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Anlegen & Vorsorge

Forex-Trading: Achtung vor Kostenfallen

21. Oktober 2021 - Benjamin Manz

Online-Broker ermöglichen heutzutage einen einfachen Zugang zum Devisenhandel. Wie viel Forex-Trading kostet, und wie Sie böse Überraschungen vermeiden, erfahren Sie im folgendem Ratgeber von moneyland.ch.

Wie bei allen Geschäftstätigkeiten sollten Sie auch beim Forex-Trading die Kosten von Beginn an im Blick behalten, unabhängig davon, ob Sie sich für einen Schweizer oder internationalen FX-Broker entscheiden. Auch Schweizer Broker und Banken orientieren sich bei der Festsetzung der Devisengebühren im Wesentlichen an internationalen Standards.

In erster Linie fallen im Währungshandel die im Kurs enthaltenen Spread-Kosten an. Im Unterschied zum Aktienhandel sind im Forex-Handel fixe Transaktionskosten in der Form von Courtagen eher unüblich. Einige Broker (wie Cornèrtrader) erheben jedoch eine Transaktionsgebühr, wenn Sie Geschäfte unter einer bestimmten Grösse tätigen.

Daneben kann es je nach Broker und Trading-Verhalten weitere Kosten geben. Zum Beispiel können beim Halten der Positionen über Nacht Rollover-Kosten anfallen oder es kann Kosten für spezielle freiwillige Dienstleistungen geben. Inaktivitätsgebühren sind wie im Aktienhandel auch im Devisenhandel verbreitet: Wer während eines bestimmten Zeitraums nicht handelt, muss eine Gebühr begleichen. Eine solche gibt es zum Beispiel bei der Saxo Bank in der Höhe von 89 Franken pro Quartal.

Spread-Gebühren als Hauptkostentreiber

Hauptkostentreiber im Forex-Trading sind die so genannten Spreads. Der Spread – auch bekannt als Geld-Brief-Spanne – ist die Differenz zwischen dem aktuellen Kauf- und Verkaufspreis der Währung.

Die Höhe der Spreads variieren je nach Währungspaar. Ausserdem können die Spreads je nach Handelsvolumen, Eigenkapital und Anbieter unterschiedlich hoch sein.

Spreads in Abhängigkeit zum Volumen und Eigenkapital

Die Breite der Spreads ist häufig vom getradeten Volumen abhängig. 

Auch das investierte Eigenkapital kann sich auf die Spread-Kosten auswirken. Hier gilt die Faustregel: Je höher das Eigenkapital, desto enger sind die Spreads, desto günstiger also die FX-Trades. Swissquote beispielsweise bietet je nach Höhe des Eigenkapitals drei verschiedene Spreads pro Währungspaar an.

Schweizer Forex-Broker vergleichen

Die Forex-Gebühren unterscheiden sich je nach Plattform und Anbieter. Ein vorgängiger Vergleich der verschiedenen Forex-Broker lohnt sich deshalb. Beachten Sie, dass die Kosten je nach Währungspaar ganz unterschiedlich ausfallen können.

Beispiel: Sie sind am häufigsten Währungspaar EURUSD interessiert. Swissquote offeriert das Währungspaar EUR/USD je nach Eigenkapital zu Minimalspreads von 1.7 Pips (Eigenkapital von 1000 bis 10'000 US Dollar), 1.4 Pips (Eigenkapital von 10'000 bis 50'000 US Dollar) oder 1.1 Pips (Eigenkapital ab 50'000 US Dollar).

Bei der Saxo Bank liegen die Kosten für dasselbe Währungspaar EUR/USD zum untersuchten Zeitpunkt bei 2.3 Pips (Classic-Konto mit Mindesteinlage von 2000 Schweizer Franken) beziehungsweise bei 2 Pips (Platinum-Konto mit Mindesteinlage von 250'000 Franken).

Achtung vor variablen Spreads

Beachten Sie, dass Forex-Broker im Fall einer hohen Marktvolatilität oder Illiquidität einer Währung die Spreads anpassen können. Die Spreads können sich dann plötzlich ausweiten, das heisst die entsprechenden Kosten können markant steigen. Das kann zum Beispiel kurz nach der Publikation von marktrelevanten Informationen – etwa von Nationalbanken – der Fall sein. Aber auch bei Handelsbeginn oder gegen Handelsschluss grösserer Börsen können sich die Spreads weiten.

Spreads: was sind Pips?

Forex-Spreads werden in Pips angezeigt. Ein Pip repräsentiert in der Regel die letzte Ziffer einer Kursangabe. Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs ist die Gebühr des Brokers.

Beispiel: Sie möchten Euro mit Schweizer Franken kaufen (im Jargon: «EURCHF long gehen»), da Sie annehmen, dass der Euro gegenüber dem Schweizer Franken nächstens an Wert gewinnt. Sie kaufen also das Währungspaar EUR/CHF.

Der Broker zeige für das Währungspaar EUR/CHF die Kurse von 1.0948 (Bid) und 1.0951 (Ask) an. Der Spread entspricht folglich 0.0003 Franken, das heisst 3 Pips.

Wenn Sie nun 10'000 Euro kaufen, kostet Sie das 10'951 Franken. Bei einem anschliessenden Verkauf der Euro-Position (unter der Annahme, dass der Kurs in der Zwischenzeit konstant blieb), erhalten Sie aber bloss 10'948 Franken zurück. Folglich bezahlten Sie für diesen Trade 3 Franken.

Gebühren beim gehebelten Trading

Aufgrund der meist kleinen Schwankungen im Forex-Handel wird üblicherweise mit dem Einsatz von Hebeln getradet. Damit kann sich der Gewinn markant erhöhen, wobei aber auch das Verlustrisiko entsprechend steigt. Bei Swissquote beispielsweise können Währungen bis zu einem Hebel von 1:100 gehandelt werden. Das bedeutet, dass Sie für je 1 Franken (oder eine andere Währungseinheit), den Sie investieren, bis zu 100 Franken der Zielwährung kaufen können.

Wenn Sie Devisen mit Hebeleinsatz handeln, nehmen Sie als Trader vorübergehend gleichsam einen Kredit bei Ihrem Broker auf und investieren diesen anschliessend. Zur Absicherung verlangen Forex-Broker dafür eine Sicherungseinlage – auch bekannt als Margin.

Wenn die Sicherungseinlage zwischenzeitliche Verluste einer Position nicht mehr decken kann, erfolgt in der Regel ein Nachschussaufruf – auch bekannt als Margin-Call. In diesem Fall hat der Trader die Wahl entweder die Position – mit Verlust – zu schliessen oder mit weiteren Eigenmitteln die Margin zu erhöhen.

Allerdings: Nicht alle Broker warnen Sie in Form einer Nachschussforderung. Einige Forex-Broker verkaufen Ihre Währung einfach, wenn Ihre Marge überschritten wird, was in der Regel zu Verlusten für Sie führt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie immer nur einen kleinen Prozentsatz Ihrer verfügbaren Sicherungseinlage verwenden. So können Sie größere Schwankungen in Kauf nehmen, ohne Gefahr zu laufen, dass Ihre Währung zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkauft wird.

Im günstigen Fall kostet der Einsatz von Hebeln im Forex-Trading zwar nichts, doch können beim Halten von Long-Positionen über Nacht (Overnight) oder während der Wochenenden Zinskosten anfallen. Im Jargon spricht man von Rollover-Zinsen.

Die Finanzierungskosten werden wie bei einem Kredit anhand eines jährlichen Kreditzinssatzes auf die Anzahl Tage (oder Nächte) heruntergerechnet. Aufgrund der kostspieligen Finanzierungskosten werden mehrheitlich Intraday-Trades realisiert. Die Trades werden also am gleichen Tag eröffnet und wieder geschlossen.

Extra-Gebühren für freiwillige Services

Im Fall von optionalen Dienstleistungen können Sie als Kunde selber wählen, ob Sie diese in Anspruch nehmen möchten. Zu den Zusatzleistungen können zum Beispiel News-Services, Daten-Abos oder Sentiment-Analysen gehören. Weitere Gebühren fallen häufig für Steuerauszüge, Zahlungsausgänge oder Telefonate an.

Weitere Informationen:
Forex-Rechner: Gewinn und Verlust
Forex-Rechner: Positionsgrösse
Forex-Rechner: Stop Loss und Take Profit
Pip-Rechner
Schweizer Forex-Trading
Was sind Spreads?

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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