Mobile Zahlung Schweiz
Geld im Alltag

Vor- und Nachteile von mobilen Zahlungslösungen

30. November 2021 - Daniel Dreier

Twint, Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay? In diesem Vergleich erfahren Sie die Vor- und Nachteile der in der Schweiz verfügbaren Mobile-Payment-Lösungen.

Mit mobilen Zahlungslösungen, teils auch Mobile Wallets (englisch für «mobiles Portemonnaie») genannt, können Sie per Smartphone oder Smartwatch bezahlen. Das ist je nach Situation sehr praktisch. Aber welche Lösung eignet sich für Ihre Bedürfnisse am besten? Hier zählt moneyland.ch die Vor- und Nachteile aller in der Schweiz angebotenen mobilen Zahlungslösungen auf.

1. Twint

Vorteile: Twint wird in der Schweiz an besonders vielen Orten akzeptiert – nicht nur an Zahlterminals am Point of Sale (POS), sondern auch an vielen Parkuhren, Ständen und bei Händlern mit ausgedruckten QR-Codes. Zudem können Sie mit Twint auch anderen Personen mittels deren Handynummer direkt Geld überweisen. Twint ist sowohl für Android-Handys als auch für iPhones verfügbar. Sie können Twint bei vielen Schweizer Banken direkt mit dem Privatkonto verknüpfen. Twint ist eine Schweizer Firma und unterliegt dem Schweizer Datenschutzgesetz.

Nachteile: Twint wird derzeit nur in der Schweiz akzeptiert. Auf Auslandsreisen können Sie mit dieser App nicht bezahlen. Die Benutzerfreundlichkeit ist bei Zahlungen im Laden bislang noch deutlich schlechter als mit internationalen Lösungen wie Apple Pay.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Twint.

2. Apple Pay

Vorteile: Sie können bis zu acht Bezahlkarten mit Apple Pay verknüpfen. So können Sie zwischen den verschiedenen Karten wechseln, um Bonusprämien und Kosten zu optimieren. Sie können mit Apple Pay in verschiedenen Ländern bezahlen. Apple Pay ist zudem in viele iOS-Apps integriert und wird auch online zunehmend als Bezahlmethode akzeptiert.

Nachteile: Sie können Apple Pay nur auf Apple-Geräten verwenden. Zudem wird eine Bezahlkarte von einem Drittanbieter benötigt. Damit Sie im stationären Handel mit Apple Pay bezahlen können, muss ein NFC-fähiges POS-Terminal vorhanden sein. Dass Apple eine US-Firma ist, könnte für manche ein Grund für Bedenken bezüglich Datenschutz sein. Zwar gilt das hiesige Datenschutzgesetz in der Schweiz auch für Apple. Allerdings kann der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Firmen ausserhalb der Schweiz nicht kontrollieren. Darum ist fraglich, ob das Gesetz bei ausländischen Anbietern wirklich durchgesetzt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Apple Pay.

3. Google Pay

Vorteile: Google Pay funktioniert auf NFC-fähigen Android-Geräten von allen Handy- und Smartwatch-Marken, auch im Budget-Bereich. Ein weiterer Vorteil von Google Pay ist, dass der Service bei mehr Online-Händlern akzeptiert wird als viele andere mobile Bezahllösungen.

Nachteile: Im stationären Handel muss ein NFC-fähiges Bezahlterminal vorhanden sein. Sie brauchen eine Bezahlkarte eines Drittanbieters, um Google Pay nutzen zu können. Dieselben Datenschutz-Bedenken, die manche Nutzerinnen und Nutzer bei Apple Pay haben, gelten auch für Google Pay.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Google Pay.

4. Samsung Pay

Vorteile: Samsung Pay nutzt Magnetic Secure Transmission (MST), um den Magnetstreifen von Bezahlkarten zu simulieren. Darum können Sie mit Samsung Pay nicht nur an NFC-fähigen Bezahlterminals zahlen, sondern auch bei älteren Kartenlesern. Sie können den Service auch für bestimmte Online-Einkäufe nutzen, besonders innerhalb des Samsung-Ökosystems.

Nachteile: Samsung Pay funktioniert nur auf Samsung-Geräten. Sie brauchen eine Bezahlkarte eines Drittanbieters. Samsung ist eine ausländische Firma – es gelten ähnliche Datenschutz-Bedenken wie bei Apple Pay.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Samsung Pay.

5. Swatch Pay

Vorteile: Dank Swatch Pay können Sie mit mechanischen Uhren von Swatch einkaufen. Sie müssen sich keine Sorgen bezüglich der Akkulaufzeit machen, weil das in die Uhr eingebaute NFC-System keine eigene Stromversorgung benötigt. Swatch sammelt keine Transaktionsdaten.

Nachteile: Swatch Pay funktioniert nur mit Swatch-Uhren – und auch nur mit einer beschränkten Anzahl von Modellen. Sie brauchen eine Bezahlkarte eines Drittanbieters. Sie können nur an NFC-fähigen Bezahlterminals zahlen. Mit Swatch Pay können Sie nicht online bezahlen.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Swatch Pay.

6. Fitbit Pay

Vorteile: Die Batterie von Fitbits hält in der Regel länger als diejenigen von Android- oder Apple-Smartwatches.

Nachteile: Diese Bezahllösung funktioniert nur mit Fitbit-Geräten. Sie können nur an NFC-fähigen Terminals zahlen. Sie brauchen eine Bezahlkarte eines Drittanbieters. Mit Fitbit Pay können Sie nicht online bezahlen. Auch bei Fitbit gelten die gleichen Datenschutz-Bedenken wie bei Apple.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Fitbit Pay.

7. Garmin Pay

Vorteile: Ähnlich wie bei Fitbit ist die Akkulaufzeit von Garmin-Geräten oft länger als bei Smartwatches und Handys.

Nachteile: Garmin Pay kann nur mit Garmin-Geräten genutzt werden. Sie brauchen eine Bezahlkarte eines Drittanbieters. Sie können nur an NFC-fähigen Terminals zahlen. Online-Händler akzeptieren Garmin Pay nicht. Da Garmin keine Schweizer Firma ist, gelten für Garmin Pay die gleichen Datenschutz-Bedenken wie bei Apple Pay.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber-Artikel zu Garmin Pay.

8. Sonect

Vorteile: Diese Schweizer Bezahllösung wurde für Personen entwickelt, die Bargeld nutzen. Sie können in vielen Partnergeschäften Bargeld vom Sonect-Konto beziehen. Sie können zudem anderen Personen per SMS Geld senden (dies geschieht mit Barcodes, mit denen Empfänger dann Bargeld in Partnergeschäften beziehen können). Wenn Sie Ihr Sonect-Konto mit einem Bankkonto bei Neon oder der Hypothekarbank Lenzburg verknüpfen oder wenn Sie das Sonect-Konto via Banküberweisung aufladen, sind Bargeldbezüge gratis. Sonect unterliegt dem Schweizer Datenschutzgesetz.

Nachteile: Derzeit können Sie Sonect praktisch nur in der Schweiz nutzen. Sie können mit Sonect nicht an Bezahlterminals oder bei Online-Händlern zahlen. Sie zahlen Gebühren, falls Sie das Konto per Kreditkarte aufladen oder es direkt mit einem Konto bei der PostFinance oder Migros Bank verknüpfen.

Weitere Informationen:
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Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.
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