Viele Anlegerinnen und Anleger träumen vom schnellen Geld. Leider ist das meistens unrealistisch. Seien Sie vorsichtig bei hohen Renditeversprechen, wie sie von dubiosen Finanzberatern im Internet versprochen werden. Die verheissungsvollen Ankündigungen sind meistens nur heisse Luft, und im schlimmsten Fall verlieren Sie Ihr ganzes Geld.
Trotzdem gibt es auch seriöse Anlagen mit guten Renditemöglichkeiten. Allgemein gilt aber immer die Faustregel: Anlagen mit einer höheren Renditemöglichkeit sind riskanter, Anlagen mit geringem Verlustrisiko in der Regel weniger rentabel. moneyland.ch hat für Sie sieben populäre Investitionsmöglichkeiten untersucht und sagt Ihnen, was sie taugen.
1. Einzelaktien
Wenn Sie risikofreudig sind, können Sie einzelne Aktien kaufen. Im Gegensatz zu einer diversifizierten Anlage ist hier eine Verdopplung des Vermögens innerhalb weniger Monate oder sogar Tage möglich.
Wer Anfang 2023 auf die Tesla-Aktie gesetzt hat, konnte seinen Einsatz bis Ende Juli mehr als verdoppeln (Performance von 126 Prozent in USD). Mit der Halbleiteraktie Nvidia konnte dank der Euphorie am Markt rund um das Thema künstliche Intelligenz seit Jahresbeginn sogar mehr als eine Verdreifachung erzielt werden. Ein weiteres anschauliches Beispiel für eine rasante Verdopplung stellt die Aktie von Tupperware dar. Der Wert der Aktie hat sich Ende Juli 2023 innerhalb von zwei Tagen mehr als verdoppelt. Achtung: Es gibt natürlich auch viele Beispiele, bei denen Aktien innerhalb kurzer Zeit sehr grosse Kursverluste erlitten haben.
Ruckartige Kursanstiege kommen immer wieder vor, der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen. Und nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig besteht bei Einzelaktien ein erhebliches Verlustrisiko, bis hin zum Totalverlust. Im Gegensatz dazu nimmt bei einem diversifizierten Aktieninvestment, beispielsweise mit ETF, diese Gefahr mit der Zeit ab.
Aktien können Sie unkompliziert über ein Wertschriftendepot bei einer Bank oder einem spezialisierten Online-Broker erwerben. Dabei sollten Sie Kosten wie Depotgebühren und Courtagen beachten.
2. Aktien-ETF
Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein passiver Anlagefonds, mit dem Sie gleichzeitig in zahlreiche Aktien investieren und damit Ihr Verlustrisiko verkleinern können.
Mit einem breit diversifizierten Investment in den Schweizer Aktienmarkt konnten Sie in der Vergangenheit deutlich höhere Renditen erzielen als mit konservativen Anlagen wie Sparkonten oder Kassenobligationen. Hätten Sie beispielsweise Ende Juli 2013 in den Swiss Performance Index (SPI) investiert, so hätten Sie bis Ende Juli 2023 eine Rendite von 102 Prozent erzielt. Innert 10 Jahren hätten Sie also Ihren Anfangsbetrag etwas mehr als verdoppelt.
Die Überperformance gegenüber konservativen Anlagen wie Sparkonten ist zumindest kurzfristig nicht ohne Risiko. Denn selbst bei einem breit diversifizierten Investment in Schweizer Aktien, beispielsweise mit einem ETF auf den Aktienindex SPI, kommt es von Zeit zu Zeit zu deutlichen Rückschlägen.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment ist also neben einer breiten Diversifikation auch ein langer Atem und starke Nerven, um zeitweilige Verluste auszusitzen. Faustregel: Sie sollten mindestens 10 Jahre Zeit haben, wenn Sie in den Aktienmarkt investieren möchten.
Der An- und Verkauf ähnelt jenem von Einzelaktien: Sie müssen lediglich ein Wertschriftendepot bei einem Online-Broker oder einer Bank eröffnen. Behalten Sie die Gebühren im Hinterkopf. Wählen Sie einen möglichst günstigen Broker.
Rendite und Risiko
Wenn Sie Ihr Geld in möglichst kurzer Zeit vermehren wollen, müssen Sie Risiken eingehen. Risiko und Rendite sind eng miteinander verknüpft. Allgemein gilt die Faustregel: Anlagen mit einer höheren Renditemöglichkeit sind riskanter, Anlagen mit geringem Verlustrisiko weniger rentabel.
3. Sparkonto
Es ist die wohl traditionellste Form der Geldanlage: Sie deponieren eine Summe auf einem Sparkonto einer Bank. Sie erhalten in der Regel einen jährlichen Zins, die Kontoführung ist bei den meisten Schweizer Banken kostenlos.
Das Guthaben wächst – je nach Zinssatz – langsam und stetig, das Gewinnpotenzial kommt aber bescheiden daher. Wenn Sie bei einem aktuellen Durchschnittszinssatz von rund 0.7 Prozent Geld auf ein Sparkonto einzahlen, müssen Sie sich sogar ohne Berücksichtigung der Inflation 100 Jahre lang gedulden, ehe sich der Betrag verdoppelt hat. Das können Sie mit dem Sparrechner einfach nachrechnen.
Die Rendite mag gering ausfallen: die Risiken allerdings auch. Wenn Sie Ihr Geld auf einem Sparkonto anlegen, ist das Verlustrisiko im Gegensatz zu einem Aktieninvestment sehr überschaubar. Einlagen bis 100’000 Franken sind pro Bank und Kunde über die Einlagensicherung abgesichert. Die meisten Kantonalbanken verfügen im Ernstfall gar über eine Staatsgarantie.
Sparkonten können Sie unkompliziert bei allen Schweizer Retailbanken eröffnen. Der Sparkonto-Vergleich hilft Ihnen dabei, den besten Zins zu finden.
72er-Regel
Wie lange geht es, bis sich ein Investment verdoppelt? Eine einfache Weise zur Abschätzung der Verdopplungsdauer ist die sogenannte 72er-Regel.
Die Regel besagt, dass Sie die Verdopplungsdauer erhalten, wenn Sie 72 durch die Jahresrendite teilen. Beispiel: Bei einer Rendite von acht Prozent dauert es neun Jahre (72 geteilt durch 8), bis sich Ihr Investment verdoppelt hat.
Für die genaue Berechnung der Verdopplungsdauer können Sie den Sparrechner auf moneyland.ch nutzen.
4. Roulette
Das französische Roulette ist das wohl berühmteste Beispiel für ein Glücksspiel, in dem Sie Ihr Geld einfach und schnell verdoppeln, aber auch ebenso schnell verlieren können. Dabei setzen Sie auf eine einfache Chance: Sie wetten beispielsweise entweder darauf, dass die Roulettekugel auf einer roten oder schwarzen Zahl oder aber auf einer geraden oder ungeraden Zahl liegen bleibt. Es gibt je 18 rote und schwarze Zahlen, zusätzlich die 0.
Wenn Sie sich am Roulette-Tisch einmalig für eine einfache Chance entscheiden, beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Verdopplung Ihres Einsatzes 48.6 Prozent. Die 0 sorgt für eine Gewinnwahrscheinlichkeit unter 50 Prozent.
Das Risiko liegt auf der Hand: So schnell und einfach Sie Ihren Einsatz verdoppeln können, so rasch können Sie den Betrag auch verlieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das investierte Geld verlieren, liegt bei 51.4 Prozent. Und ohnehin gilt: Glücksspiele bergen ein erhebliches Suchtrisiko, sind also nicht zu empfehlen.
Roulette gehört zum Standardangebot von Spielhallen und ist zudem ein üblicher Bestandteil von Online-Casinos. moneyland.ch rät aber von Roulette und anderen Geldspielen ab, da die Verlustrisiken grösser sind als die Gewinnchancen.
5. Day-Trading
Neben Einzelaktien und ETFs stehen risikofreudigen Anlegerinnen und Spekulanten viele noch riskantere Trading-Möglichkeiten offen. Diese versprechen schnelle und hohe Gewinne, führen in der Realität aber mindestens eben so oft zu hohen Verlusten. Verbreitet bei Day-Tradern sind beispielsweise CFD, Forex-Trading, Optionen und Futures.
Angenommen Sie kaufen einen CFD auf eine Aktie, sie wetten also auf einen steigenden Aktienkurs. Bei einem eingesetzten Kapital (Margin) von 1000 Franken und einem Hebel von 20:1 bedeutet dies, dass Sie Ihren Einsatz verdoppeln (abzüglich Kosten), wenn der Aktienkurs um fünf Prozent ansteigt. Wenn der Aktienkurs hingegen um fünf Prozent fällt, erleiden Sie einen Totalverlust.
CFD, Forex und weitere riskante Produkte haben meist eine Hebelwirkung auf den Basiswert. Einerseits kann damit eine Vervielfachung des Einsatzes innerhalb kürzester Zeit erreicht werden. Andererseits wirkt der Hebel auch nach unten: In kurzer Zeit können Sie Ihren gesamten Einsatz verlieren. In einigen Fällen ist es sogar möglich, dass Sie noch Geld nachschiessen müssen. Ein häufiges Traden hat ausserdem den negativen Effekt, dass hohe Kosten anfallen («Hin und Her macht Taschen leer»). Für die allermeisten Anlegerinnen und Anleger ist es deshalb sinnvoller, passiv zu investieren.
Voraussetzung für das Traden von riskanteren Produkten ist ein Wertschriftendepot bei einer Bank oder spezialisierten Online-Trading-Plattform.
Geldtipp
Wenn Sie mehr Geld auf dem Konto haben möchten, sollten Sie nicht nur über möglichst lukrative Anlagen nachdenken. Sie sollten auch Ihre Ausgaben und Kosten senken. Meistens ist es viel einfacher, 1000 Franken an Kosten einzusparen, als 1000 Franken mit einem Investment zu gewinnen. Auf moneyland.ch finden Sie diverse Vergleiche und Artikel, die Ihnen beim Kosten sparen helfen.
6. Gold
Dem Edelmetall Gold eilt ein Ruf als sicherer Hafen in Krisen voraus. Es ist seit langer Zeit als Wertanlage gefragt, vor allem in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Zwischen Ende 2015 und Mitte 2020 hat sich der Goldpreis in US-Dollar beinahe verdoppelt. Mit einem perfekten Timing konnten Sie also mit einem Investment in physisches Gold Ihr Geld innerhalb von knapp vier Jahren verdoppeln. Gutes Timing ist natürlich Glückssache: Es kommt dann auf Ihr «goldenes Händchen» an.
Gold wird gern als sicherer Hafen in Krisen verehrt. Diese Bezeichnung kann aber nicht kaschieren, dass die Schwankungen im Goldpreis erheblich sind. Langfristig rentierte Gold in der Vergangenheit deutlich schlechter als die Aktienmärkte.
Gold können Sie typischerweise in physischer Form bei verschiedenen in der Schweiz tätigen Anbietern ankaufen. Beachten Sie den Aufpreis der Händler gegenüber dem Materialwert und die entstehenden Lagerkosten. Alternativ stehen Ihnen auch Gold-ETF oder Edelmetallkonten bei Schweizer Banken offen.
7. Krypto
Kryptowährungen sind gegenwärtig vor allem hochriskante Spekulationsobjekte. Immerhin werden Kryptowährungen manchmal auch als Zahlungsmittel oder für andere Zwecke eingesetzt.
Der Wert von Kryptowährungen kann sprunghaft ansteigen. War ein Bitcoin im Oktober 2020 rund 10’000 Franken wert, kostete er bereits im Dezember des gleichen Jahres mehr als 20’000 Franken – um im März 2021, bloss vier Monate später, schon bei mehr als 56’000 Franken zu notieren. Genauso rasant kann es aber wieder abwärts gehen.
Das Beispiel Bitcoin verdeutlicht eindrücklich, wie eng Risiko und Rendite verknüpft sind. Sie können mit viel Glück viel Geld gewinnen – aber auch viel Geld verlieren. Zwar steigt der Wert eines Bitcoin mitunter rasant an: Seit seinem Allzeithoch von über 59’000 Franken im November 2021 hat er aber über 50 Prozent verloren. Andere Kryptowährungen verhalten sich ähnlich volatil. Im Gegensatz zum Aktienmarkt eignen sie sich kaum als verlässliches Investment.
Kryptowährungen wie Bitcoin können Sie bei zahlreichen Online-Brokern und Online-Börsen handeln.
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