Stempelsteuer

In der Schweiz erhebt die Eidgenössische Steuerverwaltung die so genannte Stempelsteuer. Sie wird auch Stempelabgabe oder Stempelgebühr genannt.

Es gibt in der Schweiz drei Arten von Stempelabgaben:

  • Umsatzabgabe
  • Abgabe auf Versicherungsprämien
  • Emissionsabgabe auf Eigenkapital

Umsatzabgaben

Stempelsteuern werden in der Schweiz jeweils als Umsatzabgaben («Transaktionssteuer») beim Kauf und Verkauf von Aktien, Anleihen, strukturierten Produkten, Anlagefonds, ETF und anderen Wertschriften erhoben.

Die Stempelsteuern werden via Bank oder Broker eingezogen. Sie wird in Promille des Wertschriftenumsatzes angegeben.

  • Stempelsteuer für inländische Wertschriften (inländische ISIN) für Anleger: 0.75 Promille. Das sind 7.5 Rappen pro 100 Franken Wertschriftenumsatz.
  • Stempelsteuer für ausländische Wertschriften (ausländische ISIN) für Anleger: 1.5 Promille. Das sind 15 Rappen pro 100 Franken Wertschriftenumsatz.

Die Umsatzabgaben sind damit wesentlich höher als die Gebühren von Standardbörsen im In- und Ausland, allerdings deutlich kleiner als die Transaktionsgebühren (Courtagen).

Abgabe auf Versicherungsprämien

Versicherungen ziehen für den Bund Stempelsteuern in der Höhe von 5 Prozent des Prämienvolumens ein. Betroffen sind unter anderem Schweizer Haftpflichtversicherungen, Autoversicherungen, Reiseversicherungen oder Tierversicherungen.

Bei rückkaufsfähigen Lebensversicherungen, die vom Kunde mit Einmalprämie bezahlt werden, erhebt der Bund eine Abgabe von 2.5 Prozent.

Prämien für Krankenkassen, Unfallversicherungen, Invaliditätsversicherungen, Arbeitslosenversicherungen, Viehversicherungen und den meisten Lebensversicherungen sind hingegen von der Stempelsteuer ausgenommen.

Emissionsabgabe auf Eigenkapital

Gibt eine schweizerische Gesellschaft neue Aktien, Stammanteile, Genossenschaftsanteile, Genussscheine oder Partizipationsscheine aus, so muss sie dem Bund 1 Prozent als Emissionsabgabe auf dem Eigenkapital abliefern. Die Emissionsabgabe fällt nur an, wenn der Wert der neu ausgegebenen Wertschriften 1 Million Franken übersteigt.

 

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Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.