Exchange Traded Funds (ETF) gelten seit längerer Zeit als Synonym für eine günstige und diversifizierte Geldanlage. Damit Ihr Investment ein Erfolg wird, sollten Sie sich vor einigen Fallstricken hüten. Dieser Ratgeber von moneyland.ch fasst Ihnen die wichtigsten Fehler zusammen.
1. Zu wenig diversifiziert
Dass Sie sich mittels ETF ein diversifiziertes Anlageportfolio aufbauen können, ist grundsätzlich nicht falsch. Doch wer wahllos in ETF investiert, wiegt sich in trügerischer Sicherheit. Denn ETF ist nicht gleich ETF – und ein breit gestreutes Portfolio kommt auf die Wahl der richtigen börsengehandelten Fonds an.
Einzig auf ETF auf einen oder wenige nationale Aktienindizes zu setzen, ist beispielsweise eher nicht empfehlenswert. Besser ist es in der Regel, wenn Sie Ihr Geld global anlegen – in ETF auf Welt-Indizes. Auch kontinentale ETF, beispielsweise auf europäische oder asiatische Aktienindizes, können sinnvoll sein.
2. Zu hohe TER
Hohe Gebühren schmälern die Rendite. Umso wichtiger ist es, einen ETF mit niedrigen laufenden Kosten auszuwählen. Diese Gebühren, die direkt dem Fondsvermögen belastet werden, werden in aller Regel als Total Expense Ratio (TER) ausgewiesen.
Vor allem auf populäre Aktienindizes stehen Ihnen verschiedene ETF offen. Dies gibt Ihnen die Gelegenheit, die TER der ETF zu vergleichen – um sich dann für den günstigsten zu entscheiden. In den Ratgebern von moneyland.ch sind verschiedene ETF für unterschiedliche Indizes und Themen aufgelistet.
3. Zu teurer Broker
Die Kosten beim Anlegen betreffen nicht nur den ETF selbst, sondern auch den Broker, über den Sie Ihre Investitionen tätigen. Beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen verrechnet der Broker Transaktionsgebühren (Courtagen). Daneben können Depotgebühren und Inaktivitätsgebühren anfallen. Diese Kosten können Ihre Rendite erheblich negativ beeinflussen.
Zwischen den einzelnen Brokern tun sich gewaltige Gebührenunterschiede auf. Es ist deshalb unbedingt empfehlenswert, sich einen Überblick über die verschiedenen Anbieter zu verschaffen. Der interaktive Trading-Vergleich von moneyland.ch hilft Ihnen dabei, den günstigsten Broker für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Neben klassischen Brokern können Sie auch über die Smartphone-Banken Neon und Yuh in ETF investieren, wobei beide nur mit einem begrenzten Angebot aufwarten.
ETF-Checkliste von moneyland.ch
Die Auswahl an verschiedenen ETF ist gross – vor allem für unerprobte Anlegerinnen und Anleger kann es mühsam sein, den Überblick zu wahren. Die ETF-Checkliste von moneyland.ch erklärt Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie bei der Suche des passenden ETF achten sollten.
4. Nur auf Themen-ETF setzen
Themenspezifische ETF wie Burggraben-ETF, Momentum-ETF oder Future-of-Food-ETF können eine interessante Erweiterung Ihres Anlageportfolios sein. Vor allem ETF auf verschiedene Trend-Themen erscheinen verlockend. Doch die Sache hat einen Haken: Zum Zeitpunkt, an dem ein solcher ETF lanciert wird, klingt der entsprechende Trend womöglich bereits wieder ab – und Sie haben den optimalen Einstiegszeitpunkt längst verpasst.
Es ist generell nicht ratsam, sich nur auf Themen-ETF zu beschränken – denn Sie laufen Gefahr, sich Klumpenrisiken auszusetzen und die Diversifikation zu vernachlässigen. Sie sollten vielmehr darauf achten, Ihr Portfolio auf eine möglichst breite Basis zu stellen, etwa über Welt-Indizes. Themen-ETF können aber beispielsweise als Ergänzung («Satellit») im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie denkbar sein.
5. Zu kurzer Anlagehorizont
Der Anlageerfolg mit einem diversifizierten ETF-Portfolio beruht in der Regel auf einem langjährigen Anlagehorizont. Kurzfristig müssen Sie immer mit starken Schwankungen und Verlusten rechnen. Zwar besteht auch langfristig ein Verlustrisiko, es ist jedoch deutlich kleiner.
Wenn Sie das Geld in absehbarer Zeit benötigen, ist eine Investition in ETF nicht ratsam: Sie könnten sich gezwungen sehen, Ihre Anteile mit Verlust zu verkaufen. Wenn Sie Ihr Geld nur kurzfristig anlegen wollen, sind klassische Zinsprodukte wie Sparkonten und Kassenobligationen in der Regel die bessere Wahl.
Prüfen Sie, ob ETF sinnvoll sind
ETF sind eine einfache und häufig auch eine günstige Anlagemöglichkeit – sind aber nicht in jedem Fall die beste Wahl. Je nach Anlagedauer, Anlageklasse und Index kann es auch günstiger sein, direkt – und nicht via ETF – zu investieren. Dies kann zum Beispiel bei Edelmetallen wie Gold und Silber oder bei Aktienindizes mit wenigen Titeln der Fall sein. Denn bei ETF fallen laufende Kosten (angegeben als TER) an, die mit der Zeit stark ins Gewicht fallen können.
Beachten Sie im Gegenzug allerdings auch die Vorzüge von ETF: Sie ersparen Ihnen etwa das Rebalancing, indem sie Änderungen in der Index-Zusammenstellung automatisch übernehmen. Bei Edelmetall-ETF fallen keine Lager- sowie Versicherungskosten an.
6. Zu häufiger Kauf und Verkauf
«Hin und Her macht Taschen leer» – diese bekannte Börsenweisheit des Finanzexperten André Kostolany lässt sich auch trefflich auf ETF anwenden. Wer ständig ETF-Anteile aus Affekt oder einer Laune heraus kauft und verkauft, handelt mehr impulsiv denn rational. Stellen sich kurzfristige Verluste ein, ist es grundsätzlich besser, die nötige Ruhe zu bewahren und das Portfolio nicht anzurühren. Denn wer einen langen Anlagehorizont hat, muss sich um zeitweilige Turbulenzen an der Börse in der Regel nicht sorgen.
Häufige Käufe und Verkäufe sorgen zudem für hohe Transaktionsgebühren, die sich negativ auf Ihre Rendite auswirken. Sofern Sie Daytrading nicht als Ihr Hobby betrachten, ist es sinnvoll, die Zahl der Transaktionen auf das nötige Minimum zu beschränken.
Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.
Weitere Informationen:
Broker-Vergleich Schweiz
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