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Das müssen Sie über Kartenbetrug wissen

28. April 2023 - Ralf Beyeler

In diesem Ratgeber-Artikel von moneyland.ch erfahren Sie, wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie Opfer eines Kartenbetrugs werden. Lesen Sie jetzt, was Sie gegen einen Missbrauch Ihrer Kreditkarte oder Debitkarte tun können.

Jeden Monat erhalten Sie als Bankkundin oder Bankkunde den Auszug ihres Privatkontos und die Abrechnung ihres Kreditkarten-Herausgebers. Neben den Einkäufen, die Sie tatsächlich mit Ihren Debitkarten und Kreditkarten getätigt haben, können darauf auch Belastungen von Betrügern aufgeführt sein. moneyland.ch beantwortet Ihnen in diesem Ratgeber-Artikel die wichtigsten Fragen zum Thema Kartenmissbrauch und wie Sie sich davor schützen können, dass Ihre Kartendaten in falsche Hände geraten.

 

Wie erkenne ich einen Kartenbetrug?

Der wichtigste Tipp ist: Kontrollieren Sie Ihren Kontoauszug oder Ihre Kreditkarten-Abrechnung, sobald Sie diese erhalten. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie die Abrechnung per Post erhalten oder diese digital im E-Banking, im Online-Portal oder in der App gespeichert ist. Überprüfen Sie die Kreditkarten-Abrechnung unbedingt auch dann, wenn der Betrag automatisch per Lastschriftverfahren Ihrem Privatkonto belastet wird.

Da viele Konsumentinnen und Konsumenten ihre Kontoauszüge und Abrechnungen nicht kontrollieren, haben Betrüger oft leichtes Spiel. Häufig werden auch nur kleinere Beträge abgebucht, die weniger auffallen als grössere Beträge.

Was muss ich tun, wenn ich auf meiner Abrechnung falsche Belastungen finde?

Wenn Sie auf Ihrer Abrechnung Belastungen feststellen, die nicht von Ihnen stammen, sollten Sie sofort reagieren. Bei falschen Belastungen mit Ihrer Debitkarte sollten Sie sich an Ihre Bank wenden, bei falschen Belastungen mit Ihrer Kreditkarten an den Kreditkarten-Herausgeber. Am besten kontaktieren Sie den Kundendienst telefonisch und melden den Vorfall, da es in der Zwischenzeit zu weiteren Belastungen gekommen sein kann.

Eine schriftliche Reklamation ist ebenfalls empfehlenswert. Einige Anbieter stellen auf ihren Internetseiten entsprechende Formulare zur Verfügung. Diese können Sie ausfüllen und einreichen. Reklamieren Sie sofort, denn nach 30 Tagen verfällt in der Regel das Widerspruchsrecht.

Was erhalte ich zurück, wenn ich betrogen worden bin?

Grundsätzlich gelten Schweizer Banken und Kreditkarten-Herausgeber als kulant. Doch die Anbieter prüfen jeden Fall einzeln und entscheiden individuell, ob und wie viel sie den betroffenen Kundinnen und Kunden zurückerstatten.

Es ist zu beobachten, dass die Banken im Kleingedruckten zunehmend die Verantwortung auf die Kunden abwälzen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit Debitkarten und Kreditkarten vorsichtig umgehen.

Eine Grundregel nach den Richtlinien der Zahlungsnetzwerke Mastercard und Visa lautet: Wurde in einem Online-Shop ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie 3D-Secure eingekauft, muss der entsprechende Online-Shop für den Schaden aufkommen. Betrüger kaufen häufig in Online-Shops ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen ein, weil dies weniger Aufwand bedeutet. Die Betrüger benötigen lediglich die Kartennummer und das Ablaufdatum der Karte.

Wie kommen die Betrüger überhaupt an meine Kartendaten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Betrüger an die Daten Ihrer Debitkarte oder Kreditkarte gelangen. Hier eine Auflistung, wie Betrüger an die Nummer, das Ablaufdatum, den Namen und die dreistellige Nummer für Online-Einkäufe gelangen können:

  • Jemand stiehlt das Portemonnaie mit den Karten und gelangt so an die Daten.
  • Sie verlieren Ihr Portemonnaie mit den Karten.
  • Mit einem Phishing-Mail versuchen die Betrüger, Sie dazu zu bringen, Ihre persönlichen Kartendaten auf einer manipulierten Website einzugeben. Mit den so erhaltenen Daten kaufen die Betrüger dann ein.
  • Ein Händler nimmt die Karte mit ins Hinterzimmer und kopiert oder fotografiert sie dort.
  • Ein Händler hat ein gutes Gedächtnis und merkt sich die Daten, wenn Sie ihm die Karte geben.
  • Hacker dringen in ein Computersystem ein und stehlen viele Kartennummern und andere Daten bei einem grossen Händler oder Zahlungsanbieter.
  • Die Kartennummern sind bei vielen Banken und Kartenherausgebern systematisch aufgebaut. Manche Betrüger probieren auf gut Glück viele verschiedene Nummern aus. Das ist auch der Grund, warum selbst Kreditkarten, die nach Erhalt unbenutzt in den Safe gelegt werden, von Kartenmissbrauch betroffen sein können.
  • Auf dem Computer läuft Malware: Die Malware zeichnet heimlich die am Computer eingegebene Kreditkartendaten auf.

Besonders wertvoll für Betrüger sind Daten, die zusätzlich zur Kartennummer und dem Ablaufdatum weitere Informationen wie den PIN-Code oder das Passwort zum Online-Zugang der Kreditkarte beinhalten.

  • Der PIN-Code befindet sich auf einem Zettel im Portemonnaie oder ist leicht zu erraten (zum Beispiel Ihr Geburtsdatum, die Kontrollschildnummer Ihres Autos oder die Postleitzahl Ihres Wohnorts).
  • Mit einem Phishing-Mail versuchen die Betrüger, an die Zugangsdaten für den Online-Zugang Ihrer Kreditkarte zu gelangen. Je nach System können die Betrüger dann auch Online-Zahlungen bestätigen.

Können Betrüger mit den gestohlenen Daten in Online-Shops einkaufen?

Grundsätzlich müssen zwei Fälle unterschieden werden:

  • Online-Shops ohne zusätzliche Sicherheitssysteme wie 3D-Secure: Einige Shops erlauben den Einkauf nur mit Kartennummer und Ablaufdatum. Für Betrüger ist es daher ein Leichtes, in solchen Online-Shops einzukaufen. Übrigens: Die EU verbietet den Online-Shops mit Sitz in EU-Ländern das Bezahlen ohne zusätzliche Sicherheitssysteme. Dies gilt aber nur für Einkäufe mit Karten, die in einem EU-Land ausgegeben wurden. Einkäufe mit Schweizer Karten sind somit auch in EU-Onlineshops ohne zusätzliche Sicherheitssysteme möglich.
  • Online-Shops mit zusätzlichen Sicherheitssystemen wie 3D-Secure: Bei den meisten Shops ist das Bezahlen nur mit zusätzlichen Sicherheitssystemen wie 3D-Secure möglich. Dabei reicht es nicht mehr aus, dass die Betrüger nur die Kartennummer und das Ablaufdatum haben. Die Betrüger müssen auch den dreistelligen beziehungsweise vierstelligen Sicherheitscode und für 3D-Secure die Logindaten kennen. Da dies für die Betrüger aufwendiger ist, kommt es in solchen Shops seltener zu Missbrauch.

Wie kann ich einen Kartenbetrug verhindern?

Ganz verhindern können Sie einen Kartenbetrug nie. Mit einigen Massnahmen können Sie aber das Risiko minimieren, Opfer eines Betrugs zu werden.

  • Karten sicher aufbewahren: Wenn Sie die Karte sicher aufbewahren, wird es für Dritte schwieriger, an Ihre Karten zu gelangen.
  • Benachrichtigung einrichten: Manche Anbieter bieten an, dass Sie per App oder SMS informiert werden, sobald mit der Debitkarte oder der Kreditkarte bezahlt wird. Sie erhalten damit eine Information, bei welchem Händler gerade für welchen Betrag eingekauft worden ist.
  • Betrag kontrollieren: Kontrollieren Sie den Betrag, bevor Sie die Karte an das Kontaktlos-Terminal halten oder im Online-Shop Ihre Kartendaten eingeben. Verlangen Sie im Geschäft eine Quittung. Bei Online-Einkäufen erstellen Sie einen Printscreen der Seite.
  • Limite reduzieren: Wenn Ihre Limite sehr hoch ist und Sie eigentlich gar keine so hohe Limite benötigen, können Sie bei Ihrem Kartenherausgeber die Limite reduzieren lassen. Dadurch wird der maximale Schaden, den Betrüger anrichten können, geringer. Gut zu wissen: Bei zahlreichen Kartenherausgeber können Sie im Voraus Geld einzahlen und so Ihre Limite vorübergehend zum Beispiel für die Ferien erhöhen. Bei manchen Anbietern können Sie die Limite online oder in der App individuell anpassen.
  • Klicken Sie nie auf einen unbekannten Link in einer E-Mail oder einer SMS! Wenn Sie aufgefordert werden, auf einen Link zu klicken, um Stammdaten zu aktualisieren, dann ignorieren Sie die E-Mail. Das Gleiche gilt, wenn Sie eine Nachricht (zum Beispiel via SMS oder E-Mail) erhalten, in der Sie aufgefordert werden, eine Zahlung zu leisten. Diese Masche wird häufig von Betrügern verwendet, die sich als Paketdienste ausgeben und Sie auffordern, schnell eine kleine Gebühr zu bezahlen, damit das Paket zugestellt werden kann. Auf diese Weise versuchen die Betrüger, an Ihre Daten zu gelangen. Keine Bank, kein Kreditkarten-Anbieter, keine Behörde und keine Firma wird Ihnen einen solchen Link schicken.
  • Transaktionen deaktivieren: Bei einigen Banken und Kartenherausgebern können Sie via Online-Banking, im Online-Portal oder in der App zahlreiche Einstellungen vornehmen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, bestimmte Funktionen zu deaktivieren und bei Bedarf wieder zu aktivieren. So können Sie zum Beispiel alle kontaktlosen Zahlungen oder alle Online-Einkäufe deaktivieren.
  • Smartphone-Banken verwenden: Bei vielen Smartphone-Banken haben Sie die Möglichkeit, dass Sie nur so viel Geld ausgeben können, wie auf dem Konto ist. Oft können Sie via App einen Teil des Geldes in einen Bereich verschieben, der vor Kartentransaktionen geschützt ist. Wenn Sie nun einen grösseren Einkauf mit der Karte bezahlen möchten, können Sie das Geld per Knopfdruck auf das Konto transferieren und die Karte sofort danach verwenden.
  • Virtuelle Karten verwenden: Manche Banken bieten virtuelle Kreditkarten an. Mit diesen können Sie dann online einkaufen. Bei einigen Anbietern können Sie virtuelle Kreditkarten als Wegwerf-Kreditkarten verwenden. Nach dem Gebrauch löschen Sie die virtuelle Kreditkarte in der App wieder und es sind keine weiteren Belastungen von dieser Kartennummer möglich.
  • Antivirus-Programm verwenden: Verwenden Sie auf dem Computer und auf dem Smartphone ein Antivirus-Programm.

Weitere Informationen:
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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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