die weniger als 500’000 Zahlungen pro Jahr abwickeln, haben noch bis Ende 2026 Zeit.

Schweizer Banken sind aber nicht verpflichtet, die Möglichkeit von ausgehenden Instant Payments anzubieten.

Auch nach der Einführung der neuen Echtzeitüberweisung werden Schweizer Banken weiterhin auch normale Überweisungen anbieten. Echtzeitüberweisungen werden ein zusätzliches Angebot sein.

Derzeit bietet noch keine Schweizer Bank den europäischen «SEPA Instant Credit Transfer» an (Stand: Januar 2024). Es ist denkbar, dass in Zukunft auch einige Schweizer Banken diese Dienstleistung für schnellste Überweisungen ins und aus dem europäischen Ausland anbieten werden.

Bieten auch Smartphone-Banken Instant Payments an?

Einige Smartphone-Banken bieten ihren Kundinnen und Kunden Instant Payments bereits heute an. Dazu gehören beispielsweise Wise und Revolut. Schicken Kundinnen und Kunden von Neon Überweisungen ins Ausland, so wird der Betrag oft in weniger als 10 Minuten auf dem Konto im Ausland gutgeschrieben. Ausserdem können Neon-Kunden jederzeit Geld auf ein anderes Neon-Konto überweisen, wobei die Gutschrift umgehend erfolgt.

Unterstützt Twint Instant Payment?

Twint unterstützt zwar bereits heute einige Funktionen von Instant Payment, zum Beispiel das Anfordern von Geld bei Dritten. Das schnelle Senden von Beträgen ist mit Twint zwar möglich, aber im Hintergrund wird die Zahlung nicht in Echtzeit verarbeitet. Deshalb kann es einige Zeit dauern, bis das Geld auf dem Konto angekommen ist.

Was kosten Instant Payments?

Obwohl die Schweizer Banken Instant Payment bisher noch nicht anbieten, hat mit Raiffeisen bereits eine der grössten Schweizer Banken die Konditionen für Instant Payment veröffentlicht. Raiffeisen verrechnet ihren Privatkundinnen und -kunden eine Gebühr von 2 Franken pro Zahlung. Mit einem Mitglieder-Privatkonto oder Jugend-Privatkonto sind die ersten 12 Instant Payments im Jahr gebührenfrei.

Über die Kosten von Instant Payment bei anderen Schweizer Banken kann noch keine Aussage gemacht werden.

Da aber ausländische Anbieter Instant Payment bereits anbieten, kann dies Anhaltspunkte für die Preisgestaltung geben. Bei Wise und Revolut bezahlen Kundinnen und Kunden für Instant Payment den üblichen Preis für eine Überweisung.

Ein Blick nach Deutschland, wo viele Banken Instant-Payment bereits seit einigen Jahren anbieten, zeigt sehr unterschiedliche Preise. Bei einigen Banken ist der Service kostenlos, andere Banken verlangen dafür Gebühren. Die Spanne der Gebühren für Privatkunden reicht von wenigen Cent bis zu 3 Euro. Aufgrund dieser Erfahrungen ist davon auszugehen, dass auch Schweizer Banken in Zukunft sehr unterschiedliche Gebühren für Instant Payment erheben werden.

Ist Instant Payment in Europa bereits verfügbar?

Seit November 2017 können Bankkundinnen und Bankkunden in vielen europäischen Ländern mit Instant Payment bezahlen. Diese Dienstleistung heisst «SEPA Instant Credit Transfer». Das Regelwerk sieht vor, dass solche Überweisungen grundsätzlich innerhalb von zehn Sekunden abgewickelt werden müssen. In Ausnahmefällen sind 20 Sekunden zulässig. Diese maximale Dauer gilt sowohl für Zahlungen innerhalb eines Landes als auch für Zahlungen in ein anderes europäisches Land.

Nicht alle Banken in den jeweiligen Ländern bieten ihren Kunden Instant Payment an. Nur wenn sowohl die Bank des Senders als auch die Bank des Empfängers Instant Payment unterstützen, können Kundinnen und Kunden diese Dienstleistung nutzen.

In welchen Ländern ist Instant Payment besonders beliebt?

Vor allem in vielen asiatischen Ländern ist Instant Payment bereits sehr beliebt. Im Jahr 2021 wurden in Indien fast 50 Milliarden Zahlungen per Instant Payment getätigt. Es folgen China, Thailand, Brasilien, Südkorea und Nigeria. Als erstes europäisches Land liegt Grossbritannien mit über 3 Milliarden Zahlungen im Jahr 2021 auf dem siebten Platz.

Ist Instant Payment eine Konkurrenz zur Kartenzahlung?

Instant Payment wird als Konkurrenz zur Kartenzahlung angesehen. Händler zahlen hohe Gebühren, wenn Kundinnen und Kunden mit einer Karte bezahlen. Es ist denkbar, dass die Gebühren für Instant Payment deutlich niedriger ausfallen. Instant Payment ist eine Dienstleistung des Zahlungsverkehrs. Solche Dienstleistungen waren in der Vergangenheit wesentlich günstiger als Kartentransaktionen. Für einen Online-Händler könnte Instant Payment daher eine kostengünstige Alternative zur Akzeptanz von Debit- und Kreditkarten werden.

Wie sicher ist Instant Payment?

Instant Payments gelten als genauso sicher wie herkömmliche Überweisungen. Instant Payment läuft über das normale E-Banking oder die normale Banking-App. Beim geplanten Schweizer Instant-Payment-System werden die Zahlungen zwischen den Schweizer Banken über dasselbe Clearingsystem abgewickelt wie normale Überweisungen.

Was passiert, wenn ich bei einer Instant-Payment-Zahlung einen Fehler mache?

Da bei der Echtzeitüberweisung der Betrag sofort überwiesen wird, kann es schwieriger sein, das Geld über die Bank zurückzuhalten. Wie bei einer normalen Überweisung kann die Bank aber unter Umständen helfen.

Rechtlich ist die Lage klar: Wenn Sie jemandem irrtümlich Geld überwiesen haben, ist diese Person verpflichtet, Ihnen das Geld zurückzuerstatten.

Welche Vorteile bietet Instant Payment?

Überweisungen über Instant Payment haben viele Vorteile:

  • Sofortige Überweisung innerhalb von Sekunden. Das Geld ist sofort auf dem Konto verfügbar.
  • Funktioniert 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.
  • Nach dem Bezahlvorgang ist das Geld sofort beim Empfänger. Der Empfänger kann die Ware sofort verschicken.
  • Neue Services wie «Request to Pay» – eine Zahlungsanforderung durch einen Kollegen oder Händler – sind möglich.
  • Deutlich geringere Gebühren für den Händler als bei der Kartenzahlung sind möglich.

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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