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Das müssen Sie über kontaktloses Bezahlen wissen

27. April 2023 - Ralf Beyeler

Erfahren Sie in diesem Ratgeber-Artikel von moneyland.ch alles Wissenswerte zum Thema kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarte, Debitkarte, Smartphone und Uhr.

Das kontaktlose Bezahlen hat sich in der Schweiz etabliert. Egal ob mit Kreditkarte, Debitkarte, mit dem Smartphone oder sogar mit der Armbanduhr: In Schweizer Geschäften sieht man immer mehr Kundinnen und Kunden, die ihre Einkäufe kontaktlos bezahlen.

Möglich macht dies die NFC-Technologie, die auf kurze Distanz von einigen Zentimetern die Übertragung der nötigen Zahlungsinformationen ermöglicht. Auf den Karten ist die Technologie an einem Symbol mit vier Funkwellen zu erkennen.

NFC ermöglicht das kontakt- und bargeldlose Bezahlen per Kreditkarte, Debitkarte, Smartphone oder Uhr ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift. Die damit verbundene Zeitersparnis ist sowohl für die Händler als auch für die Kunden praktisch.

120 Millionen kontaktlose Zahlungen pro Monat

In der Schweiz sind bereits über 8 Millionen Kreditkarten mit NFC-Technologie im Umlauf und über 13 Millionen Schweizer Debitkarten unterstützen das kontaktlose Bezahlen. Das sind rund 99 Prozent aller Karten von Schweizer Kartenherausgebern.

Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten bezahlen häufig kontaktlos: Pro Monat rund 100 Millionen Mal mit der Debitkarte und über 20 Millionen Mal mit der Kreditkarte, wie die Statistik der Schweizerischen Nationalbank SNB ausweist. Gut 84 Prozent aller Zahlungen mit Karten in Geschäften, Restaurants, Hotels und Automaten erfolgen kontaktlos.

Kontaktlose Zahlungen bis 80 Franken

Heute können Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz praktisch an jeder Kasse kontaktlos bezahlen. Sei es an der Kasse eines Grossverteilers, eines kleinen Händlers, an einem Automaten oder an einem mobilen Terminal eines Street-Food-Stands.

Betreffend der Eingabe des PIN-Codes gibt es zwei unterschiedliche Regelungen:

  • Für das kontaktlose Bezahlen mit Kreditkarte, Debitkarte, Uhr und Fitnesstracker gilt Folgendes: Sie können unabhängig vom Betrag immer kontaktlos bezahlen. Wird in der Schweiz bei einem Einkauf der Betrag von 80 Franken überschritten, müssen Sie die Zahlung zusätzlich via PIN-Code bestätigen. Mit der Debitkarte von Postfinance können Sie bei den meisten Schweizer Händlern bis zu einem Betrag von 100 Franken ohne PIN-Code bezahlen. Im Ausland legen Zahlungsnetzwerke wie Mastercard und Visa die Limite für jedes Land einzeln fest.
  • Für das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone und den meisten Smartwatches mit den Systemen Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay gilt Folgendes: Im Unterschied zu einer Zahlung mit einer Plastikkarte müssen Sie nie einen PIN-Code am Terminal eingeben. Sie bestätigen die Zahlung direkt auf dem Smartphone oder auf der Smartwatch. Je nach System kann es dazu ausreichen, das entsperrte Smartphone an das Terminal zu halten.

Mobile Payments in der Schweiz

Fast alle Smartphones, die in der Schweiz im Umlauf sind, unterstützen den NFC-Standard. Damit ist das Bezahlen mit Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay möglich. Um mit diesen Mobile-Payment-Systemen bezahlen zu können, müssen Sie eine Kreditkarte oder Debitkarte hinterlegen. Die Einkäufe werden dann der Kreditkarten-Abrechnung, dem Guthaben der Prepaid-Kreditkarte oder direkt dem Bankkonto (Debitkarte) belastet.

Die meisten Schweizer Kreditkarten-Herausgeber unterstützen heute das Bezahlen mit Mobile Payment. Manche Herausgeber unterstützen nicht alle Systeme. Tipp: Im Kreditkartenvergleich von moneyland.ch können Sie die Karten filtern, die das gewählte System unterstützen. Auch mit Debitkarten von immer mehr Banken sind Zahlungen via Smartphone möglich.

Die Zahlungsmittelumfrage von moneyland.ch zeigt jedoch, dass noch vergleichsweise wenige Schweizerinnen und Schweizer mit dem Handy bezahlen.

Mit Uhren bezahlen

Mittlerweile ist es auch möglich, im Geschäft mit der Uhr zu bezahlen. Auch diese Lösungen basieren auf dem NFC-Standard. In der Schweiz werden die Systeme Swatch Pay, Fitbit Pay und Garmin Pay angeboten. Sie müssen einfach eine Kreditkarte oder Debitkarte hinterlegen, um diese Lösungen nutzen zu können. Je nach Herausgeber gibt es allerdings Unterschiede, welche Systeme unterstützt werden. Praktisch: Im Kreditkartenvergleich von moneyland.ch können Sie sich anzeigen lassen, welche Karten das gewünschte System unterstützen.

Bezahlen mit Smartwatches und Wearables

Auch mit manchen Smartwatches und Wearables können Sie kontaktlos bezahlen. Je nach Smartwatch werden diese Zahlungen über Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay abgewickelt. Einige Wearables von Fitbit und Garmin unterstützen Fitbit Pay beziehungsweise Garmin Pay.

Welche Daten werden übertragen?

Bei einer kontaktlosen Transaktion mit einer Plastikkarte werden die Kartennummer und das Verfallsdatum sowie weitere bankspezifische Codes übertragen. Theoretisch wäre es auch möglich, den Namen des Kunden zu übertragen, aber die meisten Kreditkarten-Herausgeber übertragen den Namen nicht.

Bei Mobile-Payment-Systemen hingegen wird die Kartennummer nicht übertragen. Die Anbieter verwenden eine Tokenisierung: Das Smartphone oder die Smartwatch sendet eine für das jeweilige Gerät generierte Kartennummer an das Terminal.

Datenklau aus unmittelbarer Nähe

Mit der wachsenden Verbreitung der neuen Bezahlmöglichkeit gibt es auch neue Risiken. Sicherheitsexperten bemängeln die existierenden Sicherheitslücken. Mit der entsprechenden Ausrüstung wie Funkkarten-Scanner oder einem Programm auf einem NFC-fähigen Smartphone können Datendiebe theoretisch die Kartendaten ausspionieren.

Die Spionage ist zwar nur in unmittelbarer Nähe von wenigen Zentimetern möglich. Ein Portemonnaie oder Kleider können die nötige Mindestdistanz noch verringern. Mit der entsprechenden Spezial-Technologie können die Daten aber auch aus etwas grösseren Entfernungen gelesen werden.

Datendiebe könnten vor allem im Gedränge auf der Strasse, im Einkaufszentrum oder im öffentlichen Verkehr unbemerkt zuschlagen. Mit den erbeuteten Nummern könnten die Langfinger später auf Ihre Kosten online einkaufen. Doch das ist ein eher theoretisches Szenario. Denn die Datendiebe müssten sehr nahe an die Karten und damit auch an die Person herankommen.

Zudem haben die meisten Menschen heute mehrere Karten (Kreditkarten, Debitkarten, Swisspass mit ÖV-Abo, Bibliotheksausweis) mit NFC- oder RFID-Technologie im Portemonnaie. Die Signale der verschiedenen Karten stören sich gegenseitig, was es für Datendiebe schwierig macht, die Daten brauchbar auszulesen.

Risiko Kartendiebstahl

Ein zweites Risiko besteht im Diebstahl Ihrer NFC-Kreditkarte. Mit der gestohlenen Kredit- oder Debitkarte können Kartendiebe mehrere Einkäufe ohne PIN tätigen.

Sperren Sie Ihre Karten deshalb sofort telefonisch über die Notfallnummer der Bank beziehungsweise des Kreditkarten-Herausgebers oder per App, wenn Sie die Karte verloren haben. Bei manchen Karten können Sie auch die NFC-Funktion via App oder im Online-Banking deaktivieren.

Einige Karten-Herausgeber minimieren dieses Risiko, indem sie nach auffälligen Transaktionen die Eingabe eines PIN-Codes verlangen.

Missbrauchsfall sofort melden

Wichtig zu wissen: Grundsätzlich trägt der Karten-Herausgeber das Risiko bei Missbrauch durch Dritte, sofern sich die Kunden an die Sorgfaltspflicht halten. Der Schaden wird Ihnen also rückvergütet, sofern Sie Ihre Sorgfaltspflichten nicht verletzt und den Schaden rechtzeitig gemeldet haben.

Melden Sie deshalb bei Kartenverlust oder verdächtigen Transaktionen auf Ihrer Kartenabrechnung den Missbrauchsverdacht umgehend und lassen Sie Ihre Karten sperren.

Treffen Sie Vorsichtsmassnahmen

Sie können verschiedene Vorsichtsmassnahmen treffen, um das Risiko eines Missbrauchs zu reduzieren.

  • NFC-Funktion deaktivieren: Bei manchen Banken und Kartenherausgebern ist es möglich, die NFC-Funktion zu deaktivieren. Je nach Anbieter deaktivieren Sie NFC im Online-Banking, in der App oder über den Kundendienst. Wenn Sie die NFC-Funktion deaktiviert haben, ist der NFC-Chip zwar noch aktiv, aber Zahlungen per NFC sind nicht mehr möglich.
  • Online-Zahlungen deaktivieren: Wenn Sie eine Karte nicht für Online-Einkäufe verwenden, können Sie diese bei manchen Banken und Kartenherausgebern für Online-Einkäufe deaktivieren. Sollten Datendiebe an Ihre Kartendaten gelangen, können die Diebe damit nicht online einkaufen.
  • Benachrichtigung einrichten: Wenn Sie eine Benachrichtigung einrichten, dann informiert Sie die Bank beziehungsweise der Karten-Herausgeber sofort nach jeder Transaktion über die Transaktion. So können Sie sofort reagieren, wenn Sie über eine Transaktion informiert werden, die Sie nicht selbst getätigt haben.
  • Sichere Schutzhüllen: Verschiedene Firmen bieten Schutzhüllen an, die das Ausspähen von NFC/RFID-Daten verhindern sollen.

Weitere Informationen:
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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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