Produkte der Credit Suisse werden zur UBS übertragen

Vor rund zwei Jahren, am 19. März 2023, wurde die Übernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) durch die Konkurrentin UBS bekannt. In der Zwischenzeit hat die UBS mit der Integration begonnen. Aber die Produkte für Privatkundinnen und Privatkunden sind bisher nicht angepasst worden. 

In einem per Post verschickten Brief erfahren die Kundinnen und Kunden, wann und wie die Konten und übrigen Dienstleistungen in den nächsten Monaten auf die UBS umgestellt werden. In dem moneyland.ch vorliegenden Brief werden die Kundinnen und Kunden über die nächsten Schritte informiert. Die Zusammenfassung:

• Die Übertragung findet ab dem zweiten Quartal statt. Gemäss dem Brief erfolgt sie grösstenteils automatisch. 
• Nach der Übertragung gelten die Regeln und Preislisten der UBS.
• Die Kundinnen und Kunden haben gut sechs Wochen Zeit, sich bei der UBS zu melden, wenn sie mit den angepassten Bestimmungen nicht einverstanden sind. Dann können sie Konten gebührenfrei auflösen lassen und den Betrag auf ein anderes Konto überweisen lassen. 

Im Folgenden beantwortet moneyland.ch die wichtigsten Fragen.

Behalten die Kundinnen und Kunden ihr Privatkonto?

Auch nach der Übernahme konnten die Kundinnen und Kunden das Privatkonto der Credit Suisse zu den bisherigen Konditionen nutzen. Auch die Kontonummer blieb gleich. Doch damit ist jetzt Schluss: Alle Bankprodukte und Bankbeziehungen werden von der Credit Suisse auf die UBS übertragen. 

Als Grundsatz gilt: Kundinnen und Kunden erhalten bei der UBS diejenigen Produkte, die ihren heutigen Produkten bei Credit Suisse am besten entsprechen, teilt die UBS mit. Beispielsweise werden die Privatkonten auf ein Privatkonto der digitalen Produktlinie Key4 Banking oder der klassischen Produktlinie UBS Me Banking umgestellt. Einzelprodukte werden auf entsprechende Einzelprodukte übertragen. Es kann vorkommen, dass die vorgeschlagenen Produkte nicht Ihren Wünschen entsprechen. Prüfen Sie deshalb, ob die Produkte wirklich sinnvoll für Sie sind.

Wie hoch sind die Gebühren?

Der Vergleich zwischen den bisherigen CSX-Produkten der Credit Suisse und den neuen Produkten der UBS zeigt, dass es zu deutlichen Preiserhöhungen kommen kann. 

Für Kundinnen und Kunden, die bisher ein CSX-White- beziehungsweise ein CSX-Black-Paket hatten, ist die UBS eher günstiger als früher die CS. Zudem sind Bargeldbezüge mit der Debitkarte neu an allen Bancomaten von UBS und Credit Suisse für alle Kundinnen und Kunden gebührenfrei möglich.

Wer ein CSX-Plus-Paket hatte, zahlt bei der UBS ähnlich viel. Teurer wird es jedoch für Kundinnen und Kunden, die bisher ein CSX-Pro-Paket hatten, insbesondere wenn sie bei der UBS weniger als 10'000 Franken Gesamtvermögen oder keine Hypothek haben. Wesentlich günstiger ist bei der UBS das Produkt mit einer Platinum-Karte.

Bei der UBS gibt es ein Key4-Banking-Paket neu auch ohne monatliche Grundgebühr. Dieses Bankpaket heisst Pure.

Kann ich meine Kontonummer behalten?

Nein, mit der Umstellung auf UBS-Produkte erhalten Sie eine neue IBAN der UBS. Wie die UBS schreibt, werden Zahlungen an die bisherige Kontonummer noch während mindestens 24 Monaten auf das neue UBS-Konto umgeleitet.

Was wird automatisch übernommen?

Mit der Umstellung wird Folgendes automatisch migriert:

• Zahlungsaufträge (Überweisungen)
• Daueraufträge
• LSV+-Aufträge (Lastschriftverfahren)
• Bonusprogramm

Kann ich die bisherigen Karten weiterhin nutzen?

Sie erhalten von der UBS neue Debitkarten, neue Prepaid-Kreditkarten und neue Kreditkarten. Sie können Ihre vorhandenen Debitkarten und Kreditkarten nach der Umstellung vorerst wie gewohnt weiterverwenden. Nach der ersten Nutzung der neuen UBS-Karte wird die alte CS-Karte automatisch deaktiviert.

Nach der Umstellung müssen Sie die Kartennummern überall dort ändern, wo Sie die Karte für Zahlungen und Abos hinterlegt haben. Eine Übersicht finden Sie in der Infobox mit der Checkliste.

Bisherige CSX-Kundinnen und -Kunden mit CSX White und CSX Black erhalten neu zusätzlich eine Prepaid-Kreditkarte. Viele Kundinnen und Kunden wünschen sich keine Prepaid-Karte, weil sie nicht im Voraus aufladen wollen. Die Kundinnen und Kunden erhalten diese Karte von der UBS, müssen diese allerdings nicht nutzen.

Wo kann ich Geld abheben?

Mit Ausnahme der CSX-White-Kundinnen und Kunden ist der Bargeldbezug mit Debitkarten von Privatkonten der Credit Suisse bereits seit einiger Zeit an UBS-Bancomaten gebührenfrei möglich. Umgekehrt ist der Bargeldbezug vom Privatkonto mit einer UBS-Debitkarte auch an Credit-Suisse-Bancomaten bereits seit einiger Zeit gebührenfrei möglich.

Nach der Umstellung können alle Kundinnen und Kunden an allen UBS-Bancomaten mit einer Debitkarte gebührenfrei Bargeld vom Privatkonto beziehen.

Kann ich das E-Banking und die App behalten?

Selbstverständlich können Sie weiterhin via App oder via E-Banking ihre Bankgeschäfte online erledigen. Die CSX-App sowie das E-Banking der Credit Suisse können Sie allerdings nicht mehr nutzen.

Sie benötigen nach der Umstellung ein neues Login zum Digital Banking der UBS. Um Zugang zum E-Banking zu erhalten, benötigen Sie zwingend eine weitere App (die UBS-Access-App) oder alternativ einen Kartenleser (20 Franken) oder ein Access-App-Display (40 Franken). Wenn Sie die UBS-Access-App verwenden, erhalten Sie auch Zugriff auf die UBS-App für das Smartphone.

Die UBS wird Kundinnen und Kunden, die bisher das E-Banking oder die Smartphone-App der Credit Suisse verwendet haben, frühzeitig vor Übertragung der Bankbeziehung über die weiteren Schritte informieren.

Was passiert mit Kundinnen und Kunden der Smartphone-Bank?

Auch Kundinnen und Kunden, die bei der Credit Suisse über die CSX-App ein Konto eröffnet haben und das Konto ausschliesslich über die CSX-App genutzt haben, können auf ein UBS-Me-Banking-Konto umgestellt werden – obwohl es sich bei der UBS-Lösung um ein klassisches Bankpaket handelt. Die Erklärung der UBS für diesen scheinbaren Widerspruch ist, dass CSX zuletzt keine rein digitale App-Lösung mehr gewesen sei und die Kundinnen und Kunden auch die Filiale hätten nutzen können. Das CSX-Angebot umfasste zuletzt das gesamte Privatkundinnen- und Privatkunden-Angebot der Credit Suisse.

Was passiert mit dem Bonusprogramm der Credit Suisse?

Die Credit Suisse hatte das Bonusprogramm Bonviva im Angebot. Die betroffenen Kundinnen und Kunden nehmen nach der Übertragung in der Regel automatisch am Bonusprogramm Key Club der UBS teil. Noch nicht eingelöste Bonviva-Punkte werden automatisch in Key-Club-Punkte umgewandelt.

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