Fondssparplan Schweiz Analyse
Anlegen & Vorsorge

Schweizer Fondssparpläne: Alles, was Sie wissen müssen

14. Dezember 2021 - Benjamin Manz

Im folgenden Ratgeber beantwortet Ihnen der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch die wichtigsten Fragen rund um Schweizer Fondssparpläne.

1. Was ist eigentlich ein Fondssparplan?

Im Rahmen eines Sparplans können Sie regelmässig einen bestimmten Betrag auf ein Konto einzahlen – zum Beispiel via Dauerauftrag.

Bei einem Fondssparplan erfolgt die Einzahlung auf ein Depotkonto und wird in einen Fonds investiert. 

2. Wo finde ich einen Fondssparplan-Vergleich?

In der untenstehenden Box können Sie sich eine Vergleichsübersicht als PDF kostenlos zustellen lassen. 

3. Wie funktioniert das Einzahlen mit Fondssparplänen?

Bei allen Schweizer Fondssparplänen ist eine regelmässige Einzahlung via Dauerauftrag möglich. Bei den meisten Fondssparplänen sind automatische monatliche Einzahlungen möglich – bei manchen auch tägliche, zweimonatliche, vierteljährliche, halbjährliche und jährliche.

Bei allen können Sie auch flexibel in den Fonds einzahlen, das heisst auch ausserhalb der regelmässigen Zahlungen einzelne Einzahlungen vornehmen. Alle Einzahlungen werden dann in den von Ihnen bestimmten Fonds investiert.

4. Wie viel muss ich mindestens in einen Fondssparplan einzahlen?

Der Mindestbetrag pro Einzahlung kann je nach Bank variieren. In der Regel beträgt er 20, 50 oder 100 Franken. Manche Banken verlangen ausserdem eine bestimmte Mindestgrösse für die Ersteinlage – zum Beispiel 500 Franken.

5. Benötige ich für einen Fondssparplan ein Privatkonto?

Bei einigen Banken benötigen Sie ein Privatkonto bei der gleichen Bank. Bei einigen Banken können Sie auch nur ein Sparkonto bei der Bank eröffnen, wenn Sie einen Fondssparplan einrichten möchten. 

Bei anderen Anbietern wiederum brauchen Sie weder ein Privat- noch ein Sparkonto. In der Vergleichsübersicht erfahren Sie weitere Details.

6. Gibt es auch Fondssparpläne für Kinder und Jugendliche?

Ja. Einige Banken bieten günstigere Konditionen für Kinder und Jugendliche bis zu einem bestimmten Alter an (in der Regel 18 Jahre, manchmal auch bis 26 Jahre). In der Vergleichsübersicht erfahren Sie weitere Informationen.

7. Kann ich Fondssparpläne auch als «Geschenkkonten» für Kinder einrichten?

Ja, allerdings nur bei einigen Banken. In der Vergleichsübersicht haben wir aufgeführt, welche Fondssparpläne als Geschenk-Sparpläne eingerichtet werden können.

8. Welche Gebühren gibt es bei Fondssparplänen?

Es können je nach Fondssparplan diverse Gebühren anfallen. Darunter die folgenden:
•    TER-Gebühren: Eigentliche Fondsgebühren, die sogenannte Total Expense Ratio. Wird in Prozent pro Jahr angegeben. Performance-Zahlen werden nach Abzug der TER angegeben.
•   Ausgabe- und Rücknahmegebühren: Diese fallen nur beim Kauf und Verkauf der Fonds an. Rücknahmegebühren werden praktisch nie verrechnet.
•    Depotgebühren: Diese fallen jedes Jahr wieder an und werden nicht vom Fonds, sondern von der Bank verrechnet.
•    Pauschalgebühren: Diese fallen jedes Jahr wieder an und werden von der Bank verrechnet.
•    Courtagen: Kauf- und Verkaufsgebühren der Fonds durch die Bank. Diese fallen nur beim Kauf und Verkauf an.
•    Fremdwährungsgebühren der Fonds.
•    Saldierungsgebühren.
•    Gebühren für ein Privatkonto bei der Bank.
•    Gebühren für Steuerauszüge.
•    Mehrwertsteuern (zum Beispiel auf Depotgebühren).
•    Stempelsteuern (Umsatzabgaben).
•    Retrozessionen: Kickbacks von Fonds. Diese werden dem Kunden allerdings nicht direkt belastet (manchmal sogar gutgeschrieben).

Die wichtigsten Gebühren, die Sie vergleichen sollten, sind die folgenden:

  1. Die wiederkehrenden TER-Gebühren (finden Sie in den Fonds-Unterlagen)
  2. Die wiederkehrenden Pauschal- oder Depotgebühren
  3. Die einmaligen Courtagen und Ausgabegebühren

9. Gibt es im Rahmen von Fondssparplänen Retrozessionen?

Manche Fonds zahlen den Banken als Belohnung für übermittelte Kundenvermögen Kickbacks – sogenannte Retrozessionen. Manche Banken setzen retrofreie Fonds ein oder geben die Kickbacks an Kunden weiter. Andere behalten die Retrozessionen ein.

10. Wie teuer sind Fonds von Fondssparplänen?

Die TER von Fonds von Schweizer Fondssparplänen reichen von 0.07% pro Jahr bis zu fast 3% pro Jahr. Fondsgebühren mit einer TER von über 1% sind als eher teuer einzuschätzen.

Dazu kommen je nach Fondssparplan noch einmalige Ausgabegebühren von bis zu 2%. Fonds ohne hohe Ausgabegebühren sind vorzuziehen. 

11. Was kostet ein Steuerverzeichnis?

Die Kosten für einen Steuerauszug sind bei vielen Fondssparplänen kostenlos – allerdings längst nicht bei allen. Einige Banken verlangen für ein vollständiges Steuerverzeichnis zwischen 30 und 100 Franken. Allerdings ist ein Steuerauszug für die Steuererklärung nicht obligatorisch.

12. Wie teuer sind Schweizer Fondssparpläne insgesamt?

Im Durchschnitt sind Schweizer Fondssparpläne verhältnismässig teuer. Es gibt jedoch grössere Unterschiede zwischen den Angeboten, ein Vergleich lohnt sich deshalb. 

moneyland.ch hat die Kosten für die verschiedenen Fondssparpläne simuliert. Für diese Berechnung wird angenommen, dass der Anleger während 5 Jahren in jedem Quartal 500 Franken einzahlt.

Berücksichtigt worden sind die wichtigsten Gebühren, darunter allfällige Depotgebühren, Pauschalgebühren, Courtagen, Ausgabe- und Rücknahmegebühren sowie TER-Gebühren. Bei den TER-Gebühren haben wir zwei Varianten berechnet: Eine mit dem günstigsten Fonds und eine mit dem teuersten pro Sparplan.

Achtung: Die Kosten sind nur ein erster Indikator. Je nach Fondsauswahl und Nutzerprofil können die Kosten variieren. Ausführliche Angaben sowie auch Angebote für Kinder und Jugendliche finden Sie in der Vergleichsübersicht im PDF (Stand: November 2021).

Angebote für Erwachsene

Gesamtkosten in CHF

Kosten von Kosten bis
Aargauische Kantonalbank
Fondssparplan
269 844
Avadis
Vermögensbildung SICAV
39 166
Berner Kantonalbank BEKB
Fondssparplan
384 529
cash - bank zweiplus
Fondssparplan
486 983
Credit Agricole next bank
Fondssparplan
341 696
Credit Suisse
Fonds-Sparplan
110 662
clevercircles
Flexibler Sparplan
183 420
findependent
ETF-Anlagelösung
133 363
Genfer Kantonalbank
BCGE Fondssparplan
200 728
Luzerner Kantonalbank
Fondssparplan
318 542
Migros Bank
Fondssparplan
229 456
PostFinance
Fondssparplan
168 793
Raiffeisen
Fonds-Sparplan
193 784
Selma
Monatlicher Sparplan
191 423
Sparkasse Schwyz
Sparplan Fondsinvest
336 780
St.Galler Kantonalbank
Fondssparplan
220 581
Thurgauer Kantonalbank TKB
Zielsparplan
326 399
True Wealth
Globales ETF Portfolio
150 329
UBS
Fondskonto
120 941
VZ Depotbank
Sparen und Anlegen mit ETF
163 315
Zuger Kantonalbank
Fondssparplan
226 714
Zürcher Kantonalbank
Fondsportfolio
336 534

 

13. Wie gross ist das Fondsangebot?

Bei vielen Fondssparplänen ist das Angebot beschränkt – häufig auf einige Strategiefonds der eigenen Bank. Ausnahmen wie Cash Bank Zweiplus bieten ein offenes Fondsuniversum an, das heisst Sie können aus vielen in der Schweiz zugelassenen Fonds und ETFs auswählen. 

14. Gibt es auch Schweizer ETF-Sparpläne?

Die Mehrheit der verwendeten Fonds von Schweizer Fondssparplänen werden aktiv verwaltet. Bezüglich ETF-Sparpläne gibt es in der Schweiz noch kein breites Angebot. 

ETF- oder Indexfonds-Sparpläne werden angeboten von folgenden Anbietern:

  • Aargauische Kantonalbank: 7 Indexfonds
  • Avadis: Keine ETFs, aber passive Fonds
  • Cash – Bank Zweiplus: Diverse ETFs
  • Clevercircles: 7 Indexfonds und 9 ETFs
  • Findependent: 30 ETFs
  • Selma: 20 ETFs
  • Sparkasse Schwyz: 13 ETFs
  • True Wealth: 88 ETFs
  • VZ Depotbank: 45 Indexfonds und ETFs
  • Zuger Kantonalbank: 4 ETFs.

15. Sind passive Fonds oder aktive Fonds besser?

In der Regel sind passive Fonds – Indexfonds und börsengehandelte ETFs – aktiven Fonds vorzuziehen. Das hat zwei Gründe: Erstens sind passive Fonds wie ETFs in der Regel deutlich günstiger. Zweitens gelingt es der grossen Mehrheit der Fondsmanager mit aktiven Strategien nicht, den Markt langfristig zu schlagen.

16. Gibt es auch Entnahmepläne?

Die Mehrheit der Schweizer Fondssparpläne ermöglichen auch einen Entnahmeplan. Mit diesem können Sie festlegen, in welcher Regelmässigkeit und mit welchen Beträgen das angesparte Fondsvermögen wieder ausgezahlt wird. 

Bei manchen Banken ist ein Entnahmeplan erst aber einem bestimmten Vermögen (zum Beispiel 20'000 Franken) möglich.

17. Was hat es mit dem Durchschnittskosten-Effekt auf sich?

Viele Banken bewerben Fondssparpläne mit regelmässigen Einzahlungen, indem Sie auf den sogenannten Durchschnittskosten-Effekt hinweisen. Kurz gesagt minimiert man mit regelmässigen Investitionen das Risiko, das man zu überteuerten Kursen einkauft. Allerdings verringert man im Gegensatz zu einer einmaligen Investition auch die Chance eines besonders günstigen Einkaufs.

18. Wie viele Fonds kann ich pro Sparplan wählen?

Häufig können Sie nur einen Fonds pro Sparplan wählen. Bei manchen Banken sind aber auch mehrere Fonds pro Sparplan möglich. 

19. In welchen Währungen sind Fondssparpläne verfügbar?

Alle Schweizer Fondssparpläne gibt es in der Fondswährung Schweizer Franken, viele auch in Euro und USD. Seltener sind britisches Pfund (GBP) und japanischer Yen (JPY).

20. Wie finde ich den besten Fondssparplan für meine Bedürfnisse?

1. Kosten

Performance-Vergleiche sind nicht entscheidend, da die vergangene Performance keine direkten Rückschlüsse auf die Zukunft erlaubt. Suchen Sie hingegen einen Fondssparplan mit möglichst günstigen Kosten. 

Vergleichen Sie dafür vereinfachend die folgenden Faktoren: Wiederkehrende TER-Gebühren, Depot- und Pauschalgebühren. Wenn möglich sollte der Fondssparplan auch keine oder nur geringe Courtagen und Ausgabegebühren verrechnen.

2. Fondsauswahl

Von Vorteil ist in der Regel eine breite Fondsauswahl. Falls nur wenige Fonds zur Verfügung stehen, sollten diese wenigstens überzeugen (das heisst vor allem günstig sein). Passive Fonds sind in der Regel den aktiven Fonds vorzuziehen. 

3. Weitere Auswahlkriterien

Je nach Ihren Bedürfnissen können weitere Kriterien ausschlaggebend sein. Dazu gehört die Frage, ob Sie ein Privatkonto bei der Bank eröffnen müssen (wenn Sie das nicht möchten, können Sie die entsprechenden Banken ausschliessen). Weitere mögliche Faktoren: Nötige Mindesteinlage (bei manchen Anbietern beträgt diese bis zu 8500 Franken), Geschenksparplan (nicht bei allen möglich), Anzahl Fonds pro Sparplan, Mindestgrösse der Einzahlungen (bei manchen 100 Franken), Häufigkeit der Einzahlungen und so weiter.

21. Welches sind die Vorteile von Fondssparplänen?

Ein Vorteil ist sicher der geringere Aufwand: Man muss die Investitionen nicht alle einzeln selbst ausführen. Diese werden in regelmässig und automatisch von der Bank ausgeführt.

Ein weiterer Vorteil: Die Investitionen gehen nicht vergessen. Es braucht weniger Selbstdisziplin: Sie müssen sich nicht immer wieder zum Anlegen motivieren.

22. Welches sind die Nachteile von Fondssparplänen?

Es gibt bei Schweizer Fondssparplänen zwei Hauptnachteile. 

Erstens ist das Fondsangebot der Sparpläne gering. In der Regel stehen nur wenige Fonds zur Auswahl. ETF-Sparpläne gibt es nur wenige.

Zweitens sind Schweizer Fondssparpläne im Durchschnitt teuer. Das gilt auch für die meisten der eingesetzten Fonds.

23. Gibt es Alternativen zu Fondssparplänen?

Die attraktivste Alternative zu Fondssparplänen ist die Form von Einmal-Anlagen: So können Sie zum Beispiel günstige ETFs via Online-Broker selbst kaufen. Nachteil dieser Variante ist je nach Vorwissen ein grösserer Recherche-Aufwand. Ausserdem sind Schweizer Online-Broker für regelmässige ETF-Käufe mit kleinen Beträgen in der Regel nicht optimal aufgrund von Mindestgebühren.

Eine weitere Variante sind ETF-Anlagen via Robo Advisor, also digitale Vermögensverwalter. Manche bieten auch Sparpläne an und sind in der Vergleichsübersicht bereits aufgeführt.

Weitere Informationen:
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Wünschen Sie eine tabellarische Übersicht über Fondssparpläne? Dann lassen Sie sich diese hier kostenlos als PDF zustellen.

Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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