Wer Wertgegenstände sicher deponieren will, kann bei vielen Schweizer Banken ein Schliessfach mieten. Dieser Ratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen zu Bankschliessfächern in der Schweiz.
Was ist ein Bankschliessfach?
Ein Bankschliessfach ist ein sicherer Aufbewahrungsort für Wertgegenstände in einer Bank. Es handelt sich um einen kleinen Tresor, der sich zusammen mit vielen weiteren Bankschliessfächern in einem Tresorraum befindet. Sie können ein Bankschliessfach mieten, um Wertsachen vor Verlust und Diebstahl zu schützen. Die Tresorräume sind in der Regel auch gegen Feuer und Elementarschäden geschützt.
Für wen eignet sich ein Bankschliessfach?
Ein Bankschliessfach richtet sich an Personen, die wertvolle und wichtige Gegenstände sicher aufbewahren wollen. Ein Bankschliessfach ist eine Alternative für alle Personen, denen es zu unsicher ist, diese Gegenstände zu Hause aufzubewahren.
Was kann ich in einem Bankschliessfach aufbewahren?
Folgende Sachen können Sie typischerweise in einem Bankschliessfach deponieren:
- Ausweise wie einen Reisepass
- Dokumente wie Familienbüchlein, Geburtsurkunden, notarielle Urkunden und wichtige Verträge
- Schmuck
- Erbstücke
- Edelmetalle wie Gold und Silber
- Münzsammlungen
- Persönliche Gegenstände wie wichtige Fotos oder Briefe
- Digitale Datenträger wie USB-Stick oder Festplatte mit wichtigen Daten
- Bargeld
Natürlich können Sie nicht alle möglichen Gegenstände in einem Bankschliessfach lagern. Gefährliche und illegale Gegenstände wie Waffen, Drogen und chemische, biologische oder radioaktive Materialien dürfen Sie nicht deponieren. Manche Schweizer Banken verbieten auch die Lagerung von Flüssigkeiten, verderblichen Waren oder von «gefährlichen, widerrechtlich beschafften und verbotenen Sachen».
Einige Banken reglementieren sehr genau, was in einem Bankschliessfach alles deponiert werden darf.
Nicht empfohlen ist ein Bankschliessfach zur Aufbewahrung von Kunstgegenständen wie Bildern. Einige Banken verbieten die Lagerung von Bildern in ihren Schliessfächern. Bei einem Bankschliessfach ist die für die Aufbewahrung notwendige spezifische Luftfeuchtigkeit nicht gewährleistet.
Testament gehört nicht ins Schliessfach
Manche Schweizer Banken raten davon ab, das eigene Testament im Schliessfach zu lagern. Denn im Todesfall wird der Zutritt zum Tresorfach verweigert. Der Zutritt ist erst nach erfolgter Erbenvollmachtsregelung wieder möglich.
Tipp: Alle Schweizer Kantone sind gesetzlich verpflichtet, Testamente und Erbverträge aufzubewahren. Lassen Sie deshalb Testamente und Erbverträge bei der in Ihrem Wohnkanton zuständigen Aufbewahrungsstelle aufbewahren.
Welche Schweizer Banken bieten Schliessfächer an?
Viele Schweizer Banken bieten Schliessfächer an. Schliessfächer von Schweizer Banken sind beliebt: Alleine die zehn Schweizer Banken, die auf Anfrage von moneyland.ch die Anzahl Schliessfächer kommuniziert haben, kommen schweizweit auf über 350’000 Bankschliessfächer. Interessant: Die Zürcher Kantonalbank gibt an, dass ihre Schliessfächer zu etwa 60 Prozent ausgelastet sind.
In der nachfolgende Tabelle sind grosse Schweizer Banken, die grössten Kantonalbanken und einige regionale Banken aufgeführt, die ihren Kundinnen und Kunden Bankschliessfächer anbieten. Sie können auch bei regionalen Banken in Ihrer Nähe nachfragen, ob diese Schliessfächer anbieten.
Tabelle 1: Bankschliessfächer von Schweizer Banken
Bank |
Anzahl Standorte
mit Schliessfächern |
Anzahl Schliessfächer |
Aargauische Kantonalbank |
28 |
14’567 |
Bank BSU |
1 |
Keine Angaben |
Bank Cler Schrankfach |
15 |
Rund 6’100 |
Basler Kantonalbank |
7 (3 davon nicht
für neue Schliessfächer) |
Keine Angaben |
Berner Kantonalbank |
40 |
Keine Angaben |
Graubündner Kantonalbank |
Keine Angaben |
Keine Angaben |
Hypothekarbank Lenzburg |
9 |
Keine Angaben |
Luzerner Kantonalbank |
16 (4 davon mit 24h-Zugang)
in 15 Filialen |
Über 20’000,
davon über 6’000 mit 24h-Zugang |
Migros Bank |
11 |
4622 |
Raiffeisen |
Keine Angaben 1 |
Keine Angaben 1 |
Sparkasse Schwyz |
4 |
Rund 1130 |
St. Galler Kantonalbank |
35 (2 davon mit 24h-Zugang) |
Rund 25’000 |
Thurgauer Kantonalbank |
22 (2 davon mit 24h-Zugang) |
Keine Angaben |
UBS |
Die allermeisten
der 190 Filialen |
Über 200’000 |
Valiant Tresorfach |
36 |
Rund 21’000 |
Waadtländer Kantonalbank |
32 |
Rund 30’000 |
Zürcher Kantonalbank |
43 |
Über 50’000 |
1 Raiffeisen Schweiz hat keine Daten darüber, welche lokalen Raiffeisenbanken wo wie viele Bankschliessfächer anbieten. Jede Raiffeisenbank entscheidet eigenständig darüber, ob und in welchen Umfang sie ihren Kundinnen und Kunden Bankschliessfächer anbieten.
Es gibt jedoch auch Schweizer Banken, die keine Bankschliessfächer zur Verfügung stellen. Von den grössten Schweizer Banken bietet Postfinance keine Bankschliessfächer an. Auch Smartphone-Banken wie Neon und Yuh sowie Online-Broker wie Swissquote haben keine Bankschliessfächer.
Einige Banken bieten in fast allen Filialen Schliessfächer an, andere Schweizer Banken hingegen lediglich in ausgesuchten Filialen. Bei manchen Banken unterscheidet sich das Angebot an Schliessfächern auch je nach Filiale. So können sich die Grösse der Fächer oder die Öffnungszeiten unterscheiden.
Bankschliessfächer sind im Tresorraum einer Bank untergebracht. Es kann vorkommen, dass in Ihrer Bankfiliale bereits alle Schliessfächer vermietet sind. In diesem Fall können Sie Ihre Hausbank fragen, ob in einer anderen Filiale noch Bankschliessfächer verfügbar sind.
Bankenunabhängige Schliessfächer
Dieser Artikel informiert über Schliessfächer von Schweizer Banken. Neben Banken bieten in der Schweiz auch zahlreiche weitere private Anbieter Schliessfächer an. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Ratgeber-Artikel zu bankenunabhängigen Schliessfächern.
Wie eröffne ich ein Bankschliessfach?
In der Regel benötigen Sie ein Privatkonto bei der jeweiligen Bank, um bei der entsprechenden Bank überhaupt ein Bankschliessfach eröffnen zu können. Bei manchen Banken ist die Voraussetzung für ein Bankschliessfach strenger: Manche Banken setzen voraus, dass es sich bei der jeweiligen Bank um die Hausbank handelt. Auch deshalb dürfte die Hausbank für viele Interessierte die erste Anlaufstelle sein.
Da ein Privatkonto – oder allenfalls ein Kontokorrent-Konto – bei vielen Schweizer Banken eine Voraussetzung für ein Bankschliessfach ist, sollten Sie bei einem Kostenvergleich auch die Grundgebühren für das notwendige Privatkonto berücksichtigen. Bei manchen Banken reicht theoretisch auch die Eröffnung eines Sparkontos. In diesem Fall sollten Sie jedoch allfällige Gebühren für die Belastung des Sparkontos für die Kosten des Bankschliessfaches in die Rechnung einbeziehen.
In der Regel können nur volljährige Kundinnen und Kunden ein Schliessfach eröffnen. Eine Online-Eröffnung ist bei keiner der von moneyland.ch angefragten Schweizer Banken möglich. Sie müssen die Eröffnung des Schliessfachs persönlich in der Bankfiliale vornehmen. Ein Grund dafür ist, dass direkt bei der Eröffnung die Schlüssel ausgehändigt werden. Dabei müssen Sie einen Ausweis vorlegen. Es ist also nicht möglich, anonym ein Bankschliessfach bei einer Schweizer Bank zu eröffnen.
Kundinnen und Kunden mit Wohnsitz im Ausland können bei vielen Schweizer Banken kein Bankschliessfach mieten. Die Migros Bank sagt, dass im Ausland wohnhafte Schweizerinnen und Schweizer ein Bankschliessfach bei der Migros Bank eröffnen können.
Was sind die wichtigsten Punkte bei der Auswahl eines Bankschliessfaches?
Wie wichtig die einzelnen Kriterien sind, ist bis zu einem gewissen Grad auch von der individuellen Situation abhängig. Folgende wichtige Punkte sollten Sie bedenken, bevor Sie ein Schliessfach bei einer Schweizer Bank mieten:
- Standort: Wo befindet sich das Bankschliessfach? Es ist sinnvoll, wenn der Weg zum Bankschliessfach nicht zu weit ist. Optimalerweise sollte sich das Bankschliessfach in der Nähe des Wohnortes, allenfalls in der Nähe des Arbeitsortes oder auf dem Arbeitsweg befinden.
- Öffnungszeiten: Viele Bankschliessfächer haben nur eingeschränkte Öffnungszeiten. In manchen Bankfilialen sind Schliessfächer rund um die Uhr erreichbar.
- Grössen: Die benötigte Grösse hängt von den Gegenständen ab, die Sie im Bankschliessfach deponieren möchten. Achten Sie darauf, dass der Platz für Ihre Gegenstände ausreicht.
- Kosten: Für ein kleines Schliessfach müssen Sie mit Kosten zwischen 50 und 150 Franken pro Jahr rechnen. Mittelgrosse Schliessfächer sind etwas teurer, während grosse Schliessfächer weit über 1000 Franken im Jahr kosten können.
- Sicherheitsstandards und Sicherheitsvorkehrungen: Bankschliessfächer von Schweizer Banken gelten als sehr sicher. Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern. Informieren Sie sich daher über die Sicherheitsvorkehrungen wie Überwachungskameras, Alarmsysteme und Zugangskontrollen.
- Vertragliches: Üblicherweise müssen Sie ein Bankschliessfach für ein ganzes Kalenderjahr mieten, wobei Sie die Miete für das ganze Jahr im Voraus bezahlen müssen. Eröffnen Sie das Bankschliessfach im Verlaufe eines Kalenderjahres, wird bei vielen Banken die Gebühr für das erste Jahr pro rata gekürzt. Doch einige Banken kennen eine andere Regelung: Die UBS, die Berner Kantonalbank und die Hypothekarbank Lenzburg verrechnen das Schliessfach jeweils für ein Jahr ab Eröffnungsdatum. Die ZKB verrechnet die Gebühr jeweils quartalsweise. Beachten Sie auch die Kündigungsfrist. Eine Rückzahlung für bereits bezahlte Gebühren ist ausgeschlossen.
Wie teuer ist ein Bankschliessfach?
Die Kostenunterschiede für Schliessfächer sind gross. Preise sind insbesondere vom Standort und der Grösse des Bankschliessfaches abhängig, aber auch strategische Überlegungen der Bank können eine Rolle spielen.
Die nachfolgenden Tabellen geben eine grobe Orientierung. Beachten Sie aber, dass sich das Angebot bei manchen Banken je nach Filiale unterscheidet. Sowohl die Masse der Schliessfächer als auch die Kosten können sich je nach Filiale unterscheiden. Ist dies der Fall, hat moneyland.ch in der Tabelle erwähnt, für welche Filiale die angegebenen Informationen gelten.
Tabelle 2: Kosten für ein kleines Schliessfach
Bank |
Jährliche Kosten
(exkl. MWST) |
Masse Schliessfach
(in cm;
Höhe, Breite, Tiefe) |
Volumen |
Aargauische
Kantonalbank |
CHF 80.00
(Aarau) |
5.28 x 25.5 x 44.3
(Aarau) |
6 Liter |
Bank BSU |
CHF 90.00 |
6 x 30 x 50 |
9 Liter |
Bank Cler
Schrankfach |
CHF 110.00
(Zürich) |
6.08 x 60 x 48
(Zürich) |
17.5 Liter
(Zürich) |
Basler
Kantonalbank |
CHF 90.00 |
6 x 29.5 x 47
(Basel Hauptsitz) |
8.3 Liter
(Basel Hauptsitz) |
Berner
Kantonalbank |
CHF 70.00 |
Keine Angaben |
Bis 5.9 Liter |
Graubündner
Kantonalbank |
CHF 70.00 |
5 x 30 x 43 |
6.45 Liter |
Hypothekarbank
Lenzburg |
CHF 60.00
(Lenzburg) |
5 x 25 x 44
(Lenzburg) |
5.5 Liter
(Lenzburg) |
Luzerner
Kantonalbank
Bankschliessfach
mit 24h-Zugang |
CHF 120.00 |
5 x 24.5 x 35.5
(Luzern Hauptsitz) |
4.3 Liter
(Luzern Hauptsitz) |
Luzerner
Kantonalbank
Bankschliessfach |
CHF 80.00 |
5 x 23.5 x 39
(Luzern Hauptsitz) |
4.5 Liter
(Luzern Hauptsitz) |
Migros Bank |
CHF 80.00 |
Keine Angaben |
Bis 10 Liter |
Raiffeisen * |
CHF 107.00 |
Keine Angaben |
Keine Angaben |
Sparkasse Schwyz |
CHF 65.00 |
4.5 x 27.5 x 41 |
5 Liter |
St. Galler
Kantonalbank |
Ab CHF 50.00 |
4 x 23 x 38
(kleinstes Schliessfach
der SGKB) |
Ab 3.5 Liter
(kleinstes Schliessfach
der SGKB) |
Thurgauer
Kantonalbank |
CHF 60.00
(Weinfelden) |
5.5 x 25.5 x 48.5
(Weinfelden) |
6.8 Liter
(Weinfelden) |
UBS |
CHF 150.00 |
4 x 18 x 37
(Zürich Hauptsitz) |
2.7 Liter
(Zürich Hauptsitz) |
Valiant
Tresorfach S |
CHF 80.00 |
Keine Angaben |
Bis 10 Liter |
Waadtländer
Kantonalbank |
CHF 150.00 |
4 x 20 x 37 bis
10 x 30 x 52 |
3 bis 15.6 Liter |
Zürcher Kantonalbank
Schrankfächer |
CHF 90.00 |
3 x 24.5 x 37 |
2.7 Liter |
Zürcher Kantonalbank
Autosafes |
CHF 120.00 |
3.7 x 23.5 x 32.5 |
2.8 Liter |
* Empfehlung von Raiffeisen Schweiz an die unabhängigen lokalen Raiffeisenbanken. Je nach Raiffeisenbank gibt es Unterschiede bei den Konditionen.
Die Mietgebühren für die kleinsten Schliessfächer von Schweizer Banken bewegen sich in der Regel je nach Anbieter und Filiale zwischen 50 und 150 Franken pro Jahr. Bei den meisten Banken erhalten die Kundinnen und Kunden dafür ein Tresorfach mit drei bis zehn Litern Volumen. Wenn Sie Dokumente deponieren möchten, dann achten Sie darauf, dass Sie Dokumente der Grösse A4 deponieren können. Das ist nicht bei allen Schliessfächern möglich.
Tabelle 3: Kosten für ein grosses Schliessfach
Bank |
Jährliche Kosten
(exkl. MWST) |
Masse Schliessfach
(in cm;
Höhe, Breite, Tiefe) |
Volumen |
Aargauische
Kantonalbank |
CHF 600.00
(Aarau) |
90.4 x 25.5 x 96.3 |
2215 Liter |
Bank BSU |
CHF 580.00 |
50 x 60 x 50 |
150 Liter |
Bank Cler
Schrankfach |
CHF 1'300.00
(Genf) |
94 x 90 x 48
(Genf) |
406 Liter
(Genf) |
Basler
Kantonalbank |
CHF 1'500 |
99 x 57 x 134 |
756 Liter |
Berner
Kantonalbank |
CHF 650.00 |
Keine Angaben |
Ab 200 Liter |
Graubündner
Kantonalbank |
CHF 550.00 |
60 x 60 x 43 |
155 Liter |
Hypothekarbank
Lenzburg |
CHF 840.00
(Hauptsitz Lenzburg) |
181 x 55 x 44
(Hauptsitz Lenzburg) |
438 Liter
(Hauptsitz Lenzburg) |
Luzerner Kantonalbank
Bankschliessfach
mit 24h-Zugang |
CHF 240.00
(Luzern Hauptsitz) |
23 x 24.5 x 35.5
(Luzern Hauptsitz) |
20 Liter
(Luzern Hauptsitz) |
Luzerner Kantonalbank
Bankschliessfach |
CHF 400.00
(Luzern Hauptsitz) |
57 x 58 x 48
(Luzern Hauptsitz) |
158 Liter
(Luzern Hauptsitz) |
Migros Bank |
CHF 550.00 |
Keine Angaben |
Über 100 Liter |
Sparkasse Schwyz |
CHF 350
(Hauptsitz Schwyz) |
59.5 x 59.5 x 41
(Hauptsitz Schwyz) |
145 Liter
(Hauptsitz Schwyz) |
Thurgauer
Kantonalbank |
CHF 300.00
(Weinfelden) |
60 x 56 x 46
(Weinfelden) |
155 Liter
(Weinfelden) |
UBS |
CHF 2'425.00 |
180 x 70 x 50
(Zürich Hauptsitz) |
630 Liter
(Zürich Hauptsitz) |
Valiant
Tresorfach XL |
CHF 480.00 |
Keine Angaben |
Über 100 Liter |
Waadtländer
Kantonalbank |
CHF 3'650 |
95-200 x 56-120 x 45-95 |
Bis zu 1200 Liter |
Zürcher Kantonalbank
Schrankfächer |
CHF 960.00 |
91 x 61 x 92 |
511 Liter |
Zürcher Kantonalbank
Autosafe |
CHF 300.00 |
18.6 x 23.5 x 32.5 |
14 Liter |
Das Volumen der grössten Fächer unterscheidet sich je nach Bank stark. Ein Schliessfach mit mehreren hundert Liter Volumen kann je nach Bank über 1000 Franken im Jahr kosten.
Wie sind die Öffnungszeiten der Bankschliessfächer?
Die meisten Bankschliessfächer sind nur während den regulären Öffnungszeiten der entsprechenden Bankfiliale erreichbar. Damit sind die Banksafes typischerweise zwischen etwa 9 Uhr und 16 Uhr erreichbar. Je nach Bankfiliale sind die Zugangszeiten zu den Schliessfächern sogar eingeschränkter als die Öffnungszeiten der Filiale. Ein Beispiel dafür ist die Filiale am Hauptsitz der Basler Kantonalbank. Über Mittag ist der Zugang zu den Tresorfächern nicht möglich, obwohl die Filiale eigentlich geöffnet ist.
Einige Banken bieten in ausgewählten Filialen auch einen Zugang rund um die Uhr an. Beispiele dafür sind die Filialen Goldach und Herisau der St. Galler Kantonalbank, die Filialen Ermatingen und Bischofszell der Thurgauer Kantonalbank und die Filialen Luzern-Hauptsitz, Sursee, Emmenbrücke und Willisau der Luzerner Kantonalbank. Auch manche Raiffeisenbanken bieten an einigen Standorten einen Zugang rund um die Uhr an. Die Zürcher und Aargauische Kantonalbank bieten in einigen Filialen eine ähnliche Dienstleistung an, allerdings ist der Zugang in der Nacht zwischen 23.30 Uhr und 5.30 Uhr beziehungsweise zwischen 0.30 Uhr und 5.30 Uhr nicht möglich.
Unterliegen Bankschliessfächer dem Bankgeheimnis?
Ja, Schliessfächer von Schweizer Banken unterliegen dem Bankgeheimnis.
Grundsätzlich dürfen Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter keine Informationen zu einer Bankbeziehung an Dritte und Behörden weitergeben.
Es gibt jedoch Ausnahmen: Gerichte können Schweizer Banken verpflichten, Informationen zu einem Bankschliessfach an Behörden weiterzugeben. Dies kann im Rahmen eines Strafverfahrens der Fall sein, zum Beispiel wegen des Verdachts auf Steuerbetrug. Bei einer angehenden Zwangsvollstreckung eines Kunden oder einer Kundin können Banken verpflichtet werden, Daten an das Betreibungs- und Konkursamt herauszugeben. Ausserdem können Gerichte Banken dazu zwingen, als Zeuge mitzuwirken. Je nach Situation muss die Bank den Tresor aufbrechen lassen.
Weiss die Bank, was im Bankschliessfach deponiert ist?
Nur die Mieterinnen und Mieter selbst wissen, was genau in den Schliessfächern gelagert wird.
Die Bank weiss zwar nicht, was in den Bankschliessfächern liegt. Sie hat aber das Recht, bei Verdachtsmomenten Aufklärung über den Inhalt zu verlangen. Es ist ihr in Ausnahmefällen auch erlaubt, den Safe aufbrechen zu lassen.
Wie sicher sind Bankschliessfächer?
Schweizer Bankschliessfächer gelten als sehr sicher. Nur selten dringen Kriminelle in Tresorräume von Schweizer Banken ein und stehlen den Inhalt aus Bankschliessfächern. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Einbruch zu Hause der Tresor leer geräumt wird, ist höher.
Schäden können auch bei einem Brand oder bei Naturgewalten wie einer Überschwemmung entstehen. Schweizer Banken übernehmen solche Schäden in der Regel nicht. Die Schweizer Banken schreiben im Kleingedruckten, dass sie für allfällige Schäden ausschliesslich bei grober Fahrlässigkeit der Banken für den Schaden aufkommen. Schäden durch Schimmelbefall und Feuchtigkeit übernehmen Schweizer Banken nicht.
Sind die Bankschliessfächer versichert?
Nein, Bankschliessfächer bei Schweizer Banken sind in der Regel nicht versichert. Dies im Unterschied zu vielen Schliessfächern, die von bankenunabhängigen Unternehmen angeboten werden.
Aus diesem Grund ist es ratsam, eine Versicherung bei einer Schweizer Versicherungsgesellschaft abzuschliessen. Sie können viele Gegenstände über die Haushaltversicherung abdecken. Informieren Sie sich bei Ihrer Versicherungsgesellschaft darüber, wie Sie den Schliessfachinhalt am besten versichern. In vielen Fällen reicht die Deckung über die Hausratversicherung nicht aus. Dann kann eine Wertsachenversicherung eine Option sein.
Wichtig ist, dass Sie für den Schadenfall vorsorgen. Denn im Schadenfall müssen Sie nachweisen, welche Gegenstände Sie im Bankschliessfach aufbewahrt haben. In der Praxis ist dies nicht immer einfach möglich. Dokumentieren Sie mit einer Inventarliste, welche Gegenstände Sie in Ihrem Bankschliessfach deponieren. Fotografieren Sie als Nachweis zum Beispiel Kaufbelege (zum Beispiel bei Schmuck) oder Auszahlungsbelege (zum Beispiel bei Bargeld). Bei Bargeld sollten Sie den Betrag, die Anzahl der Scheine und den Zeitpunkt der Einlagerung notieren.
Die Schweizer Banken betonen, dass sie den Tresorraum in der Kundentresoranlage mit der gleichen Sorgfalt verschliessen und sichern, wie die zur Aufbewahrung ihrer eigenen Wertsachen dienenden Räume. Die Banken schreiben im Kleingedruckten oft, dass sie für jeden Schaden haften, der aus der Nichterfüllung dieser Sorgfaltspflicht entstehen sollte.
Was passiert, wenn ich einen Schlüssel verliere?
Zu einem Bankschliessfach einer Schweizer Bank erhalten die Kundinnen und Kunden jeweils zwei Schlüssel. Gehen Ihnen die Schlüssel verloren, muss das Schloss komplett ersetzt werden. Die Kosten für den Austausch werden Ihnen in Rechnung gestellt. Einige Privathaftpflichtversicherungen übernehmen diese Kosten.
Bei einigen Banken ist es auch möglich, gegen eine zusätzliche Gebühr die Schlüssel deponieren zu lassen.
Können andere Personen auf das Bankschliessfach zugreifen?
Bei vielen Banken ist es möglich, dass Sie einer Drittperson eine Vollmacht für den Zugang zum Bankschliessfach geben können. Füllen Sie dazu die entsprechenden Unterlagen der Bank aus. Danach erhält die bevollmächtigte Person die Möglichkeit, auf das Bankschliessfach zuzugreifen.
Was sind die Vorteile eines Bankschliessfaches?
Der Hauptvorteil eines Bankschliessfaches ist, dass der Schutz von wertvollen Sachen in einem Tresorraum einer Bank deutlich höher ist als zu Hause. Die Wertsachen sind im Banksafe besser vor einem Einbruch und Diebstahl oder Beschädigung durch Feuer und Wasser im eigenen Heim geschützt.
Die Gegenstände im Bankschliessfach können diskret aufbewahrt werden.
Gut zu wissen ist zudem, dass auch bei einem allfälligen Konkurs der Bank der Inhalt des Banksafes weiterhin dem Mieter oder der Mieterin des Schrankfaches gehört.
Was sind die Nachteile eines Bankschliessfaches?
Oft sind Bankschliessfächer an Öffnungszeiten gebunden. Sie müssen sich daher an die Öffnungszeiten des Bankschliessfachs richten – ausser Sie haben ein Schliessfach, zu dem Sie rund um die Uhr Zugang haben.
Der Standort des Schliessfaches kann je nach Situation nicht optimal gelegen sein. Damit können Umwege notwendig werden, um an das Schliessfach zu gelangen.
Wenn Sie die Schlüssel verlieren, können für das Aufbrechen des Schliessfaches hohe Kosten entstehen.
Weiterführende Informationen:
Bankenunabhängige Schliessfächer im Vergleich
Vergleich Schweizer Privatkonten
Vergleich Schweizer Sparkonten
Vergleich Hausratversicherungen