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Kreditkarten: Das können Sie bei Fehlbuchungen tun

27. Oktober 2023 - Ralf Beyeler

In diesem Ratgeber von moneyland.ch erfahren Sie, was Sie tun müssen, wenn Ihre Kreditkarte oder Debitkarte falsch belastet wurde.

Es kann vorkommen, dass auf Ihrer Kreditkartenabrechnung oder auf dem Kontoauszug der Bank eine Transaktion falsch abgerechnet worden ist. Was die Gründe dafür sind und was Sie bei Fehlbuchungen tun können, verrät Ihnen dieser Ratgeber von moneyland.ch.

Was sind Gründe für Fehlbuchungen?

Es gibt verschiedene Gründe für falsch abgerechnete Kartentransaktionen:

  • Das Geschäft, Hotel oder Restaurant hat versehentlich einen falschen Betrag belastet.
  • Obwohl Sie in der Schweiz eingekauft haben, wurden Ihnen Gebühren für einen Einkauf im Ausland belastet.
  • Ein Unternehmen wie eine Autovermietung oder ein Hotel hat die Kaution dem Konto definitiv belastet, anstatt den Betrag nur provisorisch zu reservieren.
  • Betrüger sind an ihre Karteninformationen gelangt und haben mit Ihrer Karte eingekauft oder am Bancomaten Geld abgehoben.
  • Betrüger haben nach dem Zufallsprinzip Kreditkarteninformationen erstellt und bei einem Händler ohne zusätzliche Sicherheitsmassnahmen eingekauft.

Ist es wirklich eine Fehlbuchung oder ein falscher Alarm?

Nicht immer, wenn Sie glauben, dass Ihr Konto falsch belastet wurde, ist dies auch der Fall. Folgende Gründe können zu einem Fehlalarm führen:

  • Sie haben mit Ihrer Karte bei einem Unternehmen bezahlt, aber auf Ihrer Kartenabrechnung oder Ihrem Kontoauszug wird der Einkauf unter einem anderen Firmennamen abgebucht.
  • Sie können sich nicht mehr an einen Einkauf erinnern.
  • Sie schliessen im Internet ein Abo ab, in dem Sie einen Gratismonat erhalten. Der Anbieter reserviert einen kleinen Betrag, um zu prüfen, ob die angegebene Karte wirklich existiert.
  • Sie haben an einer Tankstelle getankt und der vermeintlich belastete Betrag ist höher. Da an Tankautomaten der Bezahlvorgang in der Regel vor dem Tanken stattfindet, ist der letztlich zu zahlende Betrag zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
  • Eine Firma wie ein Hotel oder eine Autovermietung hat auf Ihrem Konto ein provisorischer Betrag reserviert. Diese Kaution kann durchaus einige hundert Franken betragen.

In den drei letztgenannten Beispielen kommt es häufiger zu Missverständnissen. In der App wird ein Betrag beziehungsweise ein zu hoher Betrag angezeigt. Auf dem definitiven Kontoauszug wird jedoch der korrekte Betrag belastet.

Der Grund für die Missverständnisse ist, dass Kartentransaktionen in zwei Schritten verarbeitet werden: Im ersten Schritt wird ein Betrag vom Kartenherausgeber oder der Bank freigegeben und damit reserviert. In einer App oder im Online-Banking werden solche Zahlungen oft als «provisorisch» oder «pendent» angezeigt. Erst in einem zweiten Schritt wird die Transaktion definitiv verrechnet.

Was bringen mir die Apps von Kreditkartenanbietern und Banken?

Viele Kreditkartenanbieter und einige Banken ermöglichen es, dass Sie nach jeder Transaktion eine Benachrichtigung über eine Transaktion erhalten. In der Regel erhalten Sie bereits wenige Sekunden nach der Transaktion eine Nachricht.

Je nach Anbieter können Sie auch einstellen, bei welchen Transaktionen Sie eine Benachrichtigung erhalten möchten. Beispielsweise können Sie einstellen, dass Sie nur eine Benachrichtigung erhalten, wenn die Transaktion einen bestimmten Betrag überschreitet.

Die Apps der Kreditkartenanbieter und Banken helfen Ihnen, Fehlbuchungen sofort zu erkennen und sofort zu reagieren. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, ob eine Buchung nur provisorisch oder bereits definitiv verbucht wurde.

Wie kann ich Fehlbuchungen erkennen?

Um Fehlbuchungen schnell zu erkennen, sollten Sie die App Ihres Kreditkarten-Herausgebers oder Ihrer Bank nutzen. Richten Sie eine Benachrichtigung ein, damit Sie sofort über Transaktionen informiert werden.

Wichtig ist, dass Sie Ihre definitive Kreditkartenabrechnung und Kontoauszüge immer sofort nach Erhalt kontrollieren. Achten Sie dabei auch auf kleine Beträge, die weniger auffallen. Da kleine Beträge weniger auffallen, belasten Betrüger oft jeden Monat nur einen kleinen Betrag, dafür aber auf vielen Karten.

Welche Vorsichtsmassnahmen sollte ich ergreifen?

Damit Sie erst gar nicht in unangenehme Situationen kommen, sollten Sie bei Kartenzahlungen Vorsichtsmassnahmen treffen. Diese Massnahmen können Ihnen helfen:

  • Verlangen Sie jeweils beim Verkäufer eine Quittung. So haben Sie einen Beleg und können Ihre Abrechnung oder Ihren Kontoauszug überprüfen. Tipp: Wenn Sie nicht einen Stapel voller Papierbelege mit sich herumschleppen wollen, fotografieren Sie Ihre Belege mit dem Smartphone.
  • Achten Sie darauf, dass Sie bei der Eingabe Ihres PIN-Codes nicht beobachtet werden. Verwenden Sie keinen einfach zu ermittelnden PIN-Code (wie Geburtsdatum, Autonummer, Postleitzahl) und geben Sie ihn nicht an andere Personen weiter.
  • Klicken Sie nicht auf Links in E-Mails, die Sie zur Eingabe persönlicher Daten wie Kreditkartennummern auffordern. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass Sie Opfer von Phishing werden.

Was muss ich tun, wenn ich Fehlbuchungen entdecke?

Wenn Sie eine Fehlbuchung entdecken, sollten Sie rasch reagieren. Sie haben 30 Tage Zeit, um eine falsche Belastung zu melden. Als erstes sollten Sie überprüfen, ob es sich nicht um ein Missverständnis handelt und die Buchung korrekt ist. Wenn Sie sicher sind, dass es sich um eine Fehlbuchung handelt, sollten Sie folgende Punkte erledigen:

  • Wenn die Buchung von einem Betrüger vorgenommen worden ist, kontaktieren Sie sofort Ihren Kreditkarten-Herausgeber oder bei einer Debitkarte Ihre Bank. Die Karte wird sofort gesperrt und Sie erhalten eine neue Karte.
  • Wenn es einen Fehler bei der Buchung gibt, wenden Sie sich an den Händler und bitten Sie ihn, die Belastung zurückzubuchen. Seriöse Händler buchen einen Betrag bei einem offensichtlichen Fehler umgehend und ohne Diskussionen auf die Kreditkarte zurück. Tipp: Verlangen Sie eine kurze Bestätigung vom Händler, zum Beispiel per E-Mail, dass Ihnen der Betrag zurückgebucht wird.
  • Falls Sie den Händler nicht kontaktieren können, helfen Schweizer Kreditkartenherausgeber bei den Recherchen.
  • Falls der Händler den Betrag nicht zurückbucht, kontaktieren Sie so rasch wie möglich Ihren Kreditkartenherausgeber. Bei einer Debitkarte nehmen Sie mit Ihrer Bank Kontakt auf. In der Regel müssen Sie ein sogenanntes Chargeback-Formular ausfüllen. Sobald Sie dieses Formular eingereicht haben, wird das Widerspruchsverfahren eingeleitet.
  • Hält das Kreditkartenunternehmen oder die Bank die Reklamation für ungerechtfertigt, bleiben Sie auf den Kosten sitzen und müssen unter Umständen noch eine Bearbeitungsgebühr bezahlen. Wird die Reklamation gutgeheissen, erhalten Sie Ihr Geld zurück.

Wann muss ich für eine Fehlbuchung trotzdem bezahlen?

Es gibt Situationen, in denen Sie für eine Fehlbuchung bezahlen müssen.

Beispiele:

  • Wenn Sie eine Transaktion an einem Terminal oder an einem Bancomaten mit einem PIN-Code bestätigen, gilt die Transaktionen als bestätigt.
  • Wenn die Transaktion über einen Online-Shop erfolgt ist, bei dem Sie die Transaktion über eine SMS oder eine App bestätigen, gilt die Transaktion als erfolgt. Daher ist es dort schwieriger, das Geld zurückzubekommen.

Je nach Situation sind die Kreditkartenanbieter und Banken aber kulant.

Wenn Sie nicht damit einverstanden sind, die Kosten zu tragen, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, den Betrag gerichtlich einzufordern. Dies ist jedoch mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden, insbesondere bei Transaktionen im Ausland. Bevor Sie den Rechtsweg beschreiten, sollten Sie sich unbedingt juristisch beraten lassen.

Weitere Informationen:
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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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