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Anlegen & Vorsorge

Das müssen Anleger über Aktienrückkäufe wissen

5. Mai 2025 - Dan Urner

Bei einem Aktienrückkauf erwirbt ein Unternehmen eigene Aktien. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was hinter der Praxis steckt – und wie Sie als Anlegerin oder Anleger profitieren können.

Dass eine Aktiengesellschaft eigene Anteile vom Markt zurückkauft, ist ein gängiger Vorgang. Die Rede ist hierbei von einem Aktienrückkauf, auf Englisch von einem «share buyback» oder «stock buyback». In diesem Ratgeber beantwortet Ihnen moneyland.ch alle wichtigen Fragen zum Thema.

Was ist ein Aktienrückkauf?

Als Aktienrückkauf wird der Vorgang bezeichnet, bei dem eine Aktiengesellschaft Anteile am eigenen Unternehmen erwirbt. Dafür nutzt die Firma in der Regel überschüssiges Kapital. Rückkaufprogramme werden in aller Regel an der Generalversammlung beschlossen. Unternehmen in der Schweiz dürfen bei einem Aktienrückkauf gemäss Obligationenrecht maximal 10 Prozent ihrer Firmenanteile erwerben.

Es gibt grundlegend zwei verschiedene Arten von Aktienrückkäufen:

  • An der Börse: Diese Version ist am weitesten verbreitet. Dabei kauft das Unternehmen an der Börse über einen bestimmten Zeitraum schrittweise Anteile zurück.
  • Direkt bei den Aktionären und Aktionärinnen: Das Unternehmen unterbreitet den Aktionärinnen und Aktionären direkt ein Kaufangebot.

Rückkaufprogramme sind in der Schweiz relativ verbreitet: Im Jahr 2022 kauften Schweizer Unternehmen an der Schweizer Börse (SIX) gehandelte Aktien im Gesamtwert von 34 Milliarden Franken zurück. Dies entspricht 3.7 Prozent der damaligen Marktkapitalisierung.

Wieso kauft ein Unternehmen eigene Aktien zurück?

Für Aktienrückkäufe kann es verschiedene Motive geben. Häufig liegen einer oder mehrere der folgenden Beweggründe vor:

  • Vertrauen stärken: Ein Aktienrückkauf eines Unternehmens soll positive Signale aussenden: Die Firma gibt der Aussenwelt demonstrativ zu verstehen, dass es von seiner Zukunft und seinem Geschäftsmodell überzeugt ist. Dies kann potenzielle Anlegerinnen und Anleger zu einer Investition in das Unternehmen animieren – und dazu beitragen, einen schwächelnden Aktienkurs zu stabilisieren.
  • Liquidität nutzen: Verzeichnet eine Firma einen Liquiditätsüberschuss, kann ein Aktienrückkauf als probates Mittel dienen, überzähliges Kapital loszuwerden.
  • Übernahmen verhindern: Aktienrückkäufe können als Schutzschild gegen unliebsame Übernahmen dienen. Der Grund: Je mehr Aktien im direkten Eigentum des Unternehmens stehen, desto weniger Anteile können am freien Markt erworben werden. Die Aktiengesellschaft sichert sich so mehr Anteile und Kontrolle über die eigene Firma.

Was sind die Vorteile für Anlegerinnen und Anleger?

Aktienrückkäufe verringern das an der Börse verfügbare Aktienangebot. Dies bedeutet, dass sich Unternehmensgewinne und Dividenden auf weniger Anteilsscheine verteilen – und sich somit der Gewinn pro Aktie erhöht. Aktienrückkäufe schlagen sich häufig in steigenden Kursen nieder. Oft genügt bereits die Ankündigung eines Rückkaufprogramms für Zugewinne. Beachten Sie indes, dass sich Kursgewinne häufig nur kurzzeitig einstellen.

Welche Risiken und Nachteile gibt es zu beachten?

Kritikerinnen und Kritiker sehen in Rückkaufprogrammen schlecht investiertes Geld – und häufig gar eine unkreative Verzweiflungstat, um Aktionärinnen und Aktionäre bei Laune zu halten. Folgenden möglichen Nachteilen und Risiken sollten Sie sich bewusst sein:

  • Kein langfristiger Mehrwert: Aktienrückkäufe entfalten ihren Effekt meist nur kurzfristig. Gibt ein Unternehmen Geld für einen Aktienrückkauf aus, kann es das Geld nicht für Investitionen oder langfristige Projekte verwenden. Dies kann gefährlich sein, wenn eigentlich nötige Investitionen aufgeschoben oder gestrichen werden. 
  • Mögliche Schulden: Aktienrückkäufe können die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens gefährden – dies gilt erst recht, wenn sie fremdfinanziert werden und eine hohe Verschuldung nach sich ziehen.
  • Schlechter Zeitpunkt: Wird ein Aktienrückkauf zu einem schlechten Zeitpunkt vorgenommen – etwa bei einem vergleichsweise hohen Aktienkurs –, kann dies dem Unternehmen teuer zu stehen kommen.

Kann ich gezielt in Aktienrückkäufe investieren?

Wer gezielt in Firmen investieren will, die ein Aktienrückkaufprogramm lancieren, muss grundsätzlich aufmerksam die Wirtschafts- und Finanznachrichten verfolgen – und sich dann im besten Fall frühzeitig die Aktie sichern. Dies kann für Kleinanlegerinnen und Kleinanleger mühselig und kompliziert sein. 

Wenn Sie von Aktienrückkäufen profitieren möchten, Ihnen der oben erwähnte Aufwand aber wenig verlockend erscheint, können spezialisierte Exchange Traded Funds (ETF) eine Alternative sein. Diese sogenannten Buyback-ETF bilden Aktienindizes ab, die Unternehmen mit Rückkaufprogrammen umfassen. Die genauen Aufnahmekriterien variieren je nach Index.

Ein Beispiel: Der Nasdaq Global Buyback Achievers Index setzt sich ausschliesslich aus Firmen zusammen, die in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl ihrer an der Börse erhältlichen Aktien um mindestens 5 Prozent reduziert haben.

 

Beachten Sie, dass die Indizes – und somit auch die ETF – Titel nur basierend auf vergangenen Aktienrückkäufen aufnehmen. Dass die Unternehmen auch künftig Aktien zurückkaufen, ist nicht garantiert.

Ein allzu einseitiger Fokus auf Buyback-Aktien und -ETF ist ohnehin nicht empfehlenswert. Wichtig ist, dass Sie Ihre Diversifikation nicht vernachlässigen. Denkbar ist eine gezielte Investition in Unternehmen mit Aktienrückkäufen etwa im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie mit einem ETF auf einen Welt-Index als Kern («Core») und einem Buyback-ETF oder Einzelaktien als ergänzenden «Satelliten».

 

Wie gut performen Aktienrückkaufs-ETF?

Der Performance-Vergleich zwischen einem Buyback-ETF und einem ETF auf den populären Welt-Index MSCI World ergibt ein uneinheitliches Bild: Über fünf Jahre liegt der auf Aktienrückkäufe fokussierte ETF vorn, während sich der breitere Welt-ETF über zehn Jahre durchsetzt.

 

Wichtig: Bei solchen Resultaten handelt es sich bloss um Momentaufnahmen. Je nach Zeitraum können sich andere Ergebnisse einstellen. Die Daten stellen auch keinen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar – denn diese lässt sich nie voraussagen. Theoretisch sind zu jedem Zeitpunkt hohe Gewinne ebenso wie hohe Verluste möglich.

Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.

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Redaktor Dan Urner
Dan Urner ist Redaktor bei moneyland.ch.
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